Medizin studieren an einer Privatuni: Das solltest du wissen
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Medizin studieren: Auch an Privatunis möglich
Das Medizinstudium gehört zu den beliebtesten Studiengängen überhaupt. Leider sind die Voraussetzungen fürs Studium recht hoch. Das beginnt schon mit dem hohen Numerus Clausus, der deutschlandweit im Schnitt bei 1,0 liegt. Jenseits eines hohen Einser-Abiturs wird es aufgrund der hohen Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern daher schwierig, an einen Studienplatz zu kommen. Dennoch gibt es ein paar Alternativen, wie es mit dem Medizinstudium trotzdem klappen kann. Eine davon kann das Medizinstudium an einer Privatuni sein. Welche Vor- und Nachteile das hat, wie du dich bewirbst und mit welchen Kosten du rechnen musst, liest du hier.
Unterschied zwischen staatlicher und privater Uni
Anders als bei einem Fernstudium Medizin, bei dem du nach Abschluss nicht als approbierter Arzt oder approbierte Ärztin arbeiten kannst, erlangst du mit einem Medizinstudium an einer Privatuni einen Abschluss, der gleichwertig mit dem Abschluss an einer staatlichen Hochschule ist. Denn auch privaten Unis schließen die einzelnen Studienabschnitt immer mit einer staatlichen Prüfung ab. Da diese durch staatliche Institutionen der jeweiligen Bundesländer abgenommen wird, spielt es keine Rolle, ob du an einer privaten oder an einer öffentlichen Uni studierst.
Dennoch gibt es zwischen staatlichen und privaten Hochschulen einige Unterschiede, die wir dir im Folgenden erläutern werden. Dazu gehören vor allem die Voraussetzungen, die Bewerbung und die Kosten.
An diesen Privatunis kannst du Medizin studieren
Die Studienplätze für Medizin sind begrenzt, dennoch nehmen die Bewerber /-innenzahlen jedes Jahr zu. Aktuell bewerben sich jährlich rund 50.000 Bewerber und Bewerberinnen für ein Medizinstudium, lediglich 11.000 von ihnen werden an öffentlichen Hochschulen zugelassen. Wie sieht die Situation an den privaten Schulen aus? Momentan kannst du an sechs privaten Hochschulen Medizin studieren. Zu ihnen gehören folgende Unis:
- Asklepios Campus Hamburg
- Kassel School of Medicine
- Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB)
- Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg (PMU)
- Universität Witten/Herdecke
- Universitätsmedizin Neumarkt A.M. Campus Hamburg
Medizin studieren an einer Privatuni: die Voraussetzungen
Die gute Nachricht: Dein Abischnitt spielt bei deiner Bewerbung an einer Privatuni keine oder schlimmstenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Ein Medizinstudium ohne NC ist an einer Privatuni also möglich. Allerdings sind die Studienplätze auch hier begrenzt. Das führt dazu, dass du dennoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst, um dort studieren zu können.
Zu diesen Voraussetzungen gehören zum Beispiel:
- ein Motivationsschreiben
- ein Pflegepraktikum
- ein abgeschlossener TMS-Test
- ein körperliches Attest
- ein abgeschlossenes praktisches Jahr
Welche Anforderungen du genau erfüllen musst, legt jede Privatuni selbst fest. Informiere dich daher im Vorfeld unbedingt bei den verschiedenen Hochschulen, um die größtmögliche Chance auf einen Platz zu haben.
Die Bewerbung an einer Privatuni
Wie die Voraussetzungen für ein Medizinstudium an einer Privatuni zeigen: Die Bewerbung dafür ist aufwändig. Denn anders als an den staatlichen Hochschulen wird im Auswahlverfahren sehr viel Wert auf deine persönliche Motivation gelegt. Aus diesem Grund musst du verschiedene Formen von Bewerbungsgesprächen durchlaufen. Dazu gehören meist mehrere Interviews sowie sogenannte MMIs, also “Multiple Mini Interviews”, bei denen du durch kleine Rollenspiele und gestellte Szenarien auf deine persönliche Eignung für den Berufs des Arztes / der Ärztin geprüft wirst.
Darüber hinaus solltest du dir bewusst sein, dass eine Bewerbung ohne berufspraktische Vorerfahrungen meist wenig bis gar keinen Sinn ergibt. Wie diese Erfahrung aussehen muss, gibt dir die jeweilige Privatuni vor. Zusätzlich sind folgenden Dinge für deine Bewerbung erforderlich:
- ein aussagekräftiger Lebenslauf
- ein überzeugendes Motivationsschreiben verfasst werden
- ein naturwissenschaftlicher Auswahltest
Um all diese Anforderungen zu erfüllen, ist es wichtig, dass du dir schon im Vorfeld Zeit für eine sorgfältige Vorbereitung nimmst. Das erhöht nicht nur deine Chancen auf einen begehrten Studienplatz, sondern gibt dir auch ein Gefühl von Sicherheit.
Gut zu wissen:
Nicht nur das Studium an einer Privatuni kostet Geld. Auch die Bewerbung ist nicht kostenlos. Die Bearbeitungsgebühren schwanken zwischen 150 und 250 Euro.
Medizin studieren an einer Privatuni: die Kosten
Das Studium an einer Privatuni bedeutet zunächst erstmal eines: hohe Kosten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass du dir darüber Gedanken machst, wie und ob du ein solches Studium finanzieren kannst. Pro Semester musst du mit Studiengebühren zwischen 6.000 und 12.000 Euro rechnen. Das ist mit einem Nebenjob als Student /-in nicht zu erwirtschaften.
