Biomedizin studieren: Alle Infos zum Studiengang

UNICHECK - 15.10.2023

Laborant mit Mikroskop

Foto: Getty Images/LightFieldStudios

Biomedizin studieren passt zu dir, wenn...

  • du dich mit medizinischen Fragestellungen beschäftigen möchtest.
  • du gern im Labor arbeitest.
  • du medizinische Forschungen betreiben willst.
  • Biologie und Chemie genau dein Ding sind.

Das Biomedizinstudium im Überblick

Die Biomedizin verbindet Medizin und Biologie. Somit handelt es sich um ein interdisziplinäres Studium, das sich zu einem großen Teil um medizinische Fragestellungen der Molekular- und Zellbiologie dreht. So sind Biomediziner /-innen beispielsweise allen möglichen Krankheiten auf den Fersen. Sie forschen danach, wie Krankheiten entstehen und behandelt werden können. Dabei bewegen sie sich auf der Ebene kleinster Teilchen, den Molekülen und Zellen.

Das Studium der Biomedizin ist sehr vielseitig, da es mehrere Fachbereiche vereint. Das bedeutet, dass du dich mit diesem Studium nicht direkt auf einen Themenbereich festlegen musst, sondern während des Studienverlaufs deine Vorlieben erkennen und ausbauen kannst, indem du dich in einem Bereich spezialisierst. Interessiert es dich, an der Entwicklung von Medikamenten beteiligt zu sein, um Krankheiten besser behandeln zu können? Wenn du Lust hast, an solchen Problemlösungen zu tüfteln, solltest du einen genaueren Blick auf die biomedizinische Chemie werfen. 

Biomedizin studieren: Diese Voraussetzungen brauchst du

Biomedizin ist ein anspruchvolles Studienfach, für das du bestimmte Voraussetzugnen mitbringen solltest. Zum einen sind das die formalen Voraussetzugen, die notwendig sind, damit du überhaupt zum Studien zugelassen wirst. Zum anderen gibt es aber auch einige persönliche Voraussetzungen, die dir das Studium erleichtern können.

Zulassungsvoraussetzungen

Einfach das zu studieren, auf das du Lust hast, ist in manchen Fächern leider nicht ganz so einfach, weil die Aufnahme des Studiums an bestimmte Zulassungsbedingungen geknüpft ist. Das ist auch im Fach Biomedizin der Fall. Auf folgende Zulassungsvoraussetzungen musst du dich einstellen, wenn du Biomedizin studieren möchtest:

  •  Numerus Clausus: In Deutschland sind biomedizinische Studiengänge sehr häufig zulassungsbeschränkt. Daher solltest du dich rechtzeitig über die Bedingungen der einzelnen Hochschulen informieren. Da nicht jede Hochschule die exakt selben Beschränkungen vorweist, variiert der Numerus Clausus von Studiengang zu Studiengang – die Werte werden anhand der Bewerbungen aus dem Vorjahr immer wieder neu ermittelt. 
  • Auswahlverfahren: Da die Plätze für ein Studium der Biomedizin beschränkt sind, haben einige Universitäten neben dem NC weitere Auswahlverfahren. In einigen Fällen kann die Abschlussnote zum Beispiel lediglich zu 50 Prozent zählen. Dafür sind deine Noten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Physik oder Chemie ebenfalls zu 50 Prozent relevant. Hast du bereits eine fachverwandte Berufsausbildung absolviert, kann auch diese in das Auswahlverfahren mit einfließen. Möglicherweise laden dich die Hochschulen darüber hinaus zu persönlichen Gesprächen ein, um sich von deiner Motivation für das Studium selbst ein Bild zu machen. Diese Kriterien entscheiden dann, ob du für den Studiengang an der Universität zugelassen wirst oder nicht.

Persönliche Voraussetzungen

Neben den theoretischen Inhalten ist das Studium vor allem sehr praktisch aufgebaut, weshalb gute motorische Fähigkeiten von Vorteil sind. Durch den praktischen Teil kannst du unterschiedliche Arbeitstechniken im Labor kennenlernen und üben, wie du mit Mikroskopen arbeiten kannst. Mithilfe von Skelettmodellen wird dir die Anatomie des menschlichen Körpers nähergebracht.

Dieses Wissen bringst du mit Theorien aus der Biologie, Physik und die Chemie in Verbindung. Daher sollten dich naturwissenschaftliche Fragestellungen reizen. Übrigens: Keine Uni erwartet, dass du mit der Schule bereits alle Grundlagen für ein Studium mitbringst. Viele Universitäten bieten Einführungskurse in diesen Fachbereichen an. Eine tolle Möglichkeit, fit in das Studium zu starten und nebenbei direkt neue Leute kennenzulernen.

