Chemie studieren: Alles Infos zum Studiengang
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Chemie studieren: Formeln und Experimente
Die Chemie ist eine Naturwissenschaft, in der Aufbau, Eigenschaften und Umwandlung von chemischen Stoffen, Elementen und Verbindungen untersucht werden. Wenn das genau dein Ding ist, könnte ein Chemiestudium das Richtige für dich sein. Hier haben wir dir alle Infos rund um dieses spannende Studienfach zusammengestellt.
In diesem Artikel erfährst du alles über:
- Studienmöglichkeiten
- Voraussetzungen
- Inhalte und Ablauf
- Berufsaussichten und Gehalt
Außerdem verraten wir dir, warum sich ein Physikstudium lohnt und welche Tipps dir dabei helfen, erfolgreich Chemie zu studieren.
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Definition: Was ist Chemie?
Wer Chemie studiert, muss sich im Klaren darüber sein, dass es sich dabei um eine experimentelle Naturwissenschaft handelt. Das bedeutet: Du untersuchst im Studium den Aufbau, die Zusammensetzung, die Eigenschaften und die Umwandlung von Stoffen theoretisch und mit vielen Formeln. Mindestens genauso häufig hältst du dich im Labor auf. Dort steht die Arbeit mit Reagenzgläsern, Bunsenbrennern und Petri-Schalen auf dem Programm. Außerdem kommt es immer wieder zu Überschneidungen mit anderen Wissenschaften wie der Mathematik und Physik. Neben dem Wissenserwerb lernst du die grundsätzlichen theoretischen und methodischen Kenntnisse in allen Fachbereichen der Chemie. Gleichzeitig befähigt dich das Studium zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten.
Warum Chemie studieren?
Es gibt viele gute Gründe, sich für ein Chemiestudium zu entscheiden. Als Absolvent /-in einer Naturwissenschaft bist du später auf dem Arbeitsmarkt zu eine gefragte Fachkraft, denn gerade im MINT-Bereich, also in Mathe, den Ingenieurwissenschaften, den Naturwissenschaften und der Technik, werden dringend qualifizierte Fachkräfte gesucht. Doch du musst gar nicht so weit in die Zukunft sehen, um gute Gründe für ein Chemiestudium zu finden.
Chemie ist ein fester Bestandteil unseres Lebens und hat somit einen ganz alltäglichen Bezug. Als Schlüsselwissenschaft liefert sie die Basis für andere Wissenschaften wie Biologie, Medizin oder Pharmazie. Außerdem ist Chemie ein awchslungsreiches Studienfach, das neben dem theoretischen Anteil auch einen hohen Praxisteil beinhaltet. Auch die Möglichkeiten der Spezialisierung sind veilfältig und reichen von synthetischer oder analytischer Labortätigkeit über Computersimulationen bis hin zur Entwicklung neuer Geräte.
Die Studienmöglichkeiten
Sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen ist es möglich, Chemie zu studieren. Beide Hochschularten bieten zahlreiche Studiengänge an, beginnend beim Bachelor of Science über diverse spezialisierte Master of Science-Abschlüsse bis hin zum Master of Education. Lediglich die TU Freiberg bietet zusätzlich noch einen Diplomstudiengang an.
An Fachhochschulen ist das Studium nicht nur anwendungsbezogener und wesentlich praxisnäher, sondern oftmals auch spezialisierter. Im Unterschied zu den universitären Studiengängen dauert das Studium an einer FH sieben Semester. Darin eingeschlossen ist ein Praxissemester, damit die Studierenden in den Unternehmen berufliche Erfahrungen in der Industrie sammeln können.
Chemie studieren: die Voraussetzungen
Anders als andere schwierige Studiengänge wie Psychologie, Medizin oder Pharmazie sind Naturwissenschaften wie Physik oder eben auch Chemie in der Regel nicht an einen Numerus Clausus (NC) gebunden. Dafür solltest du einige persönliche Fähigkeiten mitbringen, die dir das anspruchsvolle Chemiestudium erleichtern.
Formale Voraussetzungen
Für ein Studium im Fachbereich Chemie musst du die Allgemeine oder die Fachgebundene Hochschulreife vorweisen. Alternativ gelten eine Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung als Zugangsvoraussetzung zum Chemiestudium, wobei du deine Eignung in diesem Fall möglicherweise noch durch eine Prüfung nachweisen musst. Dein Abischnitt ist jedoch nur selten ein Kriterium dafür, ob du Chemie studieren kannst oder nicht, denn der Studiengang Chemie ist nur selten mit einem NC belegt.
