Duales Studium: Diese Voraussetzungen brauchst du

Definition: Das ist ein duales Studium

Bei einem dualen Studium handelt es sich um eine spezielle Form des Studiums, die Theorie und Praxis auf besondere Weise miteinander verknüpft. Während du in einem klassischen Studium Vollzeit studierst und Praxiserfahrungen über ein Pflichtpraktikum, freiwillige Praktika oder Studentenjobs selbst organisieren musst, sind in einem dualen Studium Praxisphasen fest integriert. Diese Praxisphasen wechseln sich mit Vorlesungen und Seminaren an der Uni ab und finden meist in einem Betrieb statt. Je nach Modell ist es sogar möglich, parallel zum Studienabschluss auch einen Ausbildungsabschluss zu erwerben.

Formale Voraussetzungen

Für jedes Studium sind bestimmte Voraussetzungen nötig, je nach Studiengang können diese sich aber in einigen Punkten voneinander unterscheiden, beispielsweise wenn in Fächern wie Medizin oder Psychologie ein extrem hoher Numerus Clausus erforderlich ist. 

Für ein duales Studium musst du auch duale Anforderungen erfüllen, nämlich die von der Uni, an der das Studium angeboten wird, und die des Betriebes, in dem du den Praxisteil absolvieren wirst. Hier kannst du zwischen formalen und persönlichen Voraussetzungen unterscheiden. Wie diese konkret aussehen, hängt immer vom Einzelfall ab, jedoch gibt es einige allgemeine Anforderungen, die du auf jeden Fall erfüllen solltest. Zu den formalen Anforderungen gehören:

• Nachweis deiner Hochschulzugangsberechtigung
• Bewerbungsgespräch
• ggfs. Bestehen eines Auswahltests
• gute Noten
• einen Ausbildungsvertrag
• eher selten ein NC

Darüber hinaus können die Ausbildungsbetriebe weitere Voraussetzungen fordern, beispielsweise ein bereits absolviertes Praktikum in dem Bereich oder einen Führerschein. Informiere dich hier auf jeden Fall im Vorfeld genau, welche Voraussetzungen erwartet werden, beispielsweise, indem du in deinem Wunschbetrieb anrufst.

Das Bewerbungsgespräch

Da du dich bei einem dualen Studium nicht nur an einer Hochschule, sondern auch bei einem Unternehmen bewirbst, musst du dich auf ein, vllt sogar mehrere Bewerbungsgespräche einstellen. Sie sind der übliche Standard für Unternehmen, um dich kennenzulernen und einen Eindruck davon zu bekommen, ob du zum Betrieb passt. 

Bestehen eines Auswahltests

Nicht nur das Vorstellungsgespräch ist Standard. Viele Unternehmen, die duale Studiengänge anbieten, führen Auswahltests durch, um den geeignetsten Bewerber oder die geeignetste Bewerberin zu finden. Diese Auswahltests finden meistens in Form von Assessment Center statt. Auch an Hochschulen sind Auswahltests für ein duales Studium nicht unüblich. Wenn du dich für ein duales Studium bewirbst, solltest du dich also auf mehrere Auswahlverfahren gefasst machen.

Was in den Tests konkret vorkommt, lässt sich nicht pauschal sagen, da jedes Unternehmen und jede Hochschule hier eigene Verfahren hat, auf die sie zurückgreifen. Typische Bestandteile sind beispielsweise Wissenstests, Englisch- oder Mathetests, Intelligenz- und Motivationstests, Gruppenarbeit und Persönlichkeitstests. 

Gute Noten

Auch deine Schulnoten können bei der Zulassung für ein duales Studium eine Rolle spielen. Viele Unternehmen schauen auf die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathe, aber auch Nebenfächer können relevant sein. Bewirbst du dich beispielsweise in einem Chemiekonzern, sollten im Fach Chemie auf dem Abiturzeugnis nicht unbedingt nur vier Punkte stehen. 

Schulnoten sind aber selten das ausschlaggebende Kriterium. Auch ohne Spitzenpunktzahl brauchst du eine Bewerbung für ein duales Studium nicht scheuen. Schließlich durchläufst du ein Auswahlverfahren, in dem es vor allem auf deine Motivation und deine Persönlichkeit ankommt.

Der Ausbildungsvertrag

Wenn du dich bei einer Hochschule für einen dualen Studienplatz bewirbst, kann es sein, dass du mit deinen Bewerbungsunterlagen einen Ausbildungs- bzw. Praktikumsvertrag vorlegen musst. Das heißt: Du musst dich parallel schon um einen Praxispartner gekümmert und die Zusage in der Tasche haben. Diese Regelung trifft allerdings nicht auf alle dualen Studiengänge zu, da es verschiedene Modelle gibt und viele Hochschulen auch Partnerunternehmen haben. Schau also genau in die Zulassungsvoraussetzungen.

Der Numerus Clausus

Der Numerus Clausus, kurz NC, ist für viele Studiengänge oft die ausschlaggebende Zulassungsvoraussetzung. Er gibt den Abischnitt an, den du mindestens brauchst, um sicher einen Studienplatz in diesem Fach zu bekommen. Für duale Studiengänge gilt dieses Kriterium eher nicht. Duale Studienfächer sind nur selten mit einem NC belegt. Es gibt vereinzelt auch Unternehmen, die einen bestimmten NC verlangen.

Persönliche Voraussetzungen

Neben den formalen Vorgaben gibt es auch einige persönliche Voraussetzungen, die du für ein duales Studium mitbringen solltest. Sie beziehen sich auf deine Eigenschaften und Fähigkeiten und helfen dir dabei, die Belastungen des Studienalltags zu meistern.

Diese Skills solltest du mitbringen:

• Motivation
• Ehrgeiz
• Selbstständigkeit
• Organisationsfähigkeit

Wenn du dual studierst, folgst du einem strikten Zeitplan, die Phasen an der Uni und im Betrieb sind genau getaktet. Semesterferien wie in klassischen Studiengängen hast du nicht, trotzdem musst du für Klausuren lernen und Hausarbeiten schreiben. Das geht nur mit Motivation und Ehrgeiz. Die Doppelbelastung erfordert zudem ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Organisationsfähigkeit, da du Studium und Ausbildung mit Lernen in Einklang bringen musst. 

Beliebte duale Studiengänge

Inzwischen wird eine Vielzahl von Studiengängen dual angeboten. Die Auswahl wächst stetig. Einige besonders beliebte duale Studiengänge findest du hier:

FAQ: Häufige Fragen

Duales Studium: Voraussetzungen im Überblick

• Für ein duales Studium sind formale und persönliche Voraussetzungen nötig.
• Zu den formalen Voraussetzungen können neben Abitur oder Fachabitur bestimmte Schulnoten, bestandene Auswahltests und möglicherweise auch ein Arbeitsvertrag.
• Zu deinen persönlichen Skills sollten Ehrgeiz, Motivation und Organisationsfähigkeit gehören.
• Weitere Voraussetzungen legen Hochschulen und Unternehmen fest. 

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