Chemie studieren: Alles Infos zum Studiengang

Stoffe, Formeln, Verbindungen: Hauptzutaten im Chemie-Studium | Foto: Thinkstock/Wavebreakmedia Ltd
Chemie studieren passt zu dir, wenn...
- du einen "klassischen" naturwissenschaftlichen Studiengang belegen möchtest.
- du gute Vorkenntnisse aus Mathematik und Englisch mitbringst.
- du gern im Labor arbeitest.
- du dich für Lehramt oder eine Professur interessierst.
- dich ein anspruchsvolles Studium mit komplexen Inhalten nicht abschreckt.
Studieninhalte Chemie
Wer Chemie studiert, muss sich im Klaren darüber sein, dass es eine experimentelle Naturwissenschaft ist. Du untersuchst im Studium den Aufbau, die Zusammensetzung, die Eigenschaften und die Umwandlung von Stoffen theoretisch und mit vielen Formeln.
Mindestens genauso häufig hältst du dich im Labor auf: Dort steht dann die Arbeit mit Reagenzgläsern, Bunsenbrennern und Petri-Schalen auf dem Programm. Außerdem kommt es immer wieder zu Überschneidungen und Rückgriffen mit anderen Wissenschaften wie der Mathematik und Physik. Neben dem Wissenserwerb lernst du die grundsätzlichen theoretischen und methodischen Kenntnisse in allen Fachbereichen der Chemie. Gleichzeitig befähigt dich das Studium zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten.
Die Kerninhalte der Chemie lassen sich in zwei übergeordnete Kategorien unterteilen: die organische und die anorganische Chemie. Erstere beschäftigt sich mit allen Kohlenstoffverbindungen, die die Grundlage sämtlicher lebender Organismen bildet und daher ihren Namen hat. Die anorganische Chemie befasst sich im Umkehrschluss mit allen übrigen Elementen und ihren Verbindungen. Eine weitere Ausrichtung ist die physikalische Chemie. Hier geht es vor allem um die experimentelle Analyse von Stoff-Charakteristika und deren Gesetzmäßigkeiten. Zur Erklärung werden physikalische Gesetze herangezogen, die die Grundlagen der Chemie verständlicher machen sollen. In diesem Zusammenhang ist auch die theoretische Chemie zu nennen, in der anhand von theoretischen Systemen Modelle und Methoden entwickelt werden.
Neben diesen "Hauptströmungen" existieren zahlreiche Spezialgebiete wie die analytische, die makromolekulare oder die technische Chemie sowie die Lebensmittel-, Radio- oder die Biochemie. Allerdings musst du dir hinsichtlich der Spezialisierung zu Beginn des Bachelor-Studiums keine Gedanken machen. Eine Entscheidung wird frühestens ab dem fünften Semester oder spätestens bei der Auswahl des Masterstudiengangs fällig.
Voraussetzungen
Aufgrund des hohen naturwissenschaftlichen Anteils solltest du ein Interesse in diesem Bereich mitbringen, um das Studium erfolgreich zu absolvieren. Ohne ein stark ausgeprägtes Verständnis in den Fächern Physik, Mathematik und Biologie könnte es ansonsten schwierig werden. Falls es nötig sein sollte, ist es sinnvoll einen Mathe-Vorkurs an der Uni zu belegen. Diese werden von fast allen Universitäten angeboten, damit die Studierenden mit dem gleichen Kenntnisstand beginnen. Da ein Großteil der Fachliteratur auf Englisch verfasst wird, sind gute Englischkenntnisse von großem Vorteil.
Neben der theoretischen Beschäftigung mit der Chemie solltest du Freude am Ausprobieren und Experimentieren haben. Denn die Inhalte aus Seminaren und Vorlesungen werden praxisnah im Labor überprüft. So dass es auch nicht schadet, wenn du über handwerkliches Geschick verfügt. In keinem Fall solltest du Angst vor dem Umgang mit Chemikalien haben. Da Versuchsreihen und Praktika auch mal mehrere Tage dauern können, ist es ebenfalls wichtig Disziplin, Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit zu besitzen. Und wie immer gilt: Laborarbeit ist Teamarbeit – Chemie ist also nichts für Einzelkämpfer.
Studiengang Chemie
Sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen ist es möglich, Chemie zu studieren. Beide Hochschularten bieten zahlreiche Studiengänge an, beginnend beim Bachelor of Science über diverse spezialisierte Master of Science-Abschlüsse bis hin zum Master of Education. Lediglich die TU Freiberg bietet zusätzlich noch einen Diplomstudiengang an.
An Fachhochschulen ist das Studium nicht nur anwendungsbezogener und wesentlich praxisnäher, sondern oftmals auch spezialisierter. Im Unterschied zu den universitären Studiengängen dauert das Studium an einer FH sieben Semester. Darin eingeschlossen ist ein Praxissemester, damit die Studierenden in den Unternehmen berufliche Erfahrungen in der Industrie sammeln können.
Nachdem du während des Bachelor-Studiums die Grundlagen des Fachs Chemie lernst, dient das Master-Studium der Spezialisierung. Solltest du anschließend in der Forschung bleiben wollen, bietet sich eine anschließende Promotion an. Auch wenn der Einstieg nicht leicht sein wird und du erst einmal eine befristete Stelle annehmen musst.
Zahlen
Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge ist das Fach Chemie einer der beliebtesten Studiengänge. 54.838 Studierende waren zum Wintersemester 2014/15 an deutschen Universitäten und Fachhochschulen in Chemie eingeschrieben, 23.541 davon sind weiblich.

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Berufsaussichten für Chemie-Absolventen
Nach dem Abschluss des Studiums bieten sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten, zum Beispiel in der chemischen Industrie, wo es zumeist um die Produktherstellung geht. Aber auch in der pharmazeutischen und in der Kosmetikindustrie, bei Klebstoffherstellern, der Lebensmittelindustrie, der Ölindustrie, der Glas- und Keramikindustrie sowie im medizinischen Sektor bieten sich vielfältige Karrierechancen. Oder auch im Qualitätsmanagement. Wer noch stärker an der Forschung interessiert ist, kann sich bei Forschungsinstituten wie der Fraunhofer Gesellschaft oder dem Max-Planck-Institut sowie bei Universitäten bewerben.
Obwohl die Chemie in vielen Branchen eine große Bedeutung hat, sind die Chancen zuletzt etwas gesunken, direkt nach dem Studium eine Anstellung zu finden. Dies berichtet die "Gesellschaft deutscher Chemiker" in der "GDCh-Statistik der Chemiestudiengänge" von Juni 2015. Demzufolge waren 13 Prozent der Studienteilnehmer zum Umfragezeitpunkt auf Arbeitsplatzsuche. Selbst der Arbeitsmarkt für promovierte Studieneinsteiger war schwieriger als in den Vorjahren. Erklären lässt sich das vor allem durch den Zuwachs der Absolventen.
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