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Persönliche Voraussetzungen
Aufgrund des hohen naturwissenschaftlichen Anteils solltest du auf jeden Fall Interesse in diesem Bereich mitbringen. Ohne ein stark ausgeprägtes Verständnis in den Fächern Physik, Mathematik und Biologie könnte es ansonsten schwierig werden. Falls nötig ist es sinnvoll, einen Mathe-Vorkurs an der Uni zu belegen. Diese werden von fast allen Universitäten vor offiziellem Vorlesungsbeginn angeboten, damit die Studierenden mit dem gleichen Kenntnisstand beginnen. Da ein Großteil der Fachliteratur auf Englisch verfasst ist, sind außerdem gute Englischkenntnisse von Vorteil.
Neben der theoretischen Beschäftigung mit der Chemie solltest du Freude am Ausprobieren und Experimentieren haben. Denn die Inhalte aus Seminaren und Vorlesungen werden praxisnah im Labor überprüft. So schadet es nicht, wenn du über handwerkliches Geschick verfügst. In keinem Fall solltest du Angst vor dem Umgang mit Chemikalien haben. Da Versuchsreihen auch mal mehrere Tage dauern können, ist es ebenfalls wichtig Disziplin, Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit zu besitzen. Und wie immer gilt: Laborarbeit ist Teamarbeit – Chemie ist also nichts für Einzelkämpfer /-innen.
Chemie studieren passt zu dir, wenn...
- du einen "klassischen" naturwissenschaftlichen Studiengang belegen möchtest.
- du gute Vorkenntnisse aus Mathematik und Englisch mitbringst.
- du gern im Labor arbeitest.
- du dich für Lehramt oder eine Professur interessierst.
- dich ein anspruchsvolles Studium mit komplexen Inhalten nicht abschreckt.
Ablauf des Studiums
Der Studiengang Chemie ist als Bachelor- und Masterstudium angelegt. Die Regelstudienzeit des Chemiestudiums liegt im Bachelor bei sechs Semestern. In den ersten vier Semestern lernst du die Grundlagen der Chemie kennen. Im letzten Studienjahr hast du dann die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen, die du bei Bedarf im Masterstudium noch vertiefen kannst. Du schließt das Studium mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder dem Master of Sience (M.Sc.) ab.
Fester Bestandteil des Chemiestudiums sind Pflichtpraktika. Diese absolvierst du aber nicht wie in anderen Studiengängen bei einem Unternehmen, sondern intern im Labor. Ein freiwilliges Betriebspraktikum ist jedoch empfehlenswert, um erste Berufserfahrung zu sammeln.
Chemie studieren: Das sind die Studieninhalte
Die Kerninhalte der Chemie lassen sich in zwei übergeordnete Kategorien unterteilen: die organische und die anorganische Chemie. Erstere beschäftigt sich mit allen Kohlenstoffverbindungen, die die Grundlage sämtlicher lebender Organismen bildet und daher ihren Namen hat. Die anorganische Chemie befasst sich im Umkehrschluss mit allen übrigen Elementen und ihren Verbindungen. Eine weitere Ausrichtung ist die physikalische Chemie. Hier geht es vor allem um die experimentelle Analyse von Stoff-Charakteristika und deren Gesetzmäßigkeiten. Zur Erklärung werden physikalische Gesetze herangezogen, die die Grundlagen der Chemie verständlicher machen sollen. In diesem Zusammenhang ist auch die theoretische Chemie zu nennen, in der anhand von theoretischen Systemen Modelle und Methoden entwickelt werden.
Neben diesen "Hauptströmungen" existieren zahlreiche Spezialgebiete wie
- die analytische Chemie,
- die makromolekulare Chemie,
- die technische Chemie sowie
- die Lebensmittel-, Radio- oder die Biochemie.
Allerdings musst du dir hinsichtlich einer Spezialisierung zu Beginn des Bachelor-Studiums noch keine Gedanken machen. Eine Entscheidung wird frühestens ab dem fünften Semester oder spätestens bei der Auswahl des Masterstudiengangs fällig.
Das Masterstudium
Das Masterstudium baut auf den Grundlagen des Bachelorstudiums auf und bietet dir die Möglichkeit, dich gemäß deinen Interessen zu spezialisieren und zu forschen, beispielsweise in der Molekularchemie, der Werkstoffchemie oder der pharmazeutischen Chemie.
