Eignungstest fürs Studium: So schaffst du das Auswahlverfahren
Gute Vorbereitung ist für den Eignungstest fürs Studium wichtig. | Foto: Sam Edwards/Getty Images
Eignungstest fürs Studium: Abiturnote, Wartesemester, Numerus Clausus…
Klingt alles komplizierter als es eigentlich ist. Erstmal unterscheidet man zulassungsbeschränkte und nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge. Für letztere kannst dich ohne weiteres im Laufe der entsprechenden Fristen einschreiben.
Bei den zulassungsbeschränkten Studiengängen werden die Plätze über ein Auswahlverfahren und zwar nach folgenden Muster vergeben: 20 Prozent der Studienplätze gehen an Bewerber /-innen mit Abiturbestnote und weitere 20 Prozent an diejenigen mit den meisten Wartesemestern. Die übrigen 60 Prozent darf die Hochschule nach eigenen Kriterien vergeben. Meist handelt es sich dabei um den Numerus Clausus (kurz: NC), der angibt, welchen Abiturschnitt der letzte zugelassene Bewerber aus dem Vorjahressemester hatte. Darüber hinaus gibt es Studienfächer, für die du einen besonderen Eignungstest machen und damit deine Befähigung für das Studium nachweisen musst. Beispiele sind hier die Musik Eignungsprüfung oder der Sporteignungstest.
Definition: Das ist ein Eignungstest
Immer häufiger setzen die Unis nicht mehr allein auf die Abiturnote bzw. den NC, um passende Bewerber /-innen zu finden. Hier kommt dann der Eignungstest ins Spiel. Wie der Name schon sagt, geht es dabei darum, deine Eignung zu prüfen. Wie das konkret passiert, hängt dabei sehr stark von dem Studienfach ab, für das du dich bewirbst. Im künstlerischen Bereich ist es zum Beispiel üblich, nach bestimmten Kriterien eine Mappe anzufertigen, Schauspielschulen führen ein sogenanntes Vorsprechen durch und für manche Studiengänge musst du dein Wissen in bestimmten Bereichen beweisen, etwa in Bezug auf dein Sprachlevel oder in Sachen Allgemeinbildung. Das Bestehen oder Nicht-Bestehen der Eignungsprüfung entscheidet dann darüber, ob du einen Studienplatz bekommst.
Mehr als nur die Abiturnote: Das sind weitere wichtige Auswahlkriterien
Da es keine bundesweit eindeutigen Auswahlkriterien oder Qualifikationserfordernisse gibt, kann jede Hochschule entsprechend ihrer Besonderheiten ganz eigene Prioritäten setzen. So unterscheiden sich nicht nur die Eignungstests der einzelnen Fächer voneinander. Auch von Hochschule zu Hochschule können ganz unterschiedliche Auswahlkriterien angesetzt werden.
Zu den verbreitetsten Auswahlkriterien der Hochschulen gehören u.a.:
- Allgemeinbildungs- , Sprach- und Grammatiktest (meist im Multiple-Choice-Format)
- fachspezifische Tests (z.B. Medizinertest)
- Motivationsschreiben
- Auswahlgespräche
- Kurzvorträge
Häufig handelt es sich bei der Auswahl um einen mehrstufigen Prozess. Sprich: Es werden eines oder mehrere dieser Kriterien abgefragt.
Vor allem Hochschulen mit einschlägigem Studienangebot in den Bereichen Kunst, Musik, Medien oder Sport setzen bei der Auswahl künftiger Studierender weniger auf die Abiturnote. Ein guter Abschluss bedeutet schließlich nicht immer, dass jemand auch das entsprechende Talent oder die Motivation für ein Studium mitbringt. Daher fordern gerade diese Hochschulen bereits lange vor der eigentlichen Bewerbung eine Mappe mit künstlerischen Arbeiten, ein Vorspiel oder eine sportliche Leistungsprüfung ein, um sicherzustellen, dass man überhaupt in Frage kommt.
Eignungstest fürs Studium: Wozu eigentlich das Ganze?
Neben der Auswahl der bestmöglichen Bewerber /-innen soll durch einen Eignungstest vor allem die Abbrecherquote in bestimmten Studiengängen gesenkt werden. Denn häufig ist der Grund für einen Studienabbruch, dass es eben doch nicht das Richtige für einen war.
Eignungsfeststellungsverfahren werden aber auch zunehmend für besonders beliebte Studiengänge eingesetzt. Denn die Anzahl der Studienplatzbewerber /-innen steigt von Jahr zu Jahr, und erfordert entsprechend erhöhte Anforderungen.