Aufbau und Inhalt des Studiums

Ab dem ersten Semester beschäftigst du dich vor allem mit den Grundlagen der Naturwissenschaften, also mit Mathematik, Biologie, Biochemie, Chemie, Physik und eben Medizin, wobei die Medizin nicht den Schwerpunkt des Studiums darstellt. Du belegst allerdings zum Teil dieselben Kurse wie die Medizinstudenten /-innen, jedoch sind deine Schwerpunkte andere. Vielmehr arbeitest du im Labor und benötigst daher ein umfangreiches naturwissenschatliches Grundwissen. Dieses erwirbst du in der Regel in den ersten drei Semestern.

Ab dem vierten Semester kannst du dich dann spezialisieren und unter anderem aus folgenden Fächern wählen:

  • Epidemiologie
  • Neurowissenschaften
  • medizinische Informatik
  • Toxikologie

Nach einem Bachelor in der Biomedizin hast du die Möglichkeit, dein Wissen mit einem Master zu vertiefen und deine Kenntnisse weiter auszubauen. Nach dem Master hast du sogar noch die Möglichkeit zu promovieren.

 

Gut zu wissen

Die meisten Universitäten geben dir die Möglichkeit, ein Auslandssemester in dein Studium einzubauen, da auch im biomedizinischen Bereich internationale Erfahrung wichtig ist. Auf der Website der Universitäten kannst du meistens sogar die Partnerhochschulen einsehen. Die genauen Bedingungen rund um das Thema Auslandssemester dazu kannst du im International Office der jeweiligen Universität erfragen. 

Auch Praktika sind ein häufiger Bestandteil des biomedizinischen Curriculums. Versuche dir ein Bild davon zu machen, ob deine Wunschuniversität Praktika unterstützt und dir so die Möglichkeit bietet, bereits erste Erfahrung in der Arbeitswelt zu sammeln. So kannst du zukünftige, potenzielle Arbeitsbereiche kennenlernen und dich einer Vorstellung von deinem Wunschjob annähern.

Mögliche Spezialisierungen

Das Studium der Biomedizin bietet dir einige Spezialisierungsmöglichkeiten. Bist du zum Beispiel technikaffin, dann ist die Spezialisierung der biomedizinischen Technik sicherlich interessant für dich: Sie befasst sich mit der Entwicklung von technischen Systemen und Verfahren, um Krankenhäuser, Labore und andere medizinische Einrichtungen mit technischen Geräten ausstatten zu können – die Grundlage für Forschung und eine gute Behandlung von Menschen. Im Rahmen dieses technischen Zweiges erlernst du neben den regulären biomedizinischen Inhalten auch ingenieurwissenschaftliche Theorie.

Eine weitere Vertiefung im Bereich der Analytik zu finden. Hier geht es vor allem darum, Körperflüssigkeiten wie Blut, Harn oder Rückenmarksflüssigkeit zu untersuchen und die Ergebnisse an Ärzte und Ärztinnen zur weiteren Diagnose weiterzuleiten. Aber auch Gefahrenstoffe können Bestandteil des Bereiches sein.

Biomedizin in Deutschland studieren

Allein in Deutschlang gibt es über 20 Hochschulen, die ein Biomedizin Studium anbieten. Die Unis sind dabei vom Norden bis zum Süden über zahlreiche Städte wie Bremen, Köln, Bonn, Marburg und Würzburg verteilt. In der Regel schließt das erste Studium mit dem Abschluss des Bachelor of Science ab.

So kannst du zum Beispiel an der Westsächsischen Hochschule Zwickau Biomedizinische Technik (B.Eng.) studieren. Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bietet einen Studiengang Molekulare Biomedizin (B.Sc.) an und an der Hochschule Reutlingen kannst du den Bachelorstudiengang Biomedizinische Wissenschaften (B.Sc.) belegen. Nach dem Grundstudium bieten sich verschiedene Masterstudiengänge an, um deine Kenntnisse weiter zu vertiefen. So kannst du beispielsweise an der der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Biomedizinische Chemie (M.Sc.) studieren. Die Hochschule Hamm-Lippstadt bietet dagegen Angewandte Biomedizintechnik (M.Sc.). Auch die technische Spezialisierung fehlt im Masterangebot nicht und ist unter anderem an der Universität Rostock mit dem Studiengang Biomedizinische Technik (M.Sc.) möglich.

