VWL studieren: Das musst du wissen!

UNICHECK - 11.11.2019

VWL studieren ist sehr nützlich

Das VWL-Studium bietet dir gute Zukunftsaussichten. | Foto: 12875116/Getty Images.

Die wichtigsten Infos zum VWL-Studium

VWL steht für Volkswirtschaftslehre. Dabei handelt es sich um einen Teilbereich der Wirtschaftslehre, wozu auch BWL zählt, und bildet somit eine gute Alternative zum beliebten Studiengang. Anders als BWL geht es im VWL-Studium darum, die größeren Zusammenhänge der Wirtschaft zu verstehen. Deshalb ist auch die Bezeichnung Nationalökonomie geläufig.

Du befasst dich in dem Studium hauptsächlich mit der Wirtschaft eines Staates oder Landes. Wusstest du übrigens dass China und die USA als die größten Volkswirtschaften zählen und für Studenten dieser Disziplin besonders beliebt sind? Die folgenden Abschnitte liefern dir alle wichtigen Informationen darüber, worauf es ankommt, wenn du VWL studieren willst.

Voraussetzungen

Für ein VWL-Studium bringst du idealerweise schon einige Kenntnisse sowie die Hochschulreife (Abitur/Matura) oder die Fachhochschulreife mit. Was ist vorteilhaft für das Studium der Nationalökonomie? Bestimmte Fächer in der Schule wirken sich positiv beim Studium aus. Dazu gehören z. B. die folgenden Schulfächer:

Abgesehen von den schulischen Kenntnissen ist das prinzipielle Interesse an Politik und Finanzen vorteilhaft. Du magst den Wirtschaftsteil der Tageszeitung? Das ist super! Ein VWL-Studium bereitet mehr Freude, wenn du ein persönliches Interesse am Thema mitbringst.

Die wirtschaftlichen Zusammenhänge stellen die Basis für das Studium dar. Analytisches Denken spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wer sich mit politischen und wirtschaftlichen Problemstellungen gerne befasst, ist in der Volkswirtschaftslehre höchstwahrscheinlich prima aufgehoben.

Welche Kenntnisse benötigst du außerdem? Ehrgeiz und Selbstdisziplin sind Themenbereiche, die im Studium nicht zu unterschätzen sind. Da du dich überwiegend selber organisieren musst, profitierst du am ehesten davon. Zusätzlich schadet es nicht, offen, neugierig und aufgeschlossen zu sein. Eine gewisse Lernbereitschaft gilt als selbstverständlich – nicht nur wenn du VWL studieren willst.

Wie schwer ist ein VWL-Studium?

Der Studiengang der Volkswirtschaftslehre ist an besondere Herausforderungen für Studienanfänger gekoppelt. Die Nähe zur Mathematik und großen ökonomischen Zusammenhängen, inklusive der zugehörigen komplexen und oft abstrakten Fragestellungen, vereinfachen das Studium nicht gerade. Wenn du dich aber schon in der Schule gerne mit Mathe, Politik und Sozialwissenschaften beschäftigt hast und gewillt bist, zu lernen und offen für Neues zu sein, kann dir das VWL Studium durchaus leicht fallen.

VWL NC

Der Numerus Clausus (NC) ist an ungefähr 60 % der Hochschulen gegeben. Die Höhe liegt für gewöhnlich im Zweierbereich. Er kann jedoch auch von Hochschule zu Hochschule variieren. Im Wintersemester 2018/2019 lag der NC an der Freien Universität Berlin beispielsweise bei 1,8 oder 2 Wartesemestern. An der Universität Hamburg lag der NC hingegen bei 2,7 oder 6 Wartesemestern. An der Universität Siegen erfolgte die Zulassung im letzten Semester bei einem Notendurchschnitt von 2,3 oder nach 6 Wartesemestern.

Der NC in VWL unterscheidet sich an den Universitäten in Deutschland. Daher solltest du dich von der Zulassungsbeschränkung nicht abschrecken lassen und dich an mehreren Unis für das Studienfach bewerben. Es kann auch vorkommen, dass manche Universitäten trotz des NCs alle Bewerber annehmen können.