Berufsaussichten für Chemie-Absolventen /-innen
Nach dem Abschluss des Studiums bieten sich zahlreiche berufliche Möglichkeiten, zum Beispiel in der chemischen Industrie, wo es zumeist um die Produktherstellung geht. Aber auch in der pharmazeutischen und in der Kosmetikindustrie, bei Klebstoffherstellern, der Lebensmittelindustrie, der Ölindustrie, der Glas- und Keramikindustrie sowie im medizinischen Sektor oder im Qualitätsmanagementbieten sich vielfältige Karrierechancen. Wer noch stärker an der Forschung interessiert ist, kann sich bei Forschungsinstituten wie der Fraunhofer Gesellschaft oder dem Max-Planck-Institut sowie bei Universitäten bewerben.
Weitere Branchen sind:
- Medizin
- Energiewirtschaft
- Patentwesen
- Sicherheitsmanagement
- Lebensmittelindustrie
- Öffentlicher Dienst
- Konsumgüterindustrie
Momentan sind die Berufsaussichten für Chemiker /-innen gut. Deine Berufschancen verbessern kannst du mit einer Promotion. Grundsätzlich gilt: Je qualifizierter du in der Chemie und deinem Fachbereich bist, desto besser sind deine Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sowie die Aussicht, schon bald in eine leitende Position aufzusteigen.
Gehalt: So viel kannst du verdienen
Die Gehaltsaussichten für Chemie-Absolventen /-innen sind, einmal mehr in Zeiten des Fachkräftemangels, ebenfalls vielversprechend. Im Falle einer Einstellung in einem Unternehmen kannst du je nach Branche bereits mit einem Einstiegsgehalt von 4.500 bis 5.300 Euro brutto im Monat rechnen. Als wissenschaftliche /-r Mitarbeiter /-in verdienst du abhängig von der Besoldungsgruppe im Schnitt 4.000 Euro brutto monatlich. Insgesamt kommt es bei deinem Gehalt aber immer auf Faktoren wie Branche, Berufserfahrung und Position an.
Chemie studieren: die besten Tipps
Chemie ist ein anspruchsvolles Studium, das einiges an Lernaufwand erfordert. Damit dein Chemiestudium ein Erfolg wird, haben wir dir hier einige nützliche Tipps zusammengestellt, die dir im Studialltag helfen können:
- Vorkurse besuchen, vor allem, wenn Mathe nicht so dein Ding ist.
- Lerngruppen sind hilfreich, weil du mit der Gruppe die Übungen machen und man sich gegenseitig motivieren kann.
- Für die Klausurvorbereitung Altklausuren bearbeiten, Übungen nochmal wiederholen, Fragestunden wahrnehmen.
- Eine eigene Lernstrategie finden und verschiedene Lernmethoden ausprobieren.
- Periodensystem auswendig lernen, z. B. mit witzigen Sprüchen als Eselsbrücken.
- Auf Fristen und Termine achten.
- Bei Fragen bei der Fachschaft um Rat suchen.
Finanzierung
Wenn du eine öffentlichen Hochschule besuchst, fallenzwar keine Studiengebühren an, denndoch kostet ein Studium Geld. So musst du als feste Ausgabe den Semesterbeitrag und möglicherweise auch die Kosten für bestimmte Fachliteratur einplanen. Außerdem kommen Lebenshaltungskosten, die unter anderem davon abhängen, ob du noch Zuhause wohnst. Finanzierungsmöglichkeiten für ein Studium sind:
Bei der Bundesausbildungsförderung, kurz BAföG handelt es sich um eine staatliche, unverzinste Förderung, für die du einen Antrag stellen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst. Der Studienkredit leiht dir ebenfalls Geld, anders als beim BAföG musst du diesen aber mit Zinsen zurückzahlen – und diese sind ziemlich hoch, weshalb du dir diese Art der Finanzierung auf jeden Fall gut überlegen solltest. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, neben deinem Studium zu arbeiten und dir mit einem Studentenjob zumindest einen Teil deines Studiums zu finanzieren.
Alternative Studiengänge
Du bist nicht sicher, ob Chemie das Richtige für dich ist? Dann check mal diese Studiengänge:
Biochemie studieren: Das musst du wissen!
Jetzt lesenPharmazie studieren: Das solltest du wissen!
Jetzt lesenBiologie studieren: Das musst du wissen!
Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
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Chemie studieren im Überblick
- Das Chemiestudium verbindet die Theorie mit einem hohen Praxisanteil.
- Die Regelstudienzeit des Bachelors liegt bei sechs Seemstern.
- Es ist üblich, noch einen Master und eventuell sogar eine Promotion anzuschließen.
- Im Master kannst du dich spezialisieren.
- Die Berufs- und Gehaltsaussichten für Absolventen und Absolventinnen sind gut, auch weil sie in vielen verschiedenen Branchen arbeiten können.
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