Fünf Tipps, wie du dich auf das Eignungsfestellungsverfahren für dein Studium vorbereiten kannst
Eignungstests haben den Ruf, sehr schwierig zu sein und können auch eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Teilnehmer /-innen haben (was gerade bei besodners beliebten Studienfächern durchaus auch gewollt ist). Dennoch sollte ein Eignungstest kein Hinderungsgrund sein, es nicht wenigstens zu versuchen. Schließlich musst du nicht völlig unvorbereitet in den Test gehen. Auf den Seiten des jeweiligen Studiengangs erfährst du in der Regel genau, was auf dich zukommt und hast so die Möglichkeit, zu üben und dich frühzeitig drauf vorzubereiten. Dabei können dir folgende Tipps helfen:
- Recherchieren
- Austausch
- Üben
- Einstellung
- Pünktlichkeit
Tipp 1: Recherchiere was das Zeug hält
In den meisten Fällen findest du alle wichtigen Informationen zum Auswahlverfahren auf den Uni-Websites. Lies dir alle Informationen zu Ablauf, Umfang und Inhalt aufmerksam durch und notiere dir wichtige Termine und Fristen. Solltest du die Informationen auf der Website nicht finden können, scheue dich nicht im Studierendensekretariat anzurufen und nachzufragen.
Tipp 2: Tausche dich mit anderen Bewerbern oder Studierenden aus
Suche nach Foren oder Facebook-Gruppen, in denen du dich mit Studierenden deines Wunschstudienfachs oder anderen Bewerbern austauschen und Fragen stellen kannst. Oft bekommt man auf diesem Weg die besten Tipps. Eine gute Anlaufstelle ist auch die Fachschaft des entsprechenden Studiengangs.
Tipp 3: Übung macht den Meister
Du bist bei deiner Recherche auf einen Probetest gestoßen? Großartig! Probetests sind eine tolle Möglichkeit sich vorzubereiten. Idealerweise simulierst du dabei die tatsächliche Prüfungssituation. So bekommst du ein gutes Gefühl dafür. Bei Auswahlgesprächen lohnt es sich diese einmal mit Freunden oder einem Familienmitglied durchzuspielen. Achte dabei vor allem darauf, dass du die wichtigsten Fragen klärst: Warum möchte ich genau dieses Studienfach an dieser Uni studieren?
Tipp 4: Alles Einstellungssache
Versuche, dich nicht zu sehr zu stressen. Klar ist das leichter gesagt als getan, aber trotzdem. Das Eignungsfeststellungsverfahren hilft auch, dir deinen Wunschstudiengang und deine Traum-Uni besser kennenzulernen. Gehe also offen und selbstbewusst an die Sache heran.
Tipp 5: Sei pünktlich
Nicht nur zum eigentlichen Test. Beginne mindestens zwei bis drei Wochen vorher mit deiner Vorbereitung und notiere dir wichtige Fristen und Termine im Kalender, damit du nicht den Überblick verlierst. Eine gute Planung hilft dir nämlich nicht nur beim Bestehen, sondern sorgt auch für die nötige Gelassenheit.
Wie eine Eignungsprüfung konkret abläuft, hängt im Detail immer von dem Studienfach ab, für die sie gedacht ist. Grundsätzlich kannst du dich aber darauf einstellen, dass sie aus mehreren Prüfungsteilen besteht. Diese können auch auf mehr als einen Tag verteilt sein. Neben einer Bewerbung können zusätzlich zum eigentlichen Test auch eine Mappe oder vielleicht eine Haus- oder Testaufgabe, die du im Vorfeld bearbeitesn musst, gefordert werden.
FAQ: Häufige Fragen
Eignungstest fürs Studium im Überblick
- Mit einem Eignungstest soll überprüft werden, ob du für den Studiengang geeignet bist.
- Gerade im musischen und sportlichen Bereich sind Eignungsprüfungen üblich.
- In der Regel kannst du dich sehr gut auf das vorbereiten, was abgefragt wird und rechtzeitig mit dem Üben beginnen.
- Häufig besteht ein Eignungstest aus mehreren Teilen.
Das könnt dich auch interessieren
Weitere Infos rund ums Studium haben wir dir hier zusammengestellt.
Was kann man studieren? Diese Möglichkeiten hast du
Jetzt lesenWelcher Studiengang passt zu mir? So findest du es heraus!
Jetzt lesenStudium Kosten: Das musst du wissen!
Jetzt lesenArtikel-Bewertung:
Anzahl Bewertungen: 945