Sportmedizin studieren: Alle Infos zum Studiengang
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Sportmedizin studieren passt zu dir, wenn...
- du dich neben Medizin auch für Sport und die Gesundheit von Sportlern /-innen interessierst.
- du gern mit Menschen zu tun hast.
- dich der physiotherapeutische Sektor interessiert.
- du deinen Beruf auch außerhalb einer Praxis ausüben möchtest.
Sportmedizin studieren – Sportwissenschaft oder Humanmedizin?
Wer seine Begeisterung für Sport zum Beruf machen will, für den kann das Studium der Sportmedizin eine spannende Möglichkeit sein, diese Begeisterung im Studium zu verwirklichen. In diesem Fachgebiet beschäftigst du dich insbesondere mit Sportverletzungen und Sportschäden. Diese musst du aber nicht nur erkennen und behandeln können: Auch die Prävention und Rehabilitationsmaßnahmen gehören zu den Tätigkeitsfeldern eines Sportmediziners oder einer -medizinerin.
Dabei gibt es zwei verschiedene Wege, wie du ein Sportmedizinstudium absolvieren kannst – einen medizinischen und einen wissenschaftlichen.
Sportmedizin studieren in Deutschland
Wenn du in Deutschland Sportmedizin studieren möchtest, hast du verschiedene Optionen. Du kannst beispielsweise über ein Medizinstudium einsteigen und dich dann spezialisieren, das Gleiche funktioniert aber auch mit Sportwissenschaften. Was du jeweils beachten musst, haben wir übersichtlich für dich zusammengefasst:
Einstieg über das Medizinstudium
Während des Studiums der Humanmedizin kannst du dich auf die Disziplin Sportmedizin spezialisieren und anschließend darin weiterbilden. Du befasst dich dann nicht nur mit der Erkennung und Behandlung von Sportverletzungen, sondern lernst auch, wie du diese vorbeugen oder rehabilitieren kannst. Gleichzeitig werden die Auswirkungen von Bewegungsmangel und Bewegung bei körperlich kranken und gesunden Menschen untersucht.
Der Studiengang Medizin besteht aus zwei Teilen. Im vorklinischen Teil bestimmen natur- und sozialwissenschaftliche Grundlagen deinen Alltag als Student /-in. Im klinischen Teil eignest du dir dann das Wissen über Krankheiten und deren Heilung an. Anschließend folgt die Famulatur. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums kannst du mit einer anerkannten Fortbildung die Bezeichnung Sportmediziner /-in erwerben. Ein Medizinstudium bieten in Deutschland nur Universitäten an. Es mangelt hierbei weniger an der Anzahl an Universitäten, die ein solches Studium anbieten, sondern an der Zahl der Studienplätze, die vergeben werden können.
Einstieg über das Studium der Sportwissenschaften
Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt Sportmedizin zu studieren. Bei diesem Studium handelt es sich um einen Bachelor- bzw. Masterstudiengang. Im Regelfall musst du einen Sporteignungstest durchlaufen, der die Grundsportarten prüft. Dieser Eignungstest ist gefürchtet und verlangt dir körperlich einiges ab. Du sollstest dich also nicht bloß auf dein sportliches Talent verlassen, sondern gezielt dafür trainieren, um die Anforderungen zu erreichen.
Hast du den Test bestanden, erwartet dich ein sehr abwechslungsreiches und praxisorientiertes Studium. Während der ersten Phasen des Studiums beschäftigst du dich mit der Trainingslehre, diversen Sportarten, theoretischen Bewegungsabläufen und der Sportgeschichte. Sportmedizin kann allerdings hier nur als Schwerpunkt im Bachelorstudiengang gewählt und eventuell später für den Masterabschluss vertieft werden. Arzt oder Ärztin wirst du in diesem Studiengang nicht.
