Physik studieren: Alle Infos zum Studiengang
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Physik studieren: Zahlen und Formeln
Du interessierst dich für naturwissenschaftliche Phänomene und Zusammenhänge, hinterfragst und experimentierst gerne und hast kein Problem mit jeder Menge Zahlen und Formeln? Dann könnte ein Physikstudium das Richtige für dich sein. In diesem Artikel haben wir dir alle Infos rund um dieses spannende aber auch sehr anspruchsvolle Studienfach zusammengestellt.
In diesem Artikel liest du alles über:
- Studienmöglichkeiten
- Voraussetzungen
- Inhalte und Ablauf
- Berufsaussichten und Gehalt
Außerdem verraten wir dir, warum sich ein Physikstudium lohnt und welche Tipps dir dabei helfen, erfolgreich Physik zu studieren.
Defintion: Was ist Physik?
Bei der Physik handelt es sich um eine Naturwissenschaft, die die grundlegenden Phänomene der Natur untersucht und daraus deren Eigenschaften und Gestzmäßigkeiten ableitet. Diese Grundlagen erschließt du dir auch im Physikstudium. Dazu führst du Versuche durch und stellst komplexe Berechnungen an. Neben Fachwissen lernst du so auch, logisch zu denken, Zusammenhänge zu erschließen und Forschungsmethoden zu entwicklen.
Warum Physik studieren?
Es gibt viele gute Gründe, Physik zu studieren. Das Fach gilt zwar als vergleichsweise schweres Studienfach, gehört aber zu den sogenannten MINT-Fächern. MINT steht für Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik und ist der Bereich, in dem Fachkräfte besonders gefragt sind. Mit einem abgeschlossenen Physikstudium hast du somit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ebenso gute Aussichten auf einen gut bezahlten Job.
Unabhängig davon haben Naturwissenschaften wie Physik einen starken Bezug zum Alltag und ermöglichen es dir, alltägliche Phänomene besser zu verstehen und zu erklären. Gleichzeitig sind die Inhalte des Physikstudiums sehr komplex und zum Teil auch abstrakt, sodass eine spannende Mischung aus logischem Denken, alltäglichen Bezugspunkten und einem tiefgreifendem naturwissenachaftlichem Verständnis entsteht. Das macht Physik zu einem abwechslungsreichen und interessanten Studienfach.
Gut zu wissen
Physik scheint ein Studium der Extreme zu sein. Während etwa jeder Zweite das Studium abbricht, schaffen die, die bis zum Abschluss durchhalten, das Bachelor-Studium trotz des straffen Plans in Rekordzeit. Die durchschnittliche Studiendauer liegt fast genau bei der Regelstudienzeit von sechs Semestern – das ist sonst in kaum einem Fach der Fall.
Die Studienmöglichkeiten
Das Studienfach Physik wird an einer Vielzahl deutscher Unis angeboten. Neben dem klassischen Physikstudium kannst du zudem auch direkt bestimmte Teilbereiche der Physik studieren, beispielsweise Meteorologie, Medizinische Physik oder Biophysik. Die Auswahl an pyhsikalischen Studiengängen ist somit groß.
Studienart
Wie viele Diplom-Studiengänge wurde auch der Studiegang Physik im Zuge der Bologna-Reform in ein Bachelor- und Masterstudium umgewandelt. Auf Diplom kannst du diese Fach nur noch an sehr wenigen Hochschulen studieren. Grundsätzlich erwaret dich ein Bachelorstudiengang, den du dann mit einem Master vertiefen kannst. Die Regelstudienzeit für den Bachelor liegt bei sechs Semestern, für den Master sind vier Semester vorgesehen. Die durchschnittliche Studiendauer liegt allerdings etwas höher und zwar bei 7,6 Semestern für einen Bachelorabschluss und bei 5,7 Semestern im Masterstudiengang, was für ein naturwissenschaftliches Studium jedoch nicht viel ist.
Hast du dein Studium bestanden, bekommst du den Grad Bachelor of Science, kurz B.Sc., verliehen. Den Zwei-Fach-Bachelor sowie den Lehramtstudiengang schließt du meist mit dem Bachelor of Arts (B.A.), manchmal auch mit dem Bachelor of Education (B.Ed.) ab. Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge an Fachhochschulen, die teilweise die Physik behandeln, enden häufig mit dem Bachelor of Engineering (B.Eng.). Machst du noch deinen Master, schließt du diesen mit dem Master of Science, kurz M.Sc. ab.
