Bauingenieurwesen studieren: Das solltest du wissen!

Sandra Ruppel - 28.11.2023

Bauingenieurwesen studieren

Die Gestalter unserer Umwelt: Bauingenieure | Foto: Thinkstock/Jevtic

Bauingenieurwesen: Das Studium im Überblick

Beim Bauingenieurwesen steht vor allem die technisch-konstruktive Komponente der Bauwerke im Fokus, während für die gestalterische Arbeit Architekten /-innen zuständig sind. Beide Berufsbilder überschneiden sich jedoch in einigen Teilgebieten. Es müssen beispielsweise auch organisatorische Aufgaben erledigt werden. Hand in Hand sorgen Architekten /-innen und Bauingenieure /-innen so für einen reibungslosen Ablauf des Baubetriebes, indem sie Baustellen leiten und Bauausführungen überprüfen.

Neben dem technischen Know-how spielen auch wirtschaftliche, ökologische und soziokulturelle Aspekte eine Rolle, zum Beispiel wenn es darum geht, ein denkmalgeschütztes Bauwerk zu erhalten.

Vorkenntnisse

Die Vielseitigkeit der Projekte und Arbeitsgebiete erfordert einen relativ großen Wissensschatz. Möchtest du Bauingenieurwesen studieren, ist es von Vorteil, wenn du eine vorausgegangene Ausbildung in einem handwerklichen Beruf (zum Beispiel Schreiner /-in) absolviert hast. Die dort erworbenen Kenntnisse erleichtern nicht nur das Verständnis, sondern können teilweise sogar lange Pflichtpraktika ersetzen. Auf jeden Fall solltest du bereits in der Schulzeit eine Vorliebe für naturwissenschaftliche Fächer entwickeln. Aber selbst wenn du Mathematik als Leistungskurs gewählt hast, schadet es nicht, vor dem eigentlichen Studienbeginn Vorkurse zu belegen, um hinterher nicht an Modulen wie "Höhere Mathematik" zu scheitern.

Die Arbeit als Bauingenieur ist mit einem hohen Maß an Verantwortung und Gewissenhaftigkeit verbunden. In Hinblick auf eine spätere Tätigkeit auf der Baustelle sollten auch ein Geschick für Menschenführung und ein gutes Durchsetzungsvermögen vorhanden sein.

Wie schwer ist Bauingenieurwesen?

Volle Stundenpläne, viel Mathe, Physik und andere Naturwissenschaften – das ist das Bauingenieurwesen. Das Studium ist sehr lernintensiv und viele Studierende scheitern bereits in den ersten Semestern daran. Auch deswegen gehört das Studiuem zu den schwersten Studiengängen. Doch ist es wirklich so krass? Wir verraten dir, wie schwer ein Bauingenieurwesen-Studium wirklich ist.

Bauingenieurwesen studieren in Deutschland

Da es sich um einen sehr "klassischen" Studiengang handelt, kannst du an fast jeder (technischen) Universität oder Fachhochschule in Deutschland Bauingenieurwesen studieren. Während das Studium an der FH meist eher auf praxisnahe Tätigkeiten vorbereitet, wie Bauleiter /-in oder Statiker /-in, ist das Studium an der Universität theoretischer. Hier übernimmst du nach deinem Studium vorwiegend komplexe Planungs- und Bauaufgaben.

So bietet zum Beispiel die Bauhaus-Universität Weimar den Studiengang Bauingenieurwesen (Konstruktion Umwelt Baustoffe) (B.Sc.) an. Auch die Hochschule Karlsruhe bietet einen Studiengang Bauingenieurwesen trinational (Bachelor)– hier studierst du nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und der Schweiz. Einen Master kannst du nach deinem Bachelorabschluss zum Beispiel an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Bauingenieurwesen (M.Sc.)) oder der Universität Stuttgart (Bauingenieurwesen (M.Sc.)) absolvieren.

 

Ablauf des Studiums

Das Studium Bauingenieurwesen ist als Bachelor-Studium angelegt und bietet dir die Option, nach dem Bachelor-Abschluss noch einen Master anzuschließen, in dem du dich weiter spezialisieren kannst. Aber ein Duales Studium kann eine interessante Option sein, um den Praxisanteil während des Studiums zu erhöhen.

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Das Bachelor-Studium

Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudienganges Bauingenieurwesen beträgt sechs Semester, wobei in den ersten beiden Studienjahren hauptsächlich Pflichtfächer vorgesehen sind. Diese Module beinhalten neben naturwissenschaftlichen auch wirtschaftlich-rechtliche Inhalte. Du wirst Kurse in Mathematik, Informatik, Physik und Mechanik belegen, aber auch "Baurecht" oder "Geschichte des Baus" werden auf deinem Stundenplan stehen. Das Studium hat außerdem eine künstlerische Komponente, du sammelst etwa in "Grundlagen der Darstellung" Credits. Erst später kommen Wahlpflichtfächer hinzu, mit denen du nach individuellen Fähigkeiten ein Qualifikationsprofil entwickeln kannst.