Das Studium in Sportwissenschaften wird als Ein-Fach Bachelor unter anderem an folgenden Universitäten angeboten:
• Sportwissenschaft (B. Sc.) - Universität Konstanz
• Sport und Sportwissenschaft (B.A.) - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Ein vertiefender Master wird beispielsweise an folgenden Unis angeboten:
• Sportwissenschaft - Bewegung und Gesundheit (M.Sc) - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
• Sportwissenschaft (M.Sc.) - Universität des Saarlandes
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Sportmedizin studieren: Diese Voraussetzungen brauchst du
Um dich auf den Bereich Sportmedizin spezialisieren zu können, bist du an die Zugangsvoraussetzungen des jeweiligen Studiengangs gebunden, den du studierst, also Medizin oder Sportwissenschaft. Diese sehen wie folgt aus:
Medizin | Sportwissenschaften |
---|---|
Abitur | Abitur |
TMS-Test | Sporteignungstest |
evtl. Praktikum im Krankenpflegedienst | eventl. ein bestimmter NC |
hochschulinternes Auswahlverfahren | evtl. Auswahlgespräch |
Aufbau und Inhalt der Weiterbildung
Nach den zwölf bis 13 Semestern Grundstudium der Humanmedizin folgt die Fortbildung in der Sportmedizin in einer sportmedizinischen Einrichtung. Dazu müssen sich angehende Sportmediziner insgesamt 240 Stunden weiterbilden. Davon werden 120 Stunden in Theorie und Praxis mit einer anerkannten sportmedizinischen Weiterbildung verbracht. Weitere 120 Stunden sind einer sportärztlichen Tätigkeit in einem Verein oder einer vergleichbaren Einrichtung abzuleisten.
Hier werden dir sportspezifische Fähigkeiten wie die Trainingslehre, die Lehre der Bewegungsabläufe, Sportgeschichte und die Grundlagen verschiedener Sportarten vermittelt. Am Ende der Fortbildung steht die Prüfung bei einem Gremium der zuständigen Ärztekammer an. Damit ist deine Ausbildung zum Sportmediziner oder zur Sportmedizinerin erfolgreich abgeschlossen. Die Ausbildung kann berufsbegleitend und zu jeder Zeit absolviert werden.
Die Inhalte im Überblick:
- Grundlagen der Sportanatomie und Sportphysiologie
- Sportmedizinische Leistungsdiagnostik
- Sport bei orthopädischen Erkrankungen
- Prävention und Rehabilitation in der Inneren Medizin
- Leistungssportmedizin
Berufsaussichten nach dem Sportmedizinstudium
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Sportmediziner stehen dir im Berufsalltag sehr unterschiedliche Möglichkeiten zur Wahl. Neben Fachpraxen und Rehabilitationszentren suchen auch Krankenhäuser, Vereine oder Kureinrichtungen immer wieder nach Sportmedizinern. Auch die Betreuung von Leistungssportlern ist ein Betätigungsfeld für Allgemeinmediziner mit der Zusatzausbildung Sportmedizin. Natürlich steht dir auch die Eröffnung einer eigenen Praxis als Sportheilpraktiker/Heilpraktiker /-in für Sportmedizin frei.
Weitere Tätigkeitsbereiche sind zum Beispiel:
- Krankenhäuser
- Kureinrichtungen
- Arztpraxen mit Schwerpunkt Sportverletzungen
- Sportvereine
- Sportrehabilitationszentren
- Sportmedizinische Forschungseinrichtungen
Neben den verschiedenen und spannenden Berufsfeldern, die sich dir als Sportmediziner /-in bieten, kann sich auch das Gehalt sehen lassen: Als Mediziner /-in gehörst du zu den Besserverdienern /-innen und kannst mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 5.500 Euro im Monat rechnen.
Alternativen zum Sportmedizinstudium
Eine interessante Alternative stellt der Studiengang Orthobionik (B.Sc.) an der FH Private Hochschule Göttingen dar. Durch die praktische Arbeit direkt am Patienten und der vertieften medizinischen und naturwissenschaftlichen Ausbildung erlernst du die eigenverantwortliche Patientenversorgung mit modernen Orthesen und Prothesen. Für dieses Studium ist ein Meisterbrief des Handwerks zwingende Voraussetzung. Diesen erlangst du mit einem erfolgreich absolvierten Praxistag an der Handwerkskammer mit Arbeitsproben nach Meisterprüfungsverordnung.
Der Studiengang Sporttherapie und Prävention (B.A) der Universität Potsdam beschäftigt sich überwiegend mit sportmedizinischen Inhalten und legt großen Wert auf die praktische Anwendung. Die Studierenden lernen diagnosebezogene Sporttherapie- und Ernährungspläne zu erstellen, Patientenberatung und -anleitung durchzuführen und Therapiepläne umzusetzen. Zugangsvoraussetzung für dieses Studium ist das Bestehen einer Sporteignungsprüfung. Sportmedizinische Technik (B.Sc.) an der Hochschule Koblenz richtet sich an junge Menschen, die sich für Ingenieur- und Naturwissenschaften begeistern und sich für ihre Anwendungen im Bereich des Sports interