Biomedizin studieren: Alle Infos zum Studiengang

UNICHECK - 12.04.2018

Laborant mit Mikroskop

Foto: Getty Images/LightFieldStudios

Biomedizin studieren passt zu dir, wenn...

  • du dich mit medizinischen Fragestellungen beschäftigen möchtest.
  • du gern im Labor arbeitest.
  • du medizinische Forschungen betreiben willst.
  • du gute Grundkenntnisse in den Bereichen Biologie und Chemie hast.

Das Biomedizin Studium im Überblick

Die Biomedizin verbindet die Medizin und Biologie. Damit ist das dazugehörige Studium interdisziplinär. Es dreht sich zu einem großen Teil um medizinische Fragestellungen der Molekular- und Zellbiologie. So sind Biomediziner beispielsweise allen möglichen Krankheiten auf den Fersen. Sie forschen danach, wie Krankheiten entstehen und behandelt werden können. Dabei bewegen sie sich auf der Ebene kleinster Teilchen, den Molekülen und Zellen.

Das Biomedizin Studium ist sehr vielseitig, da es mehrere Fachbereiche vereint. Das bedeutet, dass du dich mit diesem Studium nicht direkt auf einen Themenbereich festlegen musst, sondern während des Studienverlaufs deine Vorlieben erkennen und ausbauen kannst, indem du dich in einem Bereich spezialisierst. Interessiert es dich, an der Entwicklung von Medikamenten beteiligt zu sein, um Krankheiten besser behandeln zu können? Wenn du Lust hast, an solchen Problemlösungen zu tüfteln, solltest du einen genaueren Blick auf die biomedizinische Chemie werfen. 

Voraussetzungen 

Neben den theoretischen Inhalten ist das Studium vor allem sehr praktisch aufgebaut, weshalb gute motorische Fähigkeiten von Vorteil sind. Durch den praktischen Teil kannst du unterschiedliche Arbeitstechniken im Labor kennenlernen und üben, wie du mit Mikroskopen arbeiten kannst. Mithilfe von Skelettmodellen wird dir die Anatomie des menschlichen Körpers nähergebracht.

Dieses Wissen bringst du mit Theorien aus der Biologie, Physik und die Chemie in Verbindung. Daher sollten dich naturwissenschaftliche Fragestellungen reizen. Übrigens: Keine Uni erwartet, dass du mit der Schule bereits alle Grundlagen für ein Studium mitbringst. Viele Universitäten bieten Einführungskurse in diesen Fachbereichen an. Eine tolle Möglichkeit, fit in das Studium zu starten und nebenbei direkt neue Leute kennenzulernen.

Zulassungsvoraussetzungen

In Deutschland sind biomedizinische Studiengänge sehr häufig zulassungsbeschränkt. Daher solltest du dich rechtzeitig über die Bedingungen der einzelnen Hochschulen informieren. Da nicht jede Hochschule die exakt selben Beschränkungen vorweist, variiert der Numerus Clausus von Studiengang zu Studiengang – die Werte werden anhand der Bewerbungen aus dem Vorjahr immer wieder neu ermittelt. 

Weil die Plätze für ein Studium der Biomedizin beschränkt sind, haben einige Universitäten neben dem NC weitere Auswahlverfahren. In einigen Fällen kann die Abschlussnote zum Beispiel lediglich zu 50 Prozent zählen. Dafür sind deine Noten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Physik oder Chemie ebenfalls zu 50 Prozent relevant.

Hast du bereits eine fachverwandte Berufsausbildung absolviert, kann auch diese in das Auswahlverfahren mit einfließen. Möglicherweise laden dich die Hochschulen darüber hinaus zu persönlichen Gesprächen ein, um sich von deiner Motivation für das Studium selbst ein Bild zu machen. Diese Kriterien entscheiden dann, ob du für den Studiengang an der Universität zugelassen wirst oder nicht.

Die meisten Universitäten geben dir die Möglichkeit, ein Auslandssemester in dein Studium einzubauen, da auch im biomedizinischen Bereich internationale Erfahrung wichtig ist. Auf der Website der Universitäten kannst du meistens sogar die Partnerhochschulen einsehen. Möglicherweise ein wichtiges Kriterium für dich, wenn dir bereits ein Wunschland vor Augen schwebt, an dem du unbedingt dein Auslandssemester absolvieren möchtest? Die genauen Bedingungen rund um das Thema Auslandssemester dazu kannst du im International Office der jeweiligen Universität erfragen. 

Neben einem Auslandssemester sind auch Praktika ein häufiger Bestandteil des biomedizinischen Curriculums. Versuche dir ein Bild davon zu machen, ob deine Wunschuniversität Praktika unterstützt und dir so die Möglichkeit bietet, bereits erste Erfahrung in der Arbeitswelt zu sammeln. So kannst du zukünftige, potenzielle Arbeitsbereiche kennenlernen und dich einer Vorstellung von deinem Wunschjob annähern.

