Chemie studieren: Alles Infos zum Studiengang

UNICHECK - 19.10.2023

Chemie-Studium

Stoffe, Formeln, Verbindungen: Hauptzutaten im Chemie-Studium | Foto: Thinkstock/Wavebreakmedia Ltd

Chemie studieren passt zu dir, wenn...

  • du einen "klassischen" naturwissenschaftlichen Studiengang belegen möchtest.
  • du gute Vorkenntnisse aus Mathematik und Englisch mitbringst.
  • du gern im Labor arbeitest.
  • du dich für Lehramt oder eine Professur interessierst. 
  • dich ein anspruchsvolles Studium mit komplexen Inhalten nicht abschreckt.

Das Studium

Wer Chemie studiert, muss sich im Klaren darüber sein, dass es sich dabei um eine experimentelle Naturwissenschaft handelt. Das bedeutet: Du untersuchst im Studium den Aufbau, die Zusammensetzung, die Eigenschaften und die Umwandlung von Stoffen theoretisch und mit vielen Formeln. Mindestens genauso häufig hältst du dich im Labor auf. Dort steht die Arbeit mit Reagenzgläsern, Bunsenbrennern und Petri-Schalen auf dem Programm. Außerdem kommt es immer wieder zu Überschneidungen mit anderen Wissenschaften wie der Mathematik und Physik. Neben dem Wissenserwerb lernst du die grundsätzlichen theoretischen und methodischen Kenntnisse in allen Fachbereichen der Chemie. Gleichzeitig befähigt dich das Studium zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten.

Chemie studieren: die Voraussetzungen

Anders als andere schwierige Studiengänge wie Psychologie, Medizin oder Pharmazie sind Naturwissenschaften wie Physik oder eben auch Chemie in der Regel nicht an einen Numerus Clausus gebunden. Dafür solltest du einige persönliche Fähigkeiten mitbringen, die dir das anspruchsvolle Chemiestudium erleichtern.

Formale Voraussetzungen

Für ein Studium im Fachbereich Chemie musst du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife vorweisen. Alternativ gelten eine Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung als Zugangsvoraussetzung zum Chemiestudium, wobei du deine Eignung in diesem Fall möglicherweise noch durch eine Prüfung nachweisen musst. Dein Abischnitt ist jedoch nur selten ein Kriterium dafür, ob du Chemie studieren kannst oder nicht, denn der Studiengang Chemie ist nur selten mit einem Numerus Clausus belegt. 

Persönliche Voraussetzungen

Aufgrund des hohen naturwissenschaftlichen Anteils solltest du ein Interesse in diesem Bereich mitbringen, um das Studium erfolgreich zu absolvieren. Ohne ein stark ausgeprägtes Verständnis in den Fächern Physik, Mathematik und Biologie könnte es ansonsten schwierig werden. Falls nötig ist es sinnvoll, einen Mathe-Vorkurs an der Uni zu belegen. Diese werden von fast allen Universitäten vor offiziellem Vorlesungsbeginn angeboten, damit die Studierenden mit dem gleichen Kenntnisstand beginnen. Da ein Großteil der Fachliteratur auf Englisch verfasst wird, sind außerdem gute Englischkenntnisse von Vorteil.

Neben der theoretischen Beschäftigung mit der Chemie solltest du Freude am Ausprobieren und Experimentieren haben. Denn die Inhalte aus Seminaren und Vorlesungen werden praxisnah im Labor überprüft. So schadet es nicht, wenn du über handwerkliches Geschick verfügst. In keinem Fall solltest du Angst vor dem Umgang mit Chemikalien haben. Da Versuchsreihen auch mal mehrere Tage dauern können, ist es ebenfalls wichtig Disziplin, Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit zu besitzen. Und wie immer gilt: Laborarbeit ist Teamarbeit – Chemie ist also nichts für Einzelkämpfer /-innen.

Die Inhalte des Chemiestudiums

Die Kerninhalte der Chemie lassen sich in zwei übergeordnete Kategorien unterteilen: die organische und die anorganische Chemie. Erstere beschäftigt sich mit allen Kohlenstoffverbindungen, die die Grundlage sämtlicher lebender Organismen bildet und daher ihren Namen hat. Die anorganische Chemie befasst sich im Umkehrschluss mit allen übrigen Elementen und ihren Verbindungen. Eine weitere Ausrichtung ist die physikalische Chemie. Hier geht es vor allem um die experimentelle Analyse von Stoff-Charakteristika und deren Gesetzmäßigkeiten. Zur Erklärung werden physikalische Gesetze herangezogen, die die Grundlagen der Chemie verständlicher machen sollen. In diesem Zusammenhang ist auch die theoretische Chemie zu nennen, in der anhand von theoretischen Systemen Modelle und Methoden entwickelt werden.

Neben diesen "Hauptströmungen" existieren zahlreiche Spezialgebiete wie 

  • die analytische Chemie,
  • die makromolekulare Chemie,
  • die technische Chemie sowie 
  • die Lebensmittel-, Radio- oder die Biochemie. 

Allerdings musst du dir hinsichtlich einer Spezialisierung zu Beginn des Bachelor-Studiums noch keine Gedanken machen. Eine Entscheidung wird frühestens ab dem fünften Semester oder spätestens bei der Auswahl des Masterstudiengangs fällig.

