Sportwissenschaft studieren: Das musst du wissen!
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Sportwissenschaft studieren: Es lebe der Sport
Sport ist deine große Leidenschaft? Dann könnte ein Studium der Sportwissenschaften genau das Richtige für dich sein. In diesem Artikel haben wir dir alle Infos rund um dieses spannende und einzigartige Studienfach zusammengestellt.
In diesem Artikel liest du alles über:
- Studienmöglichkeiten
- Voraussetzungen
- mögliche Spezialisierungen
- Berufsaussichten und Gehalt
Außerdem verraten wir dir, welche Inhalte dich im Studium der Sportwissenschaft erwarten und welche Tipps dir dabei helfen, erfolgreich Sportwissenschaften zu studieren.
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Was ist Sportwissenschaft?
Bei der Sportwissenschaft handelt es sich um eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit Erscheinungsformen und Problemen aus dem Bereich Sport und Bewegung beschäftigt. Als sogenannte Querschnittswissenschaft greift sie dabei auf eine Reihe anderer Wissenschaften zurück. Als Folge dessen haben sich zahlreiche spezialisierte Einzeldisziplinen herausgebildet, weshalb häufig auch von "Sportwissenschaften" die Rede ist. Folgende Disziplinen gehören zur Sportwissenschaft:
- Biomechanik
- Bewegungswissenschaft
- Sport und Technik
- Sportdidaktik
- Sportethik
- Sportgeschichte
- Sportinformatik
- Sportjournalistik
- Sportmedizin
- Sportökologie
- Sportökonomie
- Sportpädagogik
- Sportphilosophie
- Sportpsychologie
- Sportrecht
- Sportsoziologie
- Trainingswissenschaft
Daraus ergibt sich ein vielfätliges Studienangebot mit einem breiten Spektrum an Spezialisierungsmöglichkeiten.
Warum Sportwissenschaft studieren?
Zu viel Zeit am Schreibtisch? Das wird dir im Sportwissenschaftstudium nicht passieren. Zwar musst du auch hier einiges Lernen, den Ausgleich dazu hast du aber bereits im Studium, denn Bewegung ist Teil der Studieninhalte. Die Sportwissenschaft ist ein praxisorientierter Studiengang, der viele Anknüpfungspunkte zu anderen Disziplinen hat. Wenn du dich neben Sport beispielsweise auch für Jura, Medizin oder Psychologie interessierst, kannst du das in einem Studium der Sportwissenschaft mit entsprechender Spezialisierung abbilden. Überhaupt sind die Spezialisierungsmöglichkeiten in diesem Studienfach sehr groß und du kannst ganz nach deinen individuellen Interessen und Fähigkeiten wählen.
Gründe für Sportwissenschaft | Gründe gegen Sportwissenschaft |
---|---|
✔️ vielfältige Inhalte | ❌ Du magst nur eine bestimmte Sportart. |
✔️ interdisziplinäres Fach | ❌ Du magst keine Theorie. |
✔️ zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten | ❌ Du bist körperlich nicht fit genug, um den Eignungstest zu bestehen. |
✔️ oft gute Ausstattung mit verschiedenen Sporthallen und Schwimmbädern | |
✔️ praxisorientiert | |
✔️ abwechslungsreich |
Die Studienmöglichkeiten
Etwa 70 Hochschulen in Deutschland bieten den Studiengang Sportwissenschaft an. Dazu gehören sowohl staatliche als auch private Unis. An einigen von ihnen findest du zum Teil ziemlich exotische Varianten, meist in Form von Masterstudiengängen, die auf das im Bachelor erworbene Basiswissen aufbauen und eine spätere berufliche Spezialisierung ermöglichen. Denn einen „Einheitsstudiengang“ Sportwissenschaft gibt es nicht. Stattdessen setzen die einzelnen Studiengänge nach einer grundlegenden, breiten Ausbildung in den ersten Semestern des Studiums verschiedene Schwerpunkte, die berufbezogen ausgerichtet sind. So kannst du an der Uni Bielefeld "Intelligenz und Bewegung" oder "Sports Engineering" an der TU Chemnitz studieren. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kannst du dich mit einem Master in "Angewandte Sportpsychologie" spezialisieren.
Die Adresse in Sachen Sportwissenschaften ist die Deutsche Sporthochschule in Köln. Sie ist nicht nur die einzige Sportuniversität in Deutschland, sondern noch dazu die größte weltweit.