Es lohnt sich, einen genauen Blick auf das jeweilige Angebot einer jeden Uni zu werfen. Sie unterscheiden sich oft im Aufbau des Studiums. Das bedeutet, dass jede Uni einen anderen Fokus in der Biomedizin gesetzt haben kann, mehr Laborstunden als andere im Studienplan eingebunden hat oder andere Schwerpunkte anbietet. So kannst du unter den scheinbar gleich klingenden Studiengängen den einen finden, der dir ganz besonders entspricht. Bist du dir bereits sicher, dass du zum Beispiel den Fachbereich der Biotechnologie vertiefen möchtest, so kannst du auch nach einem Studiengang Ausschau halten, der den Fokus von Beginn an auf einen deinen Schwerpunkt legt. Genaue Informationen dazu findest du auf der jeweiligen Website der Hochschule, meist in der Rubrik „Studienverlauf“ oder „Curriculum“.

Wissen

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Biomedizin: deine Berufsaussichten

Wie das Studium selbst sind auch die Berufsaussichten für Absolventen /-innen eines biomedizinischen Studiums vielseitig. Gerade nach einer Promotion stehen dir viele Türen offen. Möchtest du nach deinem Studium weiterhin in der Forschung tätig sein, wirst du viele Angebote in Krankenhäusern oder anderen Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel Universitäten finden können. In der Industrie gibt es diverse Einstiegsmöglichkeiten in der Pharmazie- und Biotechnologie-Branche oder auch in Diagnostiklaboren. Entscheidest du dich dazu, in die Gesundheitsbranche einzutauchen, könntest du einen Job im öffentlichen Dienst bei der Gesundheitsbehörde ausüben. Oder soll es doch lieber eine beratende Tätigkeit beim Kriminalamt sein? Vielleicht wäre auch eine Aufgabe im Bereich der medizinischen Kommunikation im Publikations- und Verlagswesen etwas für dich? 

Ein Biomedizin-Studium bietet nicht nur in Deutschland viele Möglichkeiten. Da viele deutsche Forschungsinstitute und potenzielle Arbeitgeber /-innen mit Organisationen weltweit kooperieren, hast du auch die Möglichkeit, im Ausland Arbeitserfahrung zu sammeln.  Entscheidend ist, dass du den Bereich in der Biomedizin findest, der dir Spaß macht und in dem du gut sein kannst. Dann werden sich dir als zukünftiger Absolvent oder zukünftige Absolventin viele Türen öffnen.

Alternative Studiengänge

Biomedizin ist doch noch nicht so ganz dein Fall? Dann check mal diese Studiengänge: 

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FAQ: Häufige Fragen

Was macht man mit einem Biomedizin-Studium?

Mit einem Abschluss in Biomedizin hast du vielfältige Berufsmöglichkeiten, beispielsweise in der Forschung, an Kliniken, an wissenschaftlichen Instituten oder an anderen Forschungseinrichtungen.

Was wird man, wenn man Biomedizin studiert?

Als Biomediziner /-in bieten sich dir vielfältige Berufsmöglichkeiten, etwa in der Forschung, der Pharmaindustrie oder in der Gesundheitsbranche.

Welchen NC braucht man für Biomedizin?

Zuletzt lag der NC für Biomedizin zwischen 1,1 und 1,7.

Ist das Biomedizin schwer zu studieren?

Generell gehören sämtliche Medizinstudiengänge zu den schwersten Studiengängen überhaupt. Neben den anspruchsvollen Inhalten liegt das auch an dem hohen Lernpensum, das sie erfordern.

Ist Biomedizin ein Medizinstudium?

Biomedizin beinhaltet auch Themen aus der Medizin, ist in erster Linie aber ein sehr forschungsorientiertes Studium. Arzt oder Ärztin kannst du damit nicht werden.

Kann man mit Biomedizin Arzt werden?

Nein, mit einem Studium der Biomedizin kannst du nicht Arzt oder Ärztin werden. Dafür ist ein Studium der Human- oder Zahnmedizin notwendig.

Biomedizin studieren im Überblick

  • Die Biomedizin ist ein interdisziplinäres Studienfach, das Biologie und Medizin in sich vereint.
  • Das Fach ist zulassungsbeschränkt.
  • Neben dem Numerus Clausus entscheiden auch hochschulinterne Auswahlverfahren über die Studienplatzvergabe.
  • Im Laufe des Studiums hast du die Möglichkeit, dich zu spezialisieren.
  • Die Tätigkeitsfelder nach dem Studium sind vielfältig, du kannst beispielsweise in der Industrie, in der Pharmaindustrie oder in der Gesundheitsbranche arbeiten. Auch Beschäftigungen im Bereich der medizinischen Kommunikation oder beim Kriminalamt sind möglich.

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