Informatik: Alternativen zum Studium
Informatik – ein Studiengang mit vielen Alternativen | Foto: Thinkstock/peshkov
Ein Klassiker und drei Alternativen
Natürlich ist das Medium Computer aus diesem Fach kaum wegzudenken, aber wie es schon der niederländische Informatiker Edsger Dijkstra bemerkte: "In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope."
Kurz gesagt ist der Computer also primär das Medium, mit dem Informationen verarbeitet, gespeichert und dargestellt werden – was aber nicht bedeutet, dass sich das Studium nur um PCs dreht. Es geht vielmehr darum, Abläufe und Arbeitsplätze gestalten und zu organisieren auf den fachlichen Grundlagen der Mathematik und Ingenieurwissenschaften. Informatik-Systeme und somit den Bedarf an qualifizierten Personen findet man in sämtlichen Fachgebieten – von der Medizin bis zum Verkehr und den Medien.
Studienfach Informatik:
Dennis, 19, 3. Semester am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Dennis' Hochschule gilt als eine der renommiertesten Hochschulen für dieses Fach. In seinen ersten Semestern erlernte er vor allem die Grundlagen wie beispielsweise höhere Mathematik, Statistik oder Softwaretechnik. "Auf jeden Fall sollte man gut in Mathematik sein oder zumindest bereit, viel Zeit darin zu investieren", meint der 19-Jährige, der sich im Vergleich zu seinen Freunden, die etwas anders studieren, mit einem höheren Arbeitsaufwand konfrontiert sieht.
Er ist der Meinung, dass man im Vorfeld nicht schon bereits umfassende Programmierfähigkeiten besitzen muss. "Ein Professor hat mir auch schon einmal gesagt, dass ihm teilweise sogar die Studierenden ohne Programmierkenntnisse lieber sind. Denn diesen kann man noch problemlos einen guten Stil beibringen." Nach dem eher grundlagenorientierten Bachelor möchte Dennis gerne im Bereich künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernens forschen und arbeiten und strebt deswegen eine Masterspezialisierung im Bereich Robotik an.
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Jetzt lesenStudienfach Informatik: Games Engineering:
Lukas, 20, 3. Semester an der TU München
Momentan ist Lukas dabei, mit drei Kommilitonen ein eigenes Unternehmen zu gründen, das Menschen bei der Umsetzung von eigenen IT-Projekten wie Apps oder Games unterstützen soll – ein Projekt, das wohl auch maßgeblich durch sein Studium begründet wurde. "Grob gesagt geht es in unserm Studiengang darum, dass wir einen Haufen Zahlen nehmen und dann dafür sorgen, dass sie zu Ereignissen und Grafiken am Bildschirm werden. Wir lassen Raumschiffe fliegen, schießen, explodieren und machen, dass sie überhaupt sichtbar sind", erzählt Lukas.
Er hat die gleichen Fächer wie Informatiker, aber zusätzlich Kurse in Grafik, bei denen er beispielsweise lernt, wie man dreidimensionale Objekte darstellt. Er schätzt sein Fach vor allem, weil es ihm Spaß macht, Probleme zu lösen, und er es als kreativ empfindet: "Man lernt, Dinge selber zu erschaffen! Wenn ein Architekt eine Super-Idee für ein Haus hat, kann er nicht einfach drauflosbauen – wir schon!"
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Jetzt lesenStudienfach Wirtschaftsinformatik:
Miu, 19, 3. Semester an der TU München
Ihren ersten Kontakt mit Informatik hatte Miu in der Schule, aber Interesse und Spaß entstanden bei "Jugend forscht", wo sie sich ausführlicher mit Programmiersprache beschäftigte. Ihre Entscheidung für ein Studium der Wirtschaftsinformatik an der TU München basierte jedoch auch auf rationalen Begründungen: "Mit dem Fach hat man gute Berufsaussichten und man steht an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Informatik", sagt sie. In ihrem Studium wird Informatik auf betriebswirtschaftliche Fragestellungen angewendet und besteht zu zwei Dritteln aus Informatikkursen und der Rest aus Wirtschaft.
Im ersten Semester lernte sie beispielsweise einfaches Programmieren mit Java und so konnte sie am Ende des Jahres einfache Spiele wie Minesweeper nachbauen. Die BWL-Kurse hingegen beschäftigten sich mit Entrepreneurship und Management. Wie es nach ihrem Studium genau weitergehen soll, weiß die Studentin noch nicht ganz genau, aber vermutlich möchte sie sich im Bereich Software-Engineering spezialisieren. Dabei geht es um die systematische Entwicklung von Software, die spezifisch auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst wird.
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Jetzt lesenStudienfach Geoinformatik und Satellitenpositionierung:
Justina, 27, 7. Semester an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München
Justina wollte immer schon etwas Technisches in Verbindung mit "Geo…" machen. Ihr Studiengang Geoinformatik und Satellitenpositionierung passt also perfekt. Das Fach, das auch eher unter dem Namen "Vermessungswesen" bekannt ist, beschäftigt sich mit der Suche nach Lösungen für raumbezogene Problemstellungen und bedient sich dabei computergestützter Anwendungen. Justina beschreibt ihr Studium als sehr mathelastig: "Egal wo, es wird sehr viel Mathematik und Rechnen per Hand verlangt und ist auch dafür nötig – genauso wie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen."
Sie berechnet dabei hauptsächlich Koordinaten und Satellitendaten, aber es wird auch sehr viel Wert auf Geodatenbanken und Geovisualisierung (Kartenerstellung) gelegt. Trotz dieser vielen technischen Elemente bezeichnet Justina ihr Studium als sehr praxisorientiert. "Wir haben viele Studienarbeiten, in denen wir selbstständig zu Lösungen kommen müssen. Wer dazu noch gerne immer wieder mal draußen sein möchte, der findet hier sein Nonplusultra." Spezialisiert hat sich Justina auf Immobilienbewertung. Vor allem, weil sie dort finanziell und karrieretechnisch den größten Spielraum nach oben gefunden hat. Direkt im Anschluss an ihr Studium wird sie als Sachverständige für Immobilienbewertung in das Berufsleben starten.
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Weitere Studiengänge
Natürlich gibt es noch eine ganze Menge mehr Möglichkeiten, wenn du im Bereich Informatik studieren möchtest. Check zum beispiel mal diese Studiengänge:
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