Studienart
Du kannst Sportwissenschaften als Bachelor- (B.A.) oder Master (M.A.)-Studiengang oder auf Lehramt studieren. Die auf ein Lehramt ausgerichteten Studiengänge unterscheiden sich in ihrer stufen- oder schulformbezogenen Bezeichnung je nach Standort. Die auf außerschulische Felder des Sports zielenden Studiengänge legen ebenfalls unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. Gut zu wisen: Bestimmte Studiengänge, wie Sport auf Lehramt, Sportmedizin oder Sports Engineering werden aktuell nur als Vollzeitstudium angeboten. Studiengänge mit Fokus auf Wirtschaft und Marketing, zu denen auch das Sportmanagement gehört, werden von ausgewählten Hochschulen auch als duales Studium angeboten.
Voraussetzungen
Um zum Studium zugelassen zu werden, existieren an den Universitäten abweichende Kriterien. An der HU Berlin reicht es beispielsweise aus, wenn du während der Oberstufe im Grundkurs Sport 33 Punkte oder im Leistungskurs 30 Punkte erreicht hast. Zusätzlich musst du ein ärztliches Attest vorlegen, das deine Sporttauglichkeit bescheinigt. An Hochschulen mit renommierten Sportwissenschafts-Studiengängen kann auch der Numerus Clausus eine Rolle spielen. An der Sporthochschule Köln liegt er aktuell beispielsweise im Einserbereich. Allerdings ist der NC nicht das entscheidenste Kriterium. Die wichtigste Zugangsvoraussetzung ist an den meisten Unis, die ein Studium der Sportwissenschaft anbieten, der von vielen gefürchtete Sporteignungstest.
Der Sporteignungstest
Der Sporteignungstest ist eine Eignungsprüfung, die dazu dient, deine Befähigung fürs Studium nachzuweisen. Einfach ausgedrückt: Es ergibt keinen Sinn, Sportwissenschaften zu studieren, wenn du nicht sportlich bist. Der Test stellt also sicher, dass du über die körperlichen Voraussetzungen für ein Sportstudium verfügst. Wenn du jetzt denkst: Passt, ich gehe ja zwei Mal die Woche ins Gym oder joggen – das wird für das Bestehen der Eignungsprüfung nicht reichen. Denn um deine sportmotorische Leistungsfähigkeit nachzuweisen, ist Vielseitigkeit gefragt. Getestet werden Kraft, Ausdauer, Koordinationsfähigkeit, Beweglichkeit und Schnelligkeit, aber auch deine Fähigkeiten in einzelnen Sportarten. Sie setzen sich in der Regel aus den Bereichen Leichtathletik, Turnen, Mannschaftssport und Rückschlagspielen zusammen.
Die Anforderungen und Zeiten, die du erreichen musst, sind auf die Sekunde genau festgelegt. Eine weitere Herausforderung: Alle zehn bis 20 Disziplinen werden nacheinander geprüft, Verschnaufpausen sind meist kurz und du darfst nicht mehr als eine Disziplin nicht bestehen. Scheiterst du in einer zweiten Sportart, ist der Test für dich sofort beendet. Daher ist es ratsam, dir frühzeitig einen Trainignsplan zu erstellen und diesen auf die im Sporteignungstest verlangten Anforderungen zuzuschneiden.
Der Numerus Clausus
Hast du den Sporteignungstest bestanden, ist das nicht automatisch auch ein Grund zum Jubeln. Denn an einigen Hochschulen wird nach dem Eignungstest trotzdem noch der NC als Auswahlkriterium herangezogen. Dieser fällt an den verschiedenen Hochschulen allerdings sehr unterschiedlich aus. An einigen Hochschulen ist der Studiengang Sportwissenschaft auch NC-frei.
Hochschule | NC |
---|---|
Sporthochschule Köln | 1,9 |
Ruhr-Universität Bochum | alle Bewerber /-innen zugelassen |
Uni Leipzig | 2,4 |
Uni Mainz | NC-frei |
Uni Jena | NC-frei |
TU München | individuelles Auswahlverfahren |
Beachte bei dieser Tabelle, dass es sich um die Werte des aktuellen Wintersemesters handelt. Diese können dir als Richtwert dienen, bedeuten aber nicht, dass sie im kommenden Semester noch Gültigkeit besitzen. Denn der NC schwankt von Semester zu Semester und ist abhängig davon, wie viele Interessenten und Interessentinnen sich für einen Studiengang bewerben.
