Duales Studium: Alles, was du wissen musst
Du kannst dich nicht entscheiden, ob eine Ausbildung besser zu dir passt oder doch vielleicht ein Studium? Dann ist das duale Studium genau die richtige Option für dich. Bei einem dualen Studium besuchst du einerseits eine Hochschule, um dir das theoretische Wissen anzueignen, und absolvierst andererseits eine Ausbildung in einem Betrieb oder einem Unternehmen. Du arbeitest und studierst also gleichzeitig. Das hat den Vorteil, dass du neben den Fachkenntnissen wichtige Praxiserfahrung sammelst, die dir den Einstieg in dein späteres Berufsleben erleichtern kann.
Was ist ein duales Studium?
Das duale Studium gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Doch was ist ein duales Studium eigentlich? Wir erklären es dir.
Duale Studiengänge
Die Auswahl an dualen Studiengängen ist sehr groß und wird stetig ausgebaut, da sich das duale Studium großer Beliebtheit erfreut. Daher bieten inzwischen viele Hochschulen und Unternehmen diese Art der Ausbildung an. Hast du Interesse an einem bestimmten Studiengang, kannst du dich am besten direkt an der Hochschule informieren. Hier findest du alle wichtigen Informationen über den Ablauf des Studiums, die Voraussetzungen sowie die Lerninhalte. Hast du den passenden Studiengang gefunden, solltest du dich auf die Suche nach geeigneten Unternehmen machen, die diesen Studiengang anbieten.
Spannende duale Studiengänge
Einen großen Anteil unter den dualen Studiengängen machen Ingenieur- oder IT-Berufe sowie kaufmännische und wirtschaftswissenschaftliche Berufe aus. Beliebt ist auch das duale Studium Wirtschaftspsychologie. Ein wachsender Bereich im dualen Studiensystem sind Pflege- und Gesundheitsberufe.
Duales Studium in der IT: Das erwartet dich!
Jetzt lesenDuales Studium BWL: Alle Infos zum beliebten Studiengang
Jetzt lesenDuales Studium Bank: Das erwartet dich!
Jetzt lesenAuswahl zwischen verschiedenen Modellen
Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest, hast du die Wahl zwischen verschiedenen Modellen: das ausbildungsintegrierende duale Studium, das praxisintegrierende duale Studium, das berufsintegrierende duale Studium und das berufsbegleitende duale Studium.
Ausbildungsintegrierendes duales Studium
- Du studierst und absolvierst nebenbei eine Ausbildung bei dem Partnerbetrieb der Hochschule.
- Der Unterricht findet entweder als Blockveranstaltung oder als Wochenmodell statt.
- Am Ende des dualen Studiums besitzt du einen doppelten Abschluss, also einen akademischen Hochschulabschluss und einen Berufsabschluss.
- Die Doppelbelastung durch die Hochschule und das Arbeiten im Betrieb sollte dabei nicht unterschätzt werden.
Das Ausbildungsintegrierende duale Studium richtet sich vor allem an Schulabgänger /-innen mit wenig Praxiserfahrungen, die belastbar sind und bereit sind die Doppelbelastung durchzuhalten.
Praxisintegrierendes duales Studium
- Neben der Zeit in der Hochschule sammelst du zusätzlich Erfahrungen im Betrieb oder im Unternehmen, absolvierst aber nebenbei keine zusätzliche Ausbildung.
- Praktische Erfahrungen sammelst du in dem ausgewählten Unternehmen oder durch verschiedene Praktika.
- Da hier nicht die zusätzliche Belastung durch die Berufsschule besteht, hast du in diesem Modell im Vergleich zum ausbildungsintegrierenden dualen Studium etwas mehr Freizeit.
Dieses Modell ist geeignet für Schulabgänger /-innen, die noch nicht so viele Erfahrungen in der Praxis gesammelt haben.
Berufsintegrierendes duales Studium
- Du hast bereits beruflich Erfahrungen gesammelt und bildest dich mit einem dualen Studium weiter.
- Dabei werden die Arbeitsstunden bei deinem Unternehmen verkürzt, um nebenbei die Hochschule besuchen zu können.
- Durch die Verkürzung erhältst du weniger Gehalt.
- Bei diesem Modell brauchst du das Verständnis und die Unterstützung deines Arbeitgebers oder deiner Arbeitgeberin, um das Studium in deinen Arbeitsalltag integrieren zu können.
Dieses Modell ist also dann für dich geeignet, wenn du voll berufstätig bist, du dich aber trotzdem mit einem Studium weiterbilden möchtest.