Numerus clausus Zeugnisvergabe Abitur

Numerus clausus: Was du wissen musst

Wenn du dir Gedanken darüber machst, ob und was du studieren möchtest, kommst du an ihm nicht vorbei: den Numerus Clausus. Ob er jedoch für dich auch relevant ist, was sich genau dahinter verbirgt und was du tun kannst, wenn dein NC für ein bestimmtes Studienfach nicht ausreicht, haben wir dir hier zusammengestellt.

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Studieninhalte der VWL

Welche Bereiche lernst du im Studium der VWL kennen? Die Studieninhalte gehen im Grundsatz über die der Betriebswirtschaft hinaus. Du lernst nicht nur die Grundlagen von BWL kennen, sondern auch allgemeine, volkswirtschaftliche Prinzipien. Das bedeutet, im Rahmen deines Studiums beschäftigst du dich vorrangig mit den betriebswirtschaftlichen Teilbereichen Rechnungswesen, Produktmanagement, Marketing und Organisationsmanagement. Daneben lernst du wichtige Kompetenzen aus den Bereichen Statistik und Mathematik kennen.

Die volkswirtschaftlichen Kenntnisse erlernst du zusätzlich durch Veranstaltungen in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Steuerpolitik und Wettbewerbsrecht. Aber auch Inhalte über Geldpolitik, rechtliche Themen umd darüber, wie Märkte funktionieren stehen auf dem Stundenplan. Beispielsweise werden dir Kenntnisse über internationales Recht, Wirtschaftsprivatrecht oder Handelsrecht vermittelt. All das hat großen Einfluss auf eine funktionierende Volkswirtschaft. Nicht zuletzt ist Wirtschaftsinformatik ein wichtiger Teilbereich des Studiums.

Bei all der Theorie teilen sich bestimmte Inhalte in die zwei Bereiche Mikroökonomie und Makroökonomie auf. Im erstgenannten Fall lernst du das Verhältnis von Wirtschaftssubjekten (bspw. Unternehmen und Haushalte) näher kennen. Im Gegensatz dazu befasst sich die Makroökonomie mit den größeren Zusammenhängen (d. h. globale und nationale Ebenen).

Neben all diesen Themenbereichen umfasst das VWL Studium außerdem folgende Inhalte:

  • Gesundheitsökonomik
  • Wirtschaftsgeschichte
  • Wirtschaftstheorie
  • Wachstumsökonomik
  • Spieltheorie

Spezialisierungen im VWL-Studium

Willst du Volkswirtschaftslehre studieren, hast du die Wahl, worin du dich spezialisieren möchtest. Das Studium ist üblicherweise in Basismodule und Aufbaumodule unterteilt. Die Basismodule gelten überwiegend als verpflichtender Bestandteil des Studiums. Sobald du die Basis absolviert hast, kannst du gezielt Schwerpunkte setzen. Den akademischen Abschluss machst du entweder mit dem Grad »Bachelor of Science (B. Sc.)« oder »Bachelor of Arts (B. A.)«. Beides hängt davon ab, in welcher Fachrichtung dein Studiengang stärker verortet ist: Naturwissenschaften oder Geisteswissenschaften.

Wenn du zum Beispiel Wirtschaftsjournalist oder Dozent für Politik werden willst, gehörst du mit hoher Wahrscheinlichkeit in den geisteswissenschaftlichen Bereich. Als Volkswirt mit dem Schwerpunkt in Steuer- und Finanzpolitik bist du eher der mathematischen Fakultät zugehörig.

Vorgesehene Praktika im VWL-Studium

Viele Hochschulen sehen obligatorische Praxisanteile vor. Das ist für gewöhnlich ein Praxissemester. Es können aber auch zusätzliche Praktika vorgesehen sein, das hängt in den meisten Fällen von den einzelnen Studienordnungen an den Hochschulen ab. Es ist nicht immer ein praktischer Anteil im Studienverlauf vorgesehen. Da kannst du selbst entscheiden, ob du ein Praktikum absolvieren möchtest. Viele Hochschulen sehen außerdem ein Praktikum im Ausland vor.