Individuelle Auswahlverfahren
Einige wenige Hochschulen greifen bei der Auswahl ihrer Bewerber /-innen auch auf ein individuelles Verfahren zurück. Die Uni Göttingen zum Beispiel bildet den Punktwert zur Zulassung aus der Abiturnote (80%) und den drei Schulfächern Sport (10%), Biologie, Chemie oder Physik (5%) und Deutsch (5%). Die TU München lässt dich zum Bachelor Sportwissenschaften zu, wenn der berechnete Wert aus Abinote und den Noten in den Schulfächern Mathematik, Sport sowie der besten fortgeführten Naturwissenschaft mehr als 74 Punkte beträgt. Ansonsten kannst du als zweite Chance ein Auswahlgespräch absolvieren. Die Uni Berlin bewertet berufspraktische Erfahrungen, also sportbezogene Praktika, positiv und gibt dafür einen Extrabonus.
Ablauf des Studiums
Die Regelstudienzeit für den Bachelorstudiengang Sportwissenschaft beträgt sechs Semester, das anschließende Masterstudium weitere vier Semester. In einem sportwissenschaftlichen Studium besteht nach dem Grundlagenstudium die Möglichkeit, sich innerhalb des Studiengangs zu spezialisieren und durch Wahlfächer Schlüsselqualifikationen zu erwerben.
Sportwissenschaft studieren: die Inhalte
Sportwissenschaft studieren bedeutet, die Studierenden auf eine Arbeit für und mit Menschen vorzubereiten. Das zeigt sich auch in den anwendungsorientierten Inhalten von Forschung und Lehre. Während des Studiums wird Grundlagenwissen in den Bereichen Bewegung, Spiel und Sport vermittelt, im Speziellen für den Gebrauch im Schul-, Breiten-, Leistungs- und Gesundheitssport. Erlernt werden soll im Studienverlauf, wie Sport- und Bewegungsangebote entwickelt, geplant und umgesetzt werden, aber auch die Bewertung und Evaluierung nimmt einen Platz ein. Gleichzeitig zeichnet sich die Sportwissenschaft durch ihre fächerübergreifende Arbeitsweise aus, indem sie neben psychologischen und pädagogischen Anteilen vor allem naturwissenschaftliche Inhalte aufgreift.
Es gibt unzählige verschieden ausgerichtete Studiengänge mit dem Schwerpunkt Sport. Was aber meistens Bestandteil des Studiums ist, ist im Grundstudium der theoriebezogene Teil, der zunächst etwa die Hälfte des Studiums ausmacht. Die andere Hälfte besteht aus "Theorie und Praxis der Sportarten": Hier gibt es theoretische und praktische Einblicke in die verschiedensten Sportarten. Zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen müssen meist Praktika absolviert werden, insbesondere betrifft das die Lehramtsstudierenden.
Themenbereiche
Die Studieninhalte setzen sich aus folgenden Bereichen zusammen:
- Sportmedizin, z.B. Physiologie, Anatomie, Grundlagen der Physik, Orthopädie und Energiestoffwechsel
- Sportpsychologie, z.B. Motivation, Lernprozesse, Achtsamkeitstraining und mentale Gesundheit
- Trainingslehre, z.B. Motorik, Leistungsdiagnostik, Techniktraining, biochemische Analyse, Ausdauertraining, Schnelligkeitstraining, Krafttraining, Dehnung und rainingsplanung
- Sportpädagogik, z.B. Schulsportforschung, pädagogische Potenziale von Sport oer Kinder- und Jugendforschung
- Sportsoziologie, z.B. Rolle von Sport in der Gesellschaft, soziale Ungleichheit und Geschlecht oder Medien und Sport
- Sportgeschichte, z.B. Historische Einordnung von Sportarten oder Auswirkungen von historischen Ereignissen und Verläufen auf Sport
- Sportpraxis, z.B. Individual- und Mannschaftssportarten sowie Sportarten draußen und Hallensportarten
- Gesundheitsförderung und Ernährung, z.B. Einfluss von Ernährung auf sportliche Leistungen, Gesundheitssport, Sport im Alter oder Sporttherapie
Darüber hinaus spielt auch das wissenschaftliche Arbeiten eine wichtige Rolle und du lernst quantitative und qualitative Forschungsmethoden kennen und anwenden.
Fachrichtungen und Schwerpunkte
Desweiteren hast du die Möglichkeit, dich auf bestimmte Fachrichtungen und Schwerpunkte zu spezialisieren. Beispiele dafür sind:
- Gesundheits-/Präventionssport: deckt den Bereich ab, der sich mit chronischen Krankheiten oder Bewegungsmangel beschäftigt.
