Sportmedizin studieren: Alle Infos zum Studiengang

UNICHECK - 31.08.2017

Sportmedizin studieren

Foto: thinkstock/Wavebreakmedia

Sportmedizin studieren passt zu dir, wenn...

  • du dich neben Medizin auch für Sport und die Gesundheit von Sportlern /-innen interessierst.
  • dich der physiotherapeutische Sektor interessiert.
  • du gern mit Menschen zu tun hast. 
  • du deinen Beruf auch außerhalb einer Praxis ausüben möchtest. 

Sportmedizin studieren – Sportwissenschaft oder Humanmedizin?

Wer seine Begeisterung für Sport zum Beruf machen will, für den kann das Sportmedizin Studium eine spannende Alternative sein. In diesem Fachgebiet beschäftigst du dich insbesondere mit Sportverletzungen und Sportschäden. Diese musst du aber nicht nur erkennen und behandeln können: Auch die Prävention und Rehabilitationsmaßnahmen gehören zu den Tätigkeitsfeldern eines Sportmediziners.

Dabei gibt es zwei verschiedene Wege, wie du ein Sportmedizin Studium absolvieren kannst – einen medizinischen und einen wissenschaftlichen.

Sportmedizin studieren in Deutschland

Wenn du in Deutschland im Bereich Sportmedizin studieren möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst beispielsweise über ein Medizinstudium einsteigen udn dich dann spezialisieren, das gleiche funktioniert aber auch mit Sportwissenschaften. Was du jeweils beachten musst, haben wir übersichtlich für dich zusammengefasst:

Einstieg über das Medizin-Studium

Während des Studiums in der Humanmedizin kannst du dich auf die Disziplin Sportmedizin spezialisieren und anschließend darin weiterbilden. Du befasst dich dann nicht nur mit der Erkennung und Behandlung von Sportverletzungen, sondern lernst auch, wie du diese vorbeugen oder rehabilitieren kannst. Gleichzeitig werden die Auswirkungen von Bewegungsmangel und Bewegung bei körperlich kranken und gesunden Menschen untersucht.

Der Studiengang Medizin besteht aus zwei Teilen. Im vorklinischen Teil bestimmen natur- und sozialwissenschaftliche Grundlagen deinen Alltag als Student. Im klinischen Teil folgt dann das Wissen über Krankheiten und deren Heilung. Anschließend folgt die Famulatur. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums kannst du mit einer anerkannten Fortbildung die Bezeichnung Sportmediziner erwerben. Ein Medizinstudium bieten in Deutschland nur Universitäten an. Es mangelt hierbei weniger an der Anzahl an Universitäten, die ein solches Studium anbieten, sondern an der Zahl der Studienplätze die vergeben werden können.

Einstieg über das Studium der Sportwissenschaften

Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportmedizin zu studieren.

Es handelt sich bei dem Studium um einen Bachelor- bzw. Masterstudiengang. Im Regelfall ist ein Eignungstest zu durchlaufen, der die Grundsportarten prüft. Hier solltest du also ein gewisses sportliches Talent mitbringen. Das Studium der Sportwissenschaften ist abwechslungsreich und sehr praxisorientiert. Während der ersten Phasen des Studiums beschäftigst du dich mit der Trainingslehre, diversen Sportarten, theoretischen Bewegungsabläufen und der Sportgeschichte.

Sportmedizin kann allerdings hier nur als Schwerpunkt im Bachelorstudiengang gewählt und eventuell später für den Masterabschluss vertieft werden. Arzt wirst du in diesem Studiengang nicht.

Das Studium in Sportwissenschaften wird als 1-Fach Bachelor unter anderem an folgenden Universitäten angeboten:
•    Sportwissenschaft (B. Sc.) - Universität Konstanz
•    Sport und Sportwissenschaft (B.A.) - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Ein vertiefender Master wird beispielsweise an folgenden Unis angeboten:
•    Sportwissenschaft - Bewegung und Gesundheit (M.Sc) - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
•    Sportwissenschaft (M.Sc.)Universität des Saarlandes

Sportwissenschaften

Sportwissenschaft studieren: Das musst du wissen!

So kann das Studium Spaß machen: Die eine Hälfte der Zeit wird normal gepaukt und die andere Hälfte werden verschiedene Sportarten durchprobiert. Glaubst du! Denn neben den zahlreichen sportpraktischen Kursen steht jede Menge Theorie im Lehrplan.

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Alternativen zum Sportmedizinstudium:

Eine interessante Alternative stellt der Studiengang Orthobionik (B.Sc.) an der FH Private Hochschule Göttingen dar. Durch die praktische Arbeit direkt am Patienten und der vertieften medizinischen und naturwissenschaftlichen Ausbildung erlernst du die eigenverantwortliche Patientenversorgung mit modernen Orthesen und ProthesenFür dieses Studium ist ein Meisterbrief des Handwerks zwingende Voraussetzung. Diesen erlangst du mit einem erfolgreich absolvierten Praxistag an der Handwerkskammer mit Arbeitsproben nach Meisterprüfungsverordnung.

Der Studiengang Sporttherapie und Prävention (B.A) der Universität Potsdam beschäftigt sich überwiegend mit sportmedizinischen Inhalten und legt großen Wert auf die praktische Anwendung. Die Studierenden lernen diagnosebezogene Sporttherapie- und Ernährungspläne zu erstellen, Patientenberatung und -anleitung durchzuführen und Therapiepläne umzusetzen. Zugangsvoraussetzung für dieses Studium ist das Bestehen einer Sporteignungsprüfung.

Sportmedizinische Technik (B.Sc.) an der Hochschule Koblenz richtet sich an junge Menschen, die sich für Ingenieur- und Naturwissenschaften begeistern und sich für ihre Anwendungen im Bereich des Sports interessieren.

Aufbau und Inhalt der Weiterbildung

Nach den 12 bis 13 Semestern Grundstudium der Humanmedizin folgt die Fortbildung in der Sportmedizin in einer sportmedizinischen Einrichtung. Dazu müssen sich angehende Sportmediziner insgesamt 240 Stunden weiterbilden. Davon werden 120 Stunden in Theorie und Praxis mit einer anerkannten sportmedizinischen Weiterbildung verbracht. Weitere 120 Stunden sind einer sportärztlichen Tätigkeit in einem Verein oder einer vergleichbaren Einrichtung abzuleisten.

Hier werden dir sportspezifische Fähigkeiten wie die Trainingslehre, die Lehre der Bewegungsabläufe, Sportgeschichte und die Grundlagen verschiedener Sportarten vermittelt. Am Ende der Fortbildung steht die Prüfung bei einem Gremium der zuständigen Ärztekammer an. Damit ist deine Ausbildung zum Sportmediziner erfolgreich abgeschlossen. Die Ausbildung kann berufsbegleitend und zu jeder Zeit absolviert werden.

Berufsaussichten nach dem Sportmedizin Studium

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Sportmediziner stehen dir im Berufsalltag sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur Wahl. Neben Fachpraxen und Rehabilitationszentren suchen auch Krankenhäuser, Vereine oder Kureinrichtungen immer wieder nach Sportmedizinern. Auch die Betreuung von Leistungssportlern ist ein Betätigungsfeld für Allgemeinmediziner mit der Zusatzausbildung Sportmedizin. Natürlich steht dir auch die Eröffnung einer eigenen Praxis als Sportheilpraktiker/Heilpraktiker für Sportmedizin frei.

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