Agrarwissenschaften studieren: Das musst du wissen!

UNICHECK - 06.01.2016

Agrarwissenschaften

Agrarwissenschaften – mehr als nur Bauernhof | Foto: Thinkstock/Anthony Brown

Agrarwissenschaften studieren passt zu dir, wenn...

Studieninhalte

Der Agrarsektor ist groß, die Möglichkeiten vielfältig. Die Angebote reichen von Agrarbiologie über Agribusiness bis zum Ökologischen Landbau. Bei so vielen Optionen solltest du dir vorher überlegen, in welche Richtung du gehen willst. Standardmäßig absolvierst du Module zur Pflanzen- und Tierproduktion, Agrarökonomie, Agrargeographie, Agrartechnik und ökologischem Landbau.

  • Tierproduktion: In der Tierproduktion werden Tiere unter dem Aspekt der landwirtschaftlichen Nutzung und Verwertbarkeit untersucht. Aber es geht auch um Tierzüchtung, Haltung, Gesundheit und Ernährung der Tiere. Dazu gehören auch die Punkte Stallbau und Weidemanagement, das heißt die bestmögliche Ausschöpfung des Weidegrases zur Fütterung.
  • Pflanzenproduktion: Speziell im Teilbereich Pflanzenproduktion thematisierst du Anbaumethoden von Nahrungs-, Rohstoff-, Energie- und Pharmapflanzen. Pharmapflanzen sind gentechnisch veränderte Gewächse. Sie produzieren pharmazeutisch wirksame Proteine, Antikörper, Impfstoffe oder Hormone. Zur Pflanzenkunde gehören auch die Bodenkunde und der Bodenschutz. In diesem interdisziplinären Teilbereich befasst du dich mit Entstehung, Entwicklung und Klassifizierung von Böden. Bei der Pflanzenernährung dreht sich alles um Stoffzufuhr, um Bodenbeschaffenheit und den Ertrag von Pflanzen. Beim Thema Düngung erläuterst du die Unterschiede zwischen organischen, organo-mineralischen und mineralischen Dünger. Aber du beschäftigst dich auch mit dem Acker- und Pflanzenbau, der Pflanzenzüchtung und der Melioration, ein Verfahren zur Steigerung der Ertragsfähigkeit und zur Vereinfachung der Bewirtschaftung.
  • Agrarökonomie: Die Agrarökonomie verfolgt einen wirtschaftswissenschaftlichen Ansatz. Du untersuchst die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten landwirtschaftlicher Produktion.
  • Agrargeographie: In der Agrargeographie ermittelst du die Wechselwirkung zwischen natürlichen und den so genannten anthropogenen Formen. Das bedeutet, dass Wechselspiel zwischen den durch die Menschen hervorgerufenen und der Natur gegebenen Faktoren.
  • Agrartechnik: Die Agrartechnik weist eine ingenieurwissenschaftliche Orientierung auf. Du befasst dich mit der Entwicklung landwirtschaftlicher Maschinen. 
     
  • Ökologischer Landbau: Im ökologischen Landbau geht es um umweltfreundliche Produktionsmethoden, Rahmenbedingungen und Vermarktungsstrategien.

Voraussetzungen

Es ist nicht verkehrt, wenn du dich vor Aufnahme deines Studiums mit landwirtschaftlichen Themen befasst hast und über aktuelle Themen informiert bist, denn der Agrarsektor befindet sich im ständigen Wandel. Der Trend ist die Nachhaltigkeit: Das Thema Ökologie wird dich sicherlich auf dem Weg durch das Studium begleiten.

Je nach Bildungseinrichtung wird vor Studienaufnahme oder im Studienverlauf ein Praktikum verlangt. Grundsätzlich gilt: Die Studieninhalte sind im Vergleich zur gymnasialen Oberstufe komplexer, das Niveau ist höher, und du musst auch mehr Stoff in kürzerer Zeit bewältigen. Mit naturwissenschaftlichen Kenntnissen bist du klar im Vorteil, denn während deines Studiums befasst du dich mit Fächern wie Botanik, Zoologie, Chemie oder Physik.