Diese Finanzierungsmöglichkeiten hast du
Da das Studium an einer Privatuni sehr teuer ist, bieten die Universitäten verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten: Du kannst die Gebühren sofort, pro Monat oder vollständig nach dem Studium bezahlen. Letzteres bedeutet, dass nach Abschluss deines Studiums ein festgelegter Prozentsatz des Gehalts fällig wird. Das Gehalt sollte dabei jedoch über dem Mindesteinkommen von 27.000 Euro brutto im Jahr liegen – bei einem Einstiegsgehalt von 4.700 Euro brutto monatlich ist das durchaus realistisch. Trotzdem solltest du dir gut überlegen, ob du dir so eine finanzielle Belastung aufbürden kannst und möchtest.
Möglicherweise kannst du dabei auf folgende Finanzierungsmöglichkeiten zurückgreifen:
- Stipendium
- Studienkredit
- BAföG
Finanzierungsmöglichkeit Nr. 1: das Stipendium
Bei einem Stipendium handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung für Studierende, die nicht zurückgezahlt werden muss. Wie hoch diese Unterstützung aussieht und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, hängt vom Stipendiengeber ab. In Deutschland gibt es viele Institutionen und Organisationen, die Stipendien vergeben – und nicht alle schauen nur auf überdurchschnittliche Studienleistungen.
Medizinische Stipendien werden übrigens oft erst nach dem erfolgreich absolvierten Physikum und meist nur an Interessierte bestimmter Fächergruppen vergeben. Das macht es zu Studienbeginn zu einer unsicheren Finanzierungsmöglichkeit. Außerdem kann ein Stipendium auch bestimmte Verpflichtungen nach dem Studium mit sich bringen, etwa, dass die Wahl der Hochschule oder der Fachrichtung durch einen Vertrag eingegrenzt ist. Einige private Universitäten bieten geeigneten Studienbewerbern /-innen Teil- oder Vollstipendien an. Hier gilt also ebenfalls: Informiere dich schon vor deiner Bewerbung an einer privaten Uni, welche Möglichkeiten du in Sachen Stipendium hast.
Finanzierungsmöglichkeit Nr. 2: der Studienkredit
Wenn deine finanziellen Mittel beschränkt sind, hast du die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Dieser bietet dir einerseits eine gewisse finanzielle Sicherheit, geht aber andererseits mit einer Verpflichtung gegenüber der Bank einher. Zwar beginnt die Rückzahlung des Kredits in der Regel erst ein Jahr nach Studienabschluss, allerdings ist der Kredit verzinst, sodass unter Umständen hohe Kosten auf dich zukommen.
Darüber hinaus musst du folgende Voraussetzungen erfüllen, um einen Studienkredit beantragen zu können:
- Du musst dich im Erststudium befinden.
- Du musst unter 30 Jahren sein.
- Du musst an einer staatlich anerkannten Studium an einer staatlich anerkannten Universität/Hochschule studieren.
- Es muss ein Vollzeitstudium sein.
Auch wenn der Studienkredit eine Möglichkeit sein kann, an einer Privatuni zu studieren, solltest du dir bewusst sein, dass du dich damit verschuldest und außerdem Zinsen zahlen musst. Zudem solltest du dir ausrechnen, ob der Studienkredit ausreicht, um die Studiengebühren sowie deine Lebenshaltungskosten zu decken.
Finanzierungsmöglichkeit Nr. 3: BAföG
Grundsätzlich können alle Studierende, die an Universitäten und Hochschulen mit anerkanntem staatlichen Abschluss studieren, BAföG beantragen. Studierst du an einer Privatschule, so gelten für deinen BAföG-Antrag ebenfalls die folgenden Bedingungen:
- Du beginnst dein Studium vor deinem 45. Lebensjahr.
- Nur in Ausnahmefällen gibt es elternunabhängiges BAföG.
- Überschreitest du die Regelstudienzeit, verlierst du deinen Förderanspruch.
- Ein Fachrichtungswechsel darf spätestens nach dem dritten Fachsemester aus einem gesetzlich anerkannten Grund vollzogen werden.
Beachte: Studiengebühren können nicht mithilfe des BAföG bezahlt werden. Allerdings ist es möglich, die Studiengebühren als Härtefall zu melden und dadurch mehr BAföG zu erhalten.
Medizin studieren: die Vor- und Nachteile von Privatunis
Auch wenn private Universitäten viel Geld kosten, bieten sie in Sachen Studium auch einige Vorteile. Folgende Vor- und Nachteile solltest du vor Studienbeginn für dich abwägen:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
✔️ kein NC | ❌ sehr hohe Kosten |
✔️ staatlich anerkannter Abschluss, oft auch außerhalb der EU | ❌ finanzielles Risiko |
✔️ kleine Kurse | ❌ aufwändiges Bewerbungsverfahren |
✔️ gute Ausstattung |
|
✔️ persönliche Betreuung durch Dozierende |
|
✔️ praxisbezogen |
|
✔️ früher Patienten /-innenkontakt |
|
✔️ Studium beginnt im Winter- und im Sommersemester |
FAQ: Häufige Fragen
Im Überblick: Medizin studieren an einer Privatuni
- Die Studienplätze für Medizin sind an staatlichen Unis begrenzt. Deswegen ist ein hoher Einser-NC nötig, um zugelassen zu werden.
- Das Medizinstudium an einer Privatuni kann eine Möglichkeit sein, ohne NC Medizin zu studieren.
- Das Auswahlverfahren für das Studium ist allerdings sehr aufwändig und zeitintensiv.
- Die Studiengebühren an einer privaten Universität sind sehr hoch.
- Mögliche Finanzierungsmöglichkeiten können ein Stipendium, ein Studienkredit oder BAföG sein.
- Private Unis bieten oft sehr gute Studienmöglichkeiten mit einer guten Ausstattung, viel Praxisbezug und kleinen Kursen.
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