Hochschulen: Hier kannst du Physik studieren
Die traditionelle Physik wird deutschlandweit an vielen Universitäten angeboten. Im Bachelor- und Masterbereich hast du die Auswahl zwischen einem Ein-Fach- und einem Zwei-Fach-Studiengang. Auch ein Lehramtsstudium ist im Fach Physik möglich. In diesem Fall studierst du dann im Zwei-Fach-Bachelor und kombinierst Physik mit einem anderen Fach. Übrigens: Das reine Pyhsikstudium gibt es nur an einer Universität. An allen anderen Hochschulen, etwa Fachhochschulen oder an Fernunis, ist die Physik lediglich die Hilfswissenschaft eines anderen Studienganges.
Es gibt eine Menge interdisziplinärer Studiengänge mit hohem Physikanteil, die fachliche Spezialisierungen möglich machen. Wenn du dich zum Beispiel besonders für die Erforschung des Planetensystems und des Weltraums interessierst, ist Astrophysik sicherlich eine gute Wahl. Der Weg zum Astronomen oder zur Astronomin führt unter anderem an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn oder die Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Darüber hinaus wirst du oft die Kombination zweier Themenbereiche finden. Dies ist zum Beispiel bei Geo-, Informatik-, oder Biophysik der Fall. Recht einzigartig ist die "Medizinische Physik". Diesen Studiengang kannst du derzeit an der Universität Düsseldorf belegen. Wenn du dich für ein praxisorientiertes Studium an einer Fachhochschule interessierst, rückt die physikalische Technik in den Fokus. Dieses Teilgebiet dient der Ausbildung von Ingenieuren und Ingenieurinnen, die physikalische Erkenntnisse in technische Anwendungen umsetzen können.
Studieren im Ausland
Der straffe Zeitplan des Physikstudiums sowie der hohe Lernaufwand können einen Auslandsaufenthalt während des Studiums schwierig machen. Daher ist es vielleicht interessant für dich, direkt im Ausland zu studieren. Das ist im Fall Physik an zahlreichen Unis in den europäischen Nachbarländern, beispielsweise in der Schweiz oder den Niederlanden, möglich. Dort findest du den Studiengang meist unter der Bezeichnung "Physics".
Alternativen zur Uni
Über 60 Universitäten in Deutschland bieten ein Physikstudium an. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, an Fachhochschulen, im Fernstudium oder an privaten Uiversitäten zu studieren, dann allerdings keine reine Physik, denn hier ist Physik immer nur der Teilbereich eines anderen Studienfaches, etwa der Elektrotechnik, des Maschinenbaus oder der Chemie. Lediglich die Jacobs University hat als einzige private Hochschule einen Physik-Bachelor im Programm.
Physik studieren: die Voraussetzungen
Physik gehört zu den schwersten Studiengängen. Damit du im Studium nicht verzweifelst, sind es vor allem bestimmte persönliche Voraussetzungen, die du für das Physikstudium mitbringen solltest.
Formale Voraussetzungen
Um Physik studieren zu können, benötigst du auf jeden Fall einen Schulabschluss mit Hochschulreife. Während an Universitäten das Abitur oder die Fachgebundene Hochschulreife Zugangsvoraussetzungen sind, reicht an Fachhochschulen die Fachhochschulreife. Darüber hinaus vergeben viele Unis aber auch Studienplätze an beruflich Qualifizierte, die kein Abitur haben, dafür aber zum Beispiel über einen Meistertitel oder eine entsprechenden Berufsausbildung mit Berufserfahrung verfügen. Ein bestimmter Numerus Clausus ist eher selten, da Physik ein schwerer Studiengang ist, für den meist ausreichend Studienplätze vorhanden sind.
Persönliche Voraussetzungen
Um später im Hörsaal nicht frustriert zu sein, solltest du als angehende /-r Physikstudenten /-in schon in der Schule in zwei Bereichen richtig gut gewesen sein: in Mathematik und in sämtlichen naturwissenschaftlichen Fächern. Darüber hinaus solltest du auf jeden Fall Freude an logischem Denken und länger andauernder Studien- und Forschungsarbeit haben.
Selbst wenn du als Kind schon nicht genug von "Was ist Was?"-Büchern bekommen konntest und auch im Leistungskurs mit 15 Punkten rausgekommen bist, kann es sein, dass du zu dem Drittel der Studenten /-innen gehörst, die im Physikstudium scheitern. Schuld daran sind oft gar nicht die physikalischen Inhalte, sondern die hohe Kunst der Mathematik. Damit dir die komplexen Inhalte nicht den Weg zum erfolgreichen Abschluss verbauen, bieten immer mehr Unis Mathe-Vorkurse an, die freiwillig, aber durchaus empfehlenswert sind. Noch vor dem eigentlichen Semesterstart kannst du dort Wissenslücken beheben.