Je nach Ausrichtung im Master, geht es auch um wirtschafts-, sozial-, oder ingenieurwissenschaftlichen Themen. Speziell im Master-Studiengang sind viele Vorlesungen auf Englisch, da solltest du entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen oder zügig erwerben.

Das Agrarwissenschaften Studium in Deutschland

Im Wintersemester 2014/15 ist das Fach Agrarwissenschaften an einigen Universitäten örtlich zulassungsbeschränkt (Universität Gießen). Deswegen solltest du dich vorab informieren, ob an deiner Wunschuniversität der Studiengang Agrarwissenschaften mit einem örtlichen Numerus Clausus belegt ist. Deswegen Augen und Ohren vor dem Einschreiben offen halten!

Im modularisierten Studium erwirbst du zunächst den Bachelor of Science, anschließend den Master of Science. Du arbeitest in Instituten, besuchst Versuchs- und Forschungseinrichtungen. Das Profil der Universitäten ist unterschiedlich. An der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg zum Beispiel liegt ein Schwerpunkt auf den Pflanzenwissenschaften, bei der Humboldt Universität zu Berlin auf den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 

Eine Kombination aus technischen Aspekten und Betriebswirtschaft bietet dir die Hochschule Rhein-Waal mit dem Studiengang Agribusiness (Agrarmanagement) (B.A.). An der Universität Hohenheim kannst du dagegen klassisch Agrarwissenschaften (B.A.) studieren. Im Master hast du dann die Möglichkeit, dich weiter zu spezialisieren. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde hat dafür beispielsweise den Studiengang Öko-Agrarmanagement (M.Sc.) im Angebot. An der Hochschule Osnabrück dagegen kannst du den Studiengang Agrar- und Lebensmittelwirtschaft (M.Eng.) belegen. 

In den modularisierten Studiengängen Bachelor und Master herrscht Anwesenheitspflicht. In der Regel erwirbst du in Vorlesungen, Seminaren und Übungen die Credit Points, die du für einen erfolgreichen Abschluss benötigst. Aber auch Praktika, Exkursionen, Arbeitsgemeinschaften und Projektarbeit begleiten dich im Studienverlauf. Während deines Studiums erlernst du das wissenschaftliche Arbeiten. Dazu gehört auch, sich mit dem agrarwissenschaftlichen Fachvokabular vertraut zu machen. Der Studiengang Agrarwissenschaften weist einen hohen Praxisbezug auf. Ein Auslandsaufenthalt ist zwar nicht grundsätzlich Pflicht, wird aber gerne gesehen.

Berufsaussichten für Agrarwissenschaften-Studenten

Nach deinem Abschluss bist du fit für den Agrarsektor! Du kannst in der landwirtschaftlichen Produktion tätig werden, beispielsweise bei Landwirtschaftsverbänden, in Maschinen- und Betriebshilferingen. Du entwickelst Produkte, arbeitest in der Qualitätssicherung oder im Vertrieb eines Unternehmens oder im Zuliefererbereich.

Zudem kannst du in Planungs- oder Ingenieurbüros, bei Sachverständigenorganisationen und Consulting-Unternehmen anfangen. Denkbar wären auch der Finanzdienstleistungssektor oder Versicherungen. Außerdem ist der Weg in eine Werbeagentur, in die Presse oder in den Agrartourismus möglich. Auch in den Sektoren Verarbeitung, Handel, Verbände und Organisationen gibt es ein Angebot für Agrarwissenschaftler.

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, in den öffentlichen Dienst zu gehen. Es bietet sich sowohl das Lehramt für Berufsschulen, als auch eine Anstellung im höheren Verwaltungsdienst bei einer Behörde an. Natürlich bleibt auch noch die Hochschulkarriere mit Promotion und Habilitation.

Wissen

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