In jedem Fall ist es empfehlenswert, schon während des Studiums erste praktische Erfahrungen im gewünschten Berufsfeld zu sammeln. Dadurch sammelst du erste Erfahrungen im Unternehmen und kannst die theoretischen Kompetenzen aus dem Studium in der Praxis erproben. 

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VWL studieren in Deutschland

Den Studiengang VWL bieten in Deutschland 52 Hochschulen an. Nicht überall heißt der Studiengang tatsächlich VWL. An manchen Unis studierst du Economics oder »Business Administration and Economics« (in Passau beispielsweise). An der pädagogischen Hochschule Weingarten kannst du zum Beispiel das »Höhere Lehramt an beruflichen Schulen für Informatik und BWL/VWL« als Master-of-Science-Studiengang absolvieren. Weitere Studienmöglichkeiten findest du in unserer Studiengangsuche.

Für das Studium der Volkswirtschaftslehre beträgt die Regelstudienzeit 6 Semester. Du schließt es mit dem akademischen Grad Bachelor ab. Sofern du eine Führungsposition anstrebst, ist der anschließend vertiefende Master-Abschluss der richtige Weg.

VWL Master

Der Master dauert für gewöhnlich 4 Semester. Voraussetzung für die Vertiefung ist ein grundständiges und wirtschaftlich orientiertes Bachelorstudium. Im Master hast du die Möglichkeit, das Studium entweder in Vollzeit an einer Uni, berufsbegleitend in Teilzeit oder als Fernstudium zu absolvieren. Auch international bieten sich dir diverse Gelegenheiten für den Master-Abschluss.

VWL als dualer Studiengang

Der Studiengang lässt sich in Deutschland auf mehrere Arten studieren. Ein Dualer Studiengang in VWL ist an vielen Universitäten möglich. Dabei gliedert sich der Studienverlauf abwechselnd in theoretische Veranstaltungen an der Uni und einer Phase im Angestelltenverhältnis im Unternehmen.

Du sammelst in dem Fall praktische Berufserfahrungen direkt im Betrieb und lernst außerdem die Theorie in der Uni. Das ist für viele Studienanfänger attraktiv, weil sie direkt vom 1. Semester an Geld in einem Unternehmen verdienen. Gleichzeitig vertiefst du auf diese Weise die theoretischen Kompetenzen im praktischen Berufsalltag.

VWL im Fernstudium studieren

Für das Studium der Volkswirtschaft besteht außerdem die Option, es als Fernstudium zu absolvieren. Dabei bieten einige Hochschulen speziell zertifizierte Fernstudiengänge an. Zudem lässt sich VWL auch über eine Fernuniversität studieren. Der Arbeitsaufwand ist dabei nicht zu unterschätzen. Denn im Fernstudium eignest du dir überwiegend eigenständig die Kenntnisse an. Kommilitonen, mit denen du dich austauschen kannst, wie sie im Vollzeitstudium an einer Uni präsent sind, fehlen in einem Fernstudium meist.

Teilzeitstudium VWL

Das Bachelorstudium der VWL kannst du auch in Angriff nehmen, wenn du bereits im Berufsleben angekommen bist. Das Teilzeitstudium eignet sich meist als Abendstudium oder an Wochenenden. Es existieren einige Unis, die ein solches berufsbegleitendes Studium ermöglichen – auch wenn du gerade keinen festen Job hast.

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Berufsaussichten

Was fängst du mit dem Studium der Volkswirtschaftslehre an? Die Berufsmöglichkeiten gestalten sich in diesem Bereich vielfältig.

  • Viele Absolventen mit einem VWL-Abschluss arbeiten in Banken oder bei Versicherungen. In diesen Bereichen kannst du deine erlernten Kenntnisse beispielsweise zum Rechnungs- und Finanzwesen einsetzen. Daneben hast du die Option, dich in der Wirtschaftspolitik einzubringen.
  • Als Berater kannst du für Konzerne, Versicherungen, Banken oder Behörden tätig sein. Gleichzeitig ermöglichen dir die Kenntnisse aus dem Studium ebenso eine Tätigkeit in Abteilungen für Statistik. Das geht beispielsweise in der Industrie, aber ebenso im öffentlichen Bereich.
  • Das VWL Studium bereitet dich optimal für die Wirtschaft vor. Du kennst dich deshalb nach deinem Studium mit verschiedenen Statistik-Programmen aus. Das ermöglicht dir z. B. den Einsatz in der Marktforschung. Du bist lieber dein eigener Boss? Dann kannst du dich nach deinem Studium außerdem selbstständig machen. Consulting und Unternehmensberatung nehmen inzwischen eine wichtige und wachsende Rolle ein.
  • Nicht zuletzt kannst du dich der Forschung widmen, promovieren und an Hochschulen als Dozent/in tätig sein. Wer sich lieber mit Medien verbunden sieht, hat außerdem die Gelegenheit, Wirtschaftsjournalismus als Berufszweig anzustreben.

Gehalt

Durch das Studium in Volksökonomie bieten sich dir viele Möglichkeiten auf dem freien Markt. Damit gehen ebenso unterschiedliche Optionen für Einstiegsgehälter einher. Die Branche beeinflusst dein späteres Gehalt ebenso wie die Unternehmensgröße (sofern du angestellt bist) und deine Berufserfahrung.

Im Durchschnitt liegt der Bruttoverdienst von Volkswirten am Anfang bei ca. 3000 Euro pro Monat. Da die Größe des Betriebs eine Rolle beim Gehalt spielt, kommt es häufig vor, dass du in großen Konzernen eher ungefähr 4200 Euro brutto erhältst. In einem kleineren Unternehmen verdienen Volkswirte für gewöhnlich etwa 3400 Euro brutto.

Sobald du bereits einige Jahre Berufserfahrung mitbringst, wirkt sich das ebenfalls auf dein Gehalt aus. Ungefähr 5000 Euro brutto monatlich sind dann keine Seltenheit. Und wer hoch hinaus möchte und in der Führungsebene tätig ist, verdient häufig noch mehr. Nach oben gibt es in diesen Fällen kaum eine Grenze.

Alternative Studiengänge

Aus unterschiedlichen Gründen kann das VWL Studium für manch einem Schulabsolventen nicht infrage kommen. Sei es der NC, der nicht erreicht wird, oder etwas anderes. Die Hochschulen bieten viele Optionen. Wenn es immer noch der Bereich Wirtschaftswissenschaft sein soll, kannst du auch über die folgenden Studiengänge nachdenken:

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Auf einen Blick: Die wichtigsten Infos zum VWL Studium

  • Mathematisches Interesse und eine Affinität zu wirtschaftlichen und politischen Fragestellungen sind von Vorteil.
  • Der NC liegt oft im Zweierbereich, an einigen Unis ist der Studiengang VWL zulassungsfrei.
  • Im VWL-Studium lernst du große nationale und internationale wirtschaftliche Zusammenhänge im Detail kennen: Du eignest dir beispielsweise Kenntnisse der Mikro- und Makroökonomie an, aber auch Englisch und Informatik spielen eine Rolle.
  • Spezialisierungen in höheren Semestern möglich, wenn die Basismodule hinter dir liegen.
  • Ein Praxissemester oder Auslandspraktikum ist oft Bestandteil der Studienordnungen.
  • Über 50 Hochschulen bieten den Studiengang VWL an. Der Bachelorabschluss dauert in der Regelzeit 6 Semester.
  • Der VWL Master dauert etwa 4 Semester.
  • Praktische Berufserfahrungen sammelst du in einem dualen VWL-Studium.
  • Ein berufsbegleitendes Teilzeitstudium ist ebenfalls möglich.
  • Gute Berufsaussichten mit einem Abschluss in VWL: Du kannst dich selbstständig machen oder das Angestelltenverhältnis anvisieren (z. B. als Berater, Wirtschaftsjournalist oder Dozent).
  • Das Einstiegsgehalt liegt bei ca. 3000 Euro brutto: Mit der Berufserfahrung steigt auch das Gehalt.
  • Alternatives Studium: Economics, Sozialwirtschaft, Politik oder Wirtschaftsökonomie.

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