Physik studieren passt zu dir, wenn...
- du gute Vorkenntnisse aus der Mathematik mitbringst.
- dich ein anspruchsvolles Studium nicht abschreckt.
- du auch mit Fachliteratur auf Englisch zurechtkommst.
- du eine analytische und logische Denkweise hast.
- du für Projekte auch gern im Team arbeitest.
Ablauf
Das Studium gliedert sich in ein Bachelor- und ein Masterstudium. Hast du dein Bachelorstudium abgeschlossen, kannst du selbst entscheiden, ob du noch ein Masterstudium anschließen möchtest oder nicht.
Bachelor
Das Studium besteht aus Vorlesungen und Seminaren, aber auch Übungen, in denen du dein Wissen anwenden und vertiefen kannst. Außerdem lernst du, wie du mit den Apparaturen und Geräten umgehst und Messungen oder Experimente durchführst. Deine Studienleistungen weist du durch sogenannte Credit Points, kurz CPs, nach. Je nach Vorlesung oder Seminar können diesbezüglich verschiedene Leistungen wie Referate, Klausuren, Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen gefordert sein. Welche Leistungsnachweise erforderlich sind, ist in der Prüfungsordnung festgelegt und kann von Hochschule zu Hochschule variieren. Am Ende des Bachelorstudiums steht auf jeden Fall die Bachelorarbeit an, in der du dich näher mit einem bestimmten Thema beschäftigst. Die konkreten Einzelheiten, etwa den Umfang, entnimmst du ebenfalls der Studienordnung. Oft führst du im Rahmen deiner Bachelorarbeit ein Experiment durch und präsentierst die Ergebnisse dann nochmals in einem Kolloquium.
Master
Entscheidest du dich nach deinem Bachelorstudium dafür, auch noch deinen Masterabschluss zu machen, hast du im Masterstudium Physik die Möglichkeit, die Grundlagen aus dem Bachelorstudium zu vertiefen und dich thematisch zu spezialisieren. Abgesehen davon, dass die Regelstudienzeit für den Master mit vier statt sechs Semestern zwei Semester kürzer ist als die des Bachelorstudiums, ist der Ablauf ähnlich: Du besuchst Vorlesungen, Seminare und Übungen, die du größtenteils selbst wählen kannst, und erbringst in diesem Zusammenhang verschiedene Leistungsnachweise. Im letzten Semester steht dann wieder eine Abschlussarbeit an, diesmal die Masterarbeit, die deutlich umfangreicher ist als die Bachelorarbeit.
Physik studieren: Das sind die Studieninhalte
Die Basis für das Verständnis aller Naturphänomene fasst sowohl kleinste Teilchen als auch den gesamten Weltraum ins Auge. Diese Komplexität spiegelt sich auch in den Inhalten des Physikstudiums wider. In erster Linie wird zwischen der theoretischen und der praktischen Physik unterschieden. Im Rahmen der Theorie lernst du im Bachelor-Studium einiges über
- Mechanik,
- Elektro- und Thermodynamik,
- Quantenmechanik,
- Laserphysik,
- und statistische Physik.
In der Praxis wirst du dich mit Elektrizität, Magnetismus, Optik, Wärmelehre, Atomphysik sowie Kern- und Teilchenphysik auseinandersetzen. Darüber hinaus spielt auch die Mathematik eine große Rolle. Hierbei kommt es vor allem auf Differentiale und Integrale sowie auf Vektor- und Matrizenrechnung an.
Das Master-Studium
Im Bachelor werden die Grundlagen für spätere Spezialisierungsmöglichkeiten gelegt. Dabei kannst du folgende Schwerpunkte setzen:
- Astrophysik
- Biophysik
- Technische Physik
- Bauphysik
Weitere Fächer wie Informatik, Biologie, Chemie, Geophysik und Meteorologie stehen an manchen Hochschulen schon während des Bachelorstudiums als Spezialisierung zur Wahl.
So sind deine Berufsaussichten
Selbst wenn später ungefähr die Hälfte aller Physiker /-innen an Universitäten oder in Forschungszentren arbeitet, wirst du während des Studiums nicht nur auf eine Tätigkeit in der wissenschaftlichen Forschung vorbereitet. Auch die Industrie bietet mit Bereichen wie Materialforschung, Maschinenbau oder Optik interessante Beschäftigungsfelder.
Da es noch immer an Informatik-Fachkräften mangelt, sind viele Physik-Absolventen /-innen zudem im Bereich der IT-Dienstleistungen für technisch-wissenschaftliche Anwendungen zuständig. Außerdem wartet noch eine ganz andere Chance auf dich: Als Physiker /-in hast du ganz allgemein das Analysieren und Lösen von Problemen gelernt. Es ist gerade diese Kompetenz, die in allen Branchen der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens gefragt ist. Wer die Fähigkeiten des Lösens physikalischer Probleme trainiert hat, kann das Prinzip auch auf viele andere Gebiete übertragen und dort erfolgreich sein. Mögliche Arbeitgeber könnten zum Beispiel Banken und Versicherungen sein.
Mögliche Berufsfelder
- Technische Industrie
- Pharmazie
- Chemie
- Biologie
- Informationstechnologie
- Kommunikation
- Finanzwirtschaft und Bankenwesen
- Unternehmensberatung
Gehalt: So viel kannst du nach dem Studium verdienen
Während die Berufsaussichten für Physikabsolventen /-innen sehr gut sind, ist die Höhe deines Einstiegsgehalts sehr von der Branche abhängig, in der du arbeitest. Nach dem Bachelorstudium kannst du dich auf durchschnittlich 3.500 Euro brutto im Monat einstellen. Mit einem Masterabschluss liegt dein anfänglicher Verdienst bei ungefähr 4.500 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung kann dein Gehalt jedoch sehr schnell ansteigen.
Tipps für ein erfolgreiches Studium
Wie bereits gesagt, ist die Abbrecherquote in Physik sehr hoch. Das liegt daran, dass das Studium sehr komplex und anspruchsvoll ist. Folgende Tipps können dir im Physikstudium helfen:
- Die Basics: Im Laufe des Studiums werden die Inhalte immer komplexer. Grundlagen wie klassische Mechanik, Energieformeln, Masse und Kraft müssen daher sitzen, um die Wissenschaft hinter all den Formeln und Gleichungen zu verstehen.
- Gemeinsam lernen: Ob Gruppenlernen oder Social Media – der Austausch mit deinen Kommilitonen /-innen hilft beim Lernen.
- Verschiedene Lernmethoden: Probiere unterschiedliche Lerntechniken aus, um herauszufinden, wie du am effektivsten lernen kannst.
- Übungsaufgaben nutzen: Auch wenn es ätzend ist und Zeit frisst: Wenn du regelmäßig Haus- und Übungsaufgaben erledigst, bekommst du Routine und entwickelst nach und nach ein immer größeres Verständnis für den Lenrstoff.
- Trau dich zu fragen! Wenn etwas unklar ist, frag nach, egal ob bei den Dozenten /-innen oder bei deinen Kommilitonen /-innen.
Finanzierungsmöglichkeiten
Auch wenn an öffentlichen Hochschulen keine Studiengebühren anfallen, kostet ein Studium Geld. So musst du als feste Ausgabe den Semesterbeitrag und möglicherweise auch die Kosten für bestimmte Fachliteratur einplanen. Außerdem kommen Lebenshaltungskosten und, falls du nicht mehr zuhause wohnst, noch die Miete hinzu. Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium sind
Beim BAföG handelt es sich um die sogenannte Bundesausbildungsförderung, einer staatlichen, unverzinsten Förderung, für die du einen Antrag stellen musst. Bestimmte Voraussetzungen, etwa das Einkommen deiner Eltern, entscheiden dann darüber, ob du BAföG bekommst oder nicht. Der Studienkredit leiht dir ebenfalls Geld, anders als beim BAföG musst du diesen aber mit Zinsen zurückzahlen – und diese sind ziemlich hoch, weshalb du dir diese Art der Finanzierung auf jeden Fall genau überlegen solltest. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, neben deinem Studium zu arbeiten. Es gibt zahlreiche, zum Teil auch gut bezahlte Studentenjobs, mit denen du dir dein Studium zumindest zum Teil finanzieren kannst.
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Alternative Studiengänge
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Physik studieren im Überblick
- Physik ist ein sehr anspruchsvolles Studium.
- Du kannst es als Ein- oder Zwei-Fach-Bachelor studieren.
- Das reine Physikstudium gibt es nur an Universitäten.
- Als Teildisziplin findest du Physik in vielen anderen Studienfächern.
- Das Studium hat einen hohen Mathematikanteil.
- Die Berufsaussichten sind sehr gut, Beschäftigungsfelder gibt es in zahlreichen Bereichen.
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