Das Masterstudium

Das Masterstudium baut auf den Grundlagen des Bachelorstudiums auf und bietet dir die Möglichkeit, dich gemäß deinen Interessen zu spezialisieren und zu forschen, beispielsweise in der Molekularchemie, der Werkstoffchemie oder der pharmazeutischen Chemie.

Ablauf des Studiums

Die Regelstudienzeit des Chemiestudiums liegt im Bachelor bei sechs Semestern. In den ersten vier Semestern lernst du die Grundlagen der Chemie kennen. Im letzten Studienjahr hast du dann die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen, die du bei Bedarf im Masterstudium noch vertiefen kannst. Du schließt das Studium mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder dem Master of Sience (M.Sc.) ab.

Fester Bestandteil des Chemiestudiums sind Pflichtpraktika. Diese absolvierst du aber nicht wie in anderen Studiengängen bei einem Unternehmen, sondern intern im Labor. Ein freiwilliges Betriebspraktikum ist jedoch empfehelnswert, um erste Berufserfahrung zu sammeln.

Studiengang Chemie

Sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen ist es möglich, Chemie zu studieren. Beide Hochschularten bieten zahlreiche Studiengänge an, beginnend beim Bachelor of Science über diverse spezialisierte Master of Science-Abschlüsse bis hin zum Master of Education. Lediglich die TU Freiberg bietet zusätzlich noch einen Diplomstudiengang an.

An Fachhochschulen ist das Studium nicht nur anwendungsbezogener und wesentlich praxisnäher, sondern oftmals auch spezialisierter. Im Unterschied zu den universitären Studiengängen dauert das Studium an einer FH sieben Semester. Darin eingeschlossen ist ein Praxissemester, damit die Studierenden in den Unternehmen berufliche Erfahrungen in der Industrie sammeln können. 

Wissen

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Berufsaussichten für Chemie-Absolventen /-innen

Nach dem Abschluss des Studiums bieten sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten, zum Beispiel in der chemischen Industrie, wo es zumeist um die Produktherstellung geht. Aber auch in der pharmazeutischen und in der Kosmetikindustrie, bei Klebstoffherstellern, der Lebensmittelindustrie, der Ölindustrie, der Glas- und Keramikindustrie sowie im medizinischen Sektor oder im Qualitätsmanagementbieten sich vielfältige Karrierechancen. Wer noch stärker an der Forschung interessiert ist, kann sich bei Forschungsinstituten wie der Fraunhofer Gesellschaft oder dem Max-Planck-Institut sowie bei Universitäten bewerben.

Weitere Branchen sind:

  • Medizin
  • Energiewirtschaft
  • Patentwesen
  • Sicherheitsmanagement
  • Lebensmittelindustrie
  • Öffentlicher Dienst
  • Konsumgüterindustrie

Momentan sind die Berufsaussichten für Chemiker /-innen gut. Deine Berufschancen verbessern kannst du mit einer Promotion. Grundsätzlich gilt: Je qualifizierter du in der Chemie und deinem Fachbereich bist, desto besser sind deine Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sowie die Aussicht, schon bald in eine leitende Position aufzusteigen.

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Gehalt: So viel kannst du verdienen

Die Gehaltsaussichten für Chemie-Absolventen /-innen sind, einmal mehr in Zeiten des Fachkräftemangels, ebenfalls vielversprechend. Im Falle einer Einstellung in einem Unternehmen kannst du je nach Branche bereits mit einem Einstiegsgehalt von 4.500 bis 5.300 Euro brutto im Monat rechnen. Als wissenschaftliche /-r Mitarbeiter /-in verdienst du abhängig von der Besoldungsgruppe im Schnitt 4.000 Euro brutto monatlich. Insgesamt kommt es bei deinem Gehalt immer auf Faktoren wie Branche, Berufserfahrung und Position an.

Alternative Studiengänge

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FAQ: Häufige Fragen

Wie schwer ist es, Chemie zu studieren?

Chemie gehört eindeutig zu den schwierigsten Studiengängen. Ein Grundverständnis für Mathematik und Naturwissenschaften solltest du auf jeden Fall mitbringen.

Was kann man machen, wenn man Chemie studiert hat?

Wenn du Chemie studiert hast, bieten sich dir verschiedene Tätigkeitsfelder, zum Beispiel in der chemischen Industrie, im Umweltschutz, in der Elektro- und Automobilbranche, im Flugzeugbau, in der Unternehmensberatung oder im öffentlichen Dienst.

Ist Chemie ein gutes Studium?

Die Berufs- und Gehaltsaussichten nach einem Chemiestudium sind in der Regel überdurchschnittlich gut. Mit einer Promotion kannst du deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen.

Chemie studieren im Überblick

  • Das Chemiestudium verbindet die Theorie mit einem hohen Praxisanteil.
  • Die Regelstudienzeit des Bachelors liegt bei sechs Seemstern.
  • Es ist üblich, noch einen Master und eventuell sogar eine Promotion anzuschließen.
  • Im Master kannst du dich spezialisieren.
  • Die Berufs- und Gehaltsaussichten für Absolventen und Absolventinnen sind gut, auch weil sie in vielen verschiedenen Branchen arbeiten können.

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