Das Master-Studium

Um deine Kenntnisse zu vertiefen, kannst du nach deinem Bachelor in einem viersemestrigen Master Bauingenieurwesen studieren. In diesem werden Ingenieurskompetenzen vermittelt, die der Realisierung von Bauvorhaben dienen. Neben einigen Pflichtmodulen rücken im Master die Wahlfächer noch stärker in den Fokus, die einen Spielraum für persönliche Neigungen zulassen. Da die verschiedenen Hochschulen ganz unterschiedliche Vertiefungsschwerpunkte anbieten, ist es hilfreich, sich genau zu informieren, ob deine Wunsch-Uni oder FH auch die Kurse anbietet, die du dir für deine Schwerpunktsetzung vorstellst. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von Stahlbau, Massivbau oder Geotechnik über Wasser- und Tunnelbau bis hin zu Verkehr- und Raumplanung.

An manchen Unis gibt es sehr spezialisierte Masterstudiengänge, etwa in Kombination mit der Immobilienwirtschaft, was von Interesse für dich sein könnte, wenn du Gefallen an betriebswirtschaftlichen Themen gefunden hast.

Das Duale Studium

Aufgrund der Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis bietet es sich an, Bauingenieurwesen als Duales Studium zu belegen. Dabei wird parallel zum Meisterabschluss in einem technischen oder handwerklichen Beruf der Hochschulabschluss "Bachelor of Engineering" erworben. Einen guten Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten findest du hier: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.

Berufsaussichten für Bauingenieurwesen-Absolventen /-innen

Wer sich durch das komplexe Studium gekämpft hat, wird meist mit einem schnellen Berufseinstieg belohnt – und einem Einstiegsgehalt von circa 3.300 Euro brutto. Da erwartet wird, dass die Zahl der Bauingenieure und -ingenieurinnen, die altersbedingt aus dem Job aussteigen, in nächster Zeit größer sein wird als die Zahl der Absolventen /-innen, sucht die Branche dringend Nachwuchs.

Allerdings ist für die Beschäftigung im Bausektor das Auftragsvolumen ein wichtiger Faktor und das kann je nach Wirtschaftslage schwanken. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du ein gewisses Maß an Mobilität und Flexibilität mitbringst und nicht davor zurückschreckst, dich auch international nach einer Stelle umzusehen. Das anerkannte Ausbildungsniveau deutscher Bauingenieure /-innen sichert dir dank der Globalisierung des Arbeitsmarktes nämlich auch weltweit gute Chancen. Von daher ist es auch hilfreich, während des Studiums die Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen und eventuell ein Auslandspraktikum in Erwägung zu ziehen.

Gut zu wissen

Weitere Informationen zur Hochschulsituation und der Arbeitsmarktlage findest du hier: www.ingenieurwesen-studieren.de, ISA (Informationssystem Studienwahl und Arbeitsmarkt der Universität Duisburg-Essen) und www.karriere.de

UNICHECK-Tipp

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FAQ: Häufige Fragen

Ist Bauingenieurwesen schwer zu studieren?

Im Studium Bauingenuerwesen erwartet dich ein hoher Anteil an Mathe und anderen Naturwissenschaften. Deswegen gilt es allgemein als schwerer Studiengang.

Was für ein Durchschnitt braucht man, um Bauingenieur zu studieren?

Der NC auf Bauingenieurwesen liegt je nach Uni zwischen 1,6 und 3,4.

Wie lange dauert es, Bauingenieur zu studieren?

Im Bachelor ist das Studium in Bauingenieurwesen auf sechs Semester ausgelegt. Das Masterstudium umfasst eine Regelstudienzeit von vier Semestern.

Bauingenieurwesen studieren: ein Überblick

  • Das Studium Bauingenieurwesen gilt als sehr anspruchsvolles Studium.
  • Die Inhalte des Studiums bestehen aus einem hohen Anteil an Mathe, Physik und anderen Naturwissenschaften.
  • Es gibt vielfältige Studienangebote an deutschen Unis und Fachhochschulen.
  • Neben dem klassischen Bachelor/Master-Studium kannst du Bauingenieurwesen auch dual studieren.
  • Die Jobausschichten und Karrierechancen sind mit einem abgeschlossenen Studium sehr gut, denn du bist dann eine gefragte Fachkraft.

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