So schwer ist das Maschinenbau-Studium
Maschinenbauer beschäftigen sich mit großen und kleinen Maschinen. Foto: gettyimages/gorodenkoff
Was macht ein Maschinenbau-Studium schwer?
Als Maschinenbauer kannst du später beispielsweise folgende Berufszweige einschlagen:
- Luft- und Raumfahrtingenieur
- Prüfingenieur
- Techniker
Je nach Spezialisierung ist es auch denkbar, dass du später im Marketing-Bereich arbeitest.
Beachte vorm Antritt des Maschinenbau Studiums, dass du vorm Berufseinstieg in der Regel auch einen Master machen musst. Dieser sollte jedoch, insofern du die Hürden des Bachelorstudiums gemeistert hast, kein großes Problem mehr für dich darstellen.
Inhaltsverzeichnis
Studieninhalte
Die größte Hürde bei der Aufnahme eines Maschinenbau Studiums scheint nicht zwangsläufig der Inhalt zu sein. Viele Studierende haben besonders anfänglich Schwierigkeiten, sich nach der Schule an das eigenständige Lernen und Aufarbeiten des Stoffs zu gewöhnen. Der Übergang fällt ihnen also besonders schwer. Wenn dieser jedoch geschafft ist, funktioniert meist alles besser. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Inhalte des Maschinenbau-Studiums leicht sind. Ganz im Gegenteil: Dich erwartet ein Zusammenspiel aus Mathematik und Physik und dein Stundenplan wird meistens sehr voll sein.
Im Stundenplan findest du unter anderem folgende Kurse:
- Mathematik
- Physik
- Chemie
- Konstruktion
- Technische Mechanik
- Werkstofftechnik
- Maschinenelemente
- Thermodynamik
- Fertigungstechnik
- Elektrotechnik
- Datenverarbeitung
- Mess- und Regelungstechnik
- Englisch
- BWL und Industriebetriebslehre
Insbesondere Mathematik und technische Mechanik scheinen vielen Studierenden schwerzufallen.
Durchfallquote
68 Prozent der Studierenden, die ein Maschinenbaustudium beginnen, schließen dieses auch ab. Dabei liegt die Abbruchquote an Fachhochschulen deutlich niedriger, als an Universitäten: 32 Prozent brechen an der FH ab, an Universitäten hingegen 53 Prozent. In den ersten Semestern liegt die Durchfallquote in bestimmten Kursen dabei bei stattlichen 80 Prozent – dies lässt sich jedoch nicht ausschließlich darauf zurückführen, dass manche Studierende nicht ausreichend vor Prüfungen lernen, sondern auch darauf, dass die Stundenpläne voll und die Informationswelle hoch sind.
Um die Abbruchquoten weiter zu verringern, bieten verschiedene Hochschulen bereits zusätzliche Möglichkeiten vor und während des Studiums an. Die TH Köln führte beispielsweise einen Online Test ein, mit welchem man vor Studienbeginn schon seine Eignung für das Maschinenbau Studium feststellen kann. Außerdem gibt es zusätzlich zu den Vorlesungen auch Online Tools, die das Selbststudium und das Lernen erleichtern. So hat die TH Köln es geschafft, die Abbruchquote von 60 Prozent auf 20 Prozent zu verringern.
Mathelastigkeit
Im Maschinenbau kommt Mathematik früher oder später eigentlich in so gut wie jedem Fach vor. Theoretisch, sowie auch angewandt. In den ersten Semestern erwarten dich aber bereits mehrere Kurse in höherer Mathematik. Der Aufwand ist also nicht zu unterschätzen und du solltest fleißig auch in der vorlesungsfreien Zeit üben. Manche Hochschulen bieten in diesem Zeitraum auch Übungskurse an, die sich speziell noch einmal mit den kompletten Themen aus den Seminaren beschäftigen und dich auf die Klausuren vorbereiten.
Erfahrungsbericht
Lara, 25, Maschinenbauingenieurin:
"In meiner Familie bin ich ein Exot, denn ich bin die Erste, die sich nicht für ein geisteswissenschaftliches Studium entschieden hat. Nach dem Abitur habe ich zunächst meinen Bachelor in Umwelttechnik gemacht und anschließend den Masterstudiengang Maschinenbau belegt. In beiden Studiengängen ist die Abbruchquote hoch und die Anzahl an Frauen niedrig. Auch hier bin ich mit meinen Leistungskursen Englisch und Bio wieder eine Art Exot. Mein Beispiel zeigt aber auch, dass man keinen Mathe-Leistungskurs gehabt haben muss, um das Studium zu schaffen. Es braucht aber Durchhaltevermögen, Disziplin und Fleiß, vor allem in den ersten Semestern. Vor den Klausuren sitze ich wochenlang am Schreibtisch. Glücklicherweise hat man drei oder sogar vier Versuche, falls es mal nicht beim ersten Anlauf klappen sollte.
In meinem Studiengang sind 20 Wochen Praktikum vorgeschrieben. Während dieser Zeit habe ich daran mitgearbeitet, Turbinenschaufeln durch das Ändern ihrer Form und des Materials so zu verbessern, dass das Verhältnis von produziertem Strom und Verlusten optimiert wird. Was nach meinem Masterabschluss kommt, kann ich noch nicht genau sagen. Die Berufsaussichten sind gut, vielleicht bewerbe ich mich bei einer großen Firma oder einem mittelständischen Unternehmen, aber ich könnte mir auch gut vorstellen, an der Uni zu bleiben und dort zu forschen."
Fazit
Ein Maschinenbau-Studium ist genau das Richtige für dich, wenn:
- Du Mathematik und Physik liebst
- Du viel Geduld und Fleiß mitbringst
- Selbstständiges Lernen und Arbeiten für dich selbstverständlich sind
- Dich Vielseitigkeit im Studium nicht abschreckt, sondern motiviert
- Du später vielleicht in der Wirtschaft tätig werden willst, wo deine Chancen am größten sind
Du fragst dich, ob Bauingenieurwesen, Elektrotechnik und Mechatronik vielleicht eher für dich infrage kommen?
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