Nach einem Bachelor in der Biomedizin hast du die Möglichkeit, dein Wissen mit einem Master zu vertiefen und deine Kenntnisse weiter auszubauen. Nach dem Master hast du sogar noch die Möglichkeit zu promovieren.

Mögliche Spezialisierungen

Bist du technikaffin, dann ist die Spezialisierung der biomedizinischen Technik sicherlich interessant für dich: Sie befasst sich mit der Entwicklung von technischen Systemen und Verfahren, um Krankenhäuser, Labore und andere medizinische Einrichtungen mit technischen Geräten ausstatten zu können - die Grundlage für Forschung und eine gute Behandlung von Menschen. Im Rahmen dieses technischen Zweiges erlernst du neben den regulären biomedizinischen Inhalten auch ingenieurwissenschaftliche Theorie.

Eine weitere Vertiefung ist der Bereich der Analytik finden. Hier geht es vor allem darum, Körperflüssigkeiten wie Blut, Harn oder Rückenmarksflüssigkeit zu untersuchen und die Ergebnisse an Ärzte zur weiteren Diagnose weiterzuleiten. Aber auch Gefahrenstoffe können Bestandteil des Bereiches sein.

Biomedizin in Deutschland studieren

Allein in Deutschlang gibt es über 20 Hochschulen, die ein Biomedizin Studium anbieten. Die Unis sind dabei vom Norden bis zum Süden über zahlreiche Städte wie Bremen, Köln, Bonn, Marburg und Würzburg verteilt. In der Regel schließt das erste Studium mit dem Abschluss des Bachelor of Science ab.

So kannst du zum Beispiel an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Biomedizinische Technik (B.Eng.) studieren. Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bietet einen Studiengang Molekulare Biomedizin (B.Sc.) an und an der Hochschule Reutlingen kannst du den Bachelorstudiengang Biomedizinische Wissenschaften (B.Sc.) belegen. Nach dem Grundstudium bieten sich verschiedene Masterstudiengänge an, um deine Kenntnisse weiter zu vertiefen. So kannst du beispielsweise an der der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Biomedizinische Chemie (M.Sc.) studieren. Die Hochschule Hamm-Lippstadt bietet dagegen Angewandte Biomedizintechnik (M.Sc.). Auch die technische Spezialisierung fehlt im Masterangebot nicht und ist unter anderem an der Universität Rostock mit dem Studiengang Biomedizinische Technik (M.Sc.) möglich.

Es lohnt sich, einen genauen Blick auf das jeweilige Angebot einer jeden Uni zu werfen. Sie unterscheiden sich oft im Aufbau des Studiums. Das bedeutet, dass jede Uni einen anderen Fokus in der Biomedizin gesetzt haben kann, mehr Laborstunden als andere im Studienplan eingebunden hat oder andere Schwerpunkte anbietet. So kannst du unter den scheinbar gleich klingenden Studiengängen den einen finden, der dir ganz besonders entspricht. Bist du dir bereits sicher, dass du zum Beispiel den Fachbereich der Biotechnologie vertiefen möchtest, so kannst du auch nach einem Studiengang Ausschau halten, der den Fokus von Beginn an auf einen deinen Schwerpunkt legt. Genaue Informationen dazu findest du auf der jeweiligen Website der Hochschule, meist in der Rubrik „Studienverlauf“ oder „Curriculum“.

Wissen

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Biomedizin: deine Berufsaussichten

Wie das Studium selbst sind auch die Berufsaussichten für Absolventen eines biomedizinischen Studiums vielseitig. Gerade nach einer Promotion stehen dir viele Türen offen.

Möchtest du nach deinem Studium weiterhin in der Forschung tätig sein, wirst du viele Angebote in Krankenhäusern oder anderen Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel Universitäten finden können.

In der Industrie gibt es diverse Einstiegsmöglichkeiten in der Pharmazie- und Biotechnologie-Branche oder auch in Diagnostiklaboren.

Entscheidest du dich dazu, in die Gesundheitsbranche einzutauchen, könntest du einen Job im öffentlichen Dienst bei der Gesundheitsbehörde ausüben. Oder soll es doch lieber eine beratende Tätigkeit beim Kriminalamt sein? Vielleicht wäre auch eine Aufgabe im Bereich der medizinischen Kommunikation im Publikations- und Verlagswesen etwas für dich? 

Ein Biomedizin Studium bietet nicht nur in Deutschland viele Möglichkeiten. Da viele deutsche Forschungsinstitute und potenzielle Arbeitgeber /-innen mit Organisationen weltweit kooperieren, hast du auch die Möglichkeit, im Ausland Arbeitserfahrung zu sammeln. 

Entscheidend ist, dass du den Bereich in der Biomedizin findest, der dir Spaß macht und in dem du gut sein kannst. Dann werden sich dir als zukünftiger Absolvent oder zukünftige Absolventin viele Türen öffnen.

Alternative Studiengänge

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