Keine Angst vor anspruchsvollen Studiengängen!

Angst ist ein schlechter Ratgeber – auch bei der Studienwahl | Foto: Thinkstock/Bartłomiej Szewczyk
Rechtswissenschaften: Keine Panik!
- NC: Die notwendigen Abiturnoten variieren von Hochschule zu Hochschule. Besonders gut muss man in Düsseldorf sein – hier benötigen Erstsemester einen Schnitt von 1,3. Gute Noten braucht es traditionell auch für ein Studium in Münster und in Berlin. Aber an 16 deutschen Hochschulen ist das Fach zulassungsfrei.
- Abbrecherquote: liegt bei rund 26 Prozent
- Stolperfallen: Jurastudenten klagen häufig über das hohe Lernpensum. Der Berg an Informationen scheint kaum zu bewältigen – vor allem, wenn es auf das Examen zugeht.
- Tipp: "Es ist nicht möglich und auch nicht nötig, alles auswendig zu lernen. Wichtiger ist es, die Systematik zu verstehen. Achtung: Von Beginn an jeden Tag lernen, sonst ist die Masse zu viel – man sollte immer das Examen vor Augen haben und nicht nur die einzelne Klausur."
(Steffen, 27, steckt in den Vorbereitungen für das erste Staatsexamen)
Ingenieurstudiengänge: Das schaffst du!
- NC: Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen sind meistens zulassungsfrei.
- Abbrecherquote: Nur jeder Zweite zieht sein Studium bis zum Ende durch.
- Stolperfallen: In den ersten Semestern wird stark gesiebt – viele überstehen die ersten Klausuren nicht. Schlimmster Angstgegner: Mathe. Doch nicht aufgeben – es lohnt, denn Ingenieure werden auf dem Arbeitsmarkt dringend gesucht!
- Tipp: "Super zum Lernen sind Altklausuren, die bekommt man oft bei den Fachschaften. So bekommt man auch die nötige Routine für die Klausuren."
(Philipp, 30, hat Bauingenieurwesen studiert und sich nicht von der hohen Abbrecherquote abschrecken lassen)
Medizin: Trau dich!
- NC: Wer Menschen behandeln möchte, muss ein sehr gutes Abitur mitbringen. In fast allen Bundesländern braucht ein Studienanfänger einen Abiturdurchschnitt von 1,0 – nur in Schleswig-Holstein und Niedersachsen reicht 1,1.
- Abbrecherquote: liegt bei fünf Prozent.
- Stolperfallen: Medizin gilt als einer der lernintensivsten Studiengänge. Die erste große Hürde ist das Physikum: 320 Fragen zu den Themengebieten Psychologie, Anatomie, Physik und Chemie im Multiple-Choice-Verfahren. Jeder Fünfte fällt dabei durch. Doch die Hoffnung sollte man nicht zu früh aufgeben, denn jeder hat drei Chancen!
- Tipp: "Vor dem Examen habe ich mir kleine Zettel überall in der Wohnung an die Wände geklebt – sogar in der Dusche. Darauf stand alles, was ich mir nicht merken konnte. Auch eine gute Idee: Manche Vorlesungen gibt es als Podcast – die haben meine Kommilitonen runtergeladen und sich beim Joggen angehört."
(Anna, 28, hat das Medizinstudium erfolgreich hinter sich gebracht und steckt gerade in der Ausbildung zur Fachärztin)
Theologie: Glaub an dich!
- NC: Evangelische und katholische Theologie sind an fast allen Hochschulen zulassungsfrei, für das Lehramtsstudium sieht es ähnlich aus.
- Abbrecherquote: unbekannt.
- Stolperfalle: sind eindeutig die Sprachkenntnisse. Gleichgültig, ob evangelische oder katholische Theologie – Griechisch, Hebräisch und Latein sind Pflicht, denn Studenten müssen sich mit den Originalquellen auseinandersetzen. Auch wer auf Lehramt studiert, muss fit in Latein und Griechisch sein. An den Hochschulen werden Sprachkurse angeboten.
- Tipp: "Keine Angst vor der neuen Sprache: Man lernt die fremde Schrift schneller als gedacht! Beim Auswendiglernen haben mir vor allem Karteikarten geholfen, mit denen ich die Vokabeln jeden Tag nach dem Kurs wiederholt habe."
(Anna, 27, studierte katholische Theologie auf Lehramt und hat sich ihre Griechisch-Kenntnisse in einem achtwöchigen Intensivkurs angeeignet)
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