- Sportmanagement: Hier geht es um Sportveranstaltungen und damit den betriebswirtschaftlichen Aspekt in Verbindung mit Sport.
- Sport und Technik: behandelt den Bereich der Messtechnik und Sportgeräte, ist also ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet.
- Leistungssport: beschäftigt sich mit der Steigerung von sportlichen Leistungen durch Training.
Berufsmöglichkeiten für Sportwissenschaftler /-innen
Die Berufsaussichten sind prinzipiell nicht schlecht. Aufgrund der Bachelor- und Masterstudiengänge sowie der diversen Zusatzqualifikationen, die während des Studiums erworben werden können, kannst du dich je nach Bedarf spezialisieren. So können Sportwissenschaftler /-innen zum einen an der Uni bleiben, zum anderen aber auch in der freien Wirtschaft viele Nischen finden. Natürlich hat man als Sportlehrer /-in ebenfalls gute Chancen, eingestellt zu werden. Ein Bereich, der immer mehr wächst, ist der Betriebssport.
Außerdem werden auch Reha-Maßnahmen bei chronischen Krankheiten und Therapien gegen Bewegungsmangel immer wichtiger. Ein möglicher Arbeitsplatz dafür ist z.B. eine Krankenkasse. Aber auch im (Event-)Management bieten sich verschiedene Möglichkeiten, falls deine Interessen eher im betriebswirtschaftlichen Bereich liegen. Der Sektor "Sport und Leistung" bietet Beschäftigungsmöglichkeiten als Trainer /-in oder Berater /-in. In der Sparte "Sport und Erlebnis" gibt es viele Möglichkeiten im Freizeitsport oder Sporttourismus.
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Gehaltsaussichten
Die Gehaltsspanne für Sportwissenschaftlern und Sportwissenschaftlerinnen liegt laut gehalt.de zwischen 3.570 bis 4.295 Euro brutto im Monat, also zwischen 44.273 bis 53.258 Euro brutto Jahresgehalt. Im Schnitt liegt das Bruttojahresgehalt bei 48.559 Euro. Wie hoch dein Gehalt tatsächlich ausfällt, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, etwa davon, in welcher Branche du arbeitest, in welchem Bundesland du tätig bist und ob du einen Bachelor- oder einen Masterabschluss oder sogar eine Promotion vorweisen kannst.
Tipps für ein erfolgreiches Studium
Gerade durch die von vielen gefürchtete Aufnahmeprüfung entsteht schnell der Eindruck, es gehe im Studium der Sportwissenschaft bloß darum, Sport zu treiben. Das ist nicht der Fall. Zwar verbringst du viel Zeit auf der Trainingsfläche, der Theorie widmest du im Studium aber nicht weniger Zeit. Denn Sportwissenschaft ist eine Wissenschaft und das bedeutet, dass dir auch theoretisches Wissen vermittelt wird und du Hausarbeiten und Klausuren schreiben, Referate halten und Studien durchführen musst. Der wichtigste Tipp ist daher: Wenn du an der Theorie kein Interesse hast und nur Sport treiben möchtest, ist dieses Studium nicht das Richtige für dich.
Finanzierung
Auch das Thema Finanzierung kann ein Grund für oder gegen ein Studium sein. An staatlichen Hochschulen fallen zwar keine Studiengebühren an, dennoch ist ein Studium mit gewissen Kosten verbunden und du soltest dir schon im Vorfeld darüber Gedanken machen, wie du dein Studium finanzieren kannst. Dazu gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Informiere dich auf jeden Fall über BAföG und ein Stipendium und überlege dir, ob es einen Nebenjob gibt, bei dem du vielleicht direkt Inhalte aus dem Studium anwenden kannst. Möglich ist das beispielsweise als Trainer /-in in einem Sportverein oder als Hilfskraft in einem Sportverband.
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Jetzt lesenFAQ: Häufige Fragen
Im Überblick: Sportwissenschaft studieren
- Die Sportwissenschaft ist ein breitgefächertes, interdisziplinäres Studienfach.
- Die einzige Sporthochschule in Deutschland ist die Sporthochschule Köln.
- Auch an anderen Unis kannst du Sportwissenschaft studieren.
- Möglich sind ein Bachelor- und Masterstudium oder ein Studium auf Lehramt.
- Die wichtigste Zugangsvoraussetzung zum Studium ist der Sporteignungstest. Auf ihn solltest du dich sorgfältig vorbereiten.
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