Berufsbegleitendes duales Studium (auch Verbundstudium)
- Dieses Modell ist ähnlich wie das berufsintegrierende duale Studium, nur mit dem Unterschied, dass du deine Arbeitsstunden in diesem Modell nicht verkürzt.
- Du behältst deinen Vollzeitjob und besuchst zusätzlich ein Abend- oder Fernstudium.
- Dies kann zu einer hohen Belastung führen.
- Ein Vorteil ist, dass du mit keinen Gehaltskürzungen rechnen musst.
- Trotzdem sollte der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin Verständnis für deine Situation haben, damit du beispielsweise für Prüfungen frei bekommst.
Das berufsbegleitende duale Studium eignet sich daher für Arbeitnehmer /-innen, die sich weiterbilden, aber nicht auf ihr aktuelles Gehalt verzichten möchten.
Voraussetzungen für das duale Studium
Um mit einem dualen Studium beginnen zu können, benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung, das heißt Abitur oder Fachabitur. Verfügst du über das Fachabitur, bist du berechtigt an Fachhochschulen oder Berufsakademien zu studieren. Duale Studiengänge werden in der Regel vor allem an Fachhochschulen angeboten.
Hast du eine abgeschlossene Ausbildung und bereits mindestens drei Jahre gearbeitet, hast du trotzdem die Möglichkeit, auch ohne Abitur ein duales Studium zu beginnen.
Voraussetzungen für ein duales Studium
Gute Noten in den Hauptfächern, ein Praktikum oder einen bestimmten NC? Hier erfährt du, welche Voraussetzungen du für ein duales Studium mitbringen solltest.
Die Vor- und Nachteile eines dualen Studiums
Erstmal studieren oder sofort arbeiten? Mit einem dualen Studium kannst du beides haben. Das ist zwar anstrengend, lohnt sich aber auch in vielerlei Hinsicht. Allerdings gibt es auch einige Aspekte, die du im Vorfeld bedenken solltest.
Die Vor- und Nachteile eines dualen Studiums
Es gibt gute Gründe, sich für ein duales Studium zu entscheiden, aber auch einige dagegen. Welche Vor- und Nachteile eines dualen Studiums du vor deiner Entscheidung abwägen solltest, haben wir dir hier zusammengestellt.
Wie bewirbt man sich?
Unternehmen und auch Hochschulen haben jeweils ihre eigenen Auswahlverfahren. Dabei durchläufst du in der Regel ein Assessment Center und musst unterschiedliche Tests zu fachspezifischen Aufgaben bestehen. Wenn du diese erfolgreich bestanden hast, wirst du für das duale Studium zugelassen.
Deine Bewerbung kannst du entweder direkt an die Unternehmen schicken, die ein duales Studium anbieten, oder auch an die Hochschule. Hier solltest du dich genau informieren, wie der Bewerbungsprozess abläuft. Meistens beginnt das duale Studium zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober eines jeden Jahres. Möchtest du im nächsten Jahr mit dem Studium beginnen, solltest du dich bereits jetzt in diesem Zeitraum informieren und bewerben.
Duales Studium: der Arbeitsvertrag
Du hast alle Bewerbungshürden gemeistert und stehst kurz vor der Unterzeichnung deines Arbeitsvertrags? Dann wird es Zeit für einen kleinen Jura-Crashkurs! Wir verraten dir, auf welche Punkte du beim dualen Studium besonders achten solltest.
Gehalt während des dualen Studiums
Genau wie in anderen Ausbildungen erhältst du auch während deines dualen Studiums ein monatlich Festgehalt. Dessen Höhe lässt sich schwer beziffern, da es von vielen Faktoren wie der Branche, dem Unternehmen und deinen Erfahrungen abhängig ist. Musst du für das duale Studium einen Umzug in Betracht ziehen, sind viele Unternehme bereit, einen Mietkostenzuschuss zu zahlen. Auch Studiengebühren werden mit deiner monatlichen Vergütung verrechnet. Brauchst du trotzdem noch weitere finanzielle Unterstützung, hast du beispielsweise die Möglichkeit, BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) zu beantragen.
Tipps zum dualen Studium
- Schau dir genau an, wie das Studium aufgebaut ist.
- Wichtig ist, wie eng Hochschule und der Betrieb miteinander kooperieren.
- Checke deinen Arbeitsvertrag: Musst du zum Beispiel Studiengebühren zurückzahlen, falls du das Studium abbrichst? Oder musst du dich nach Abschluss des Studium noch für eine gewisse Zeit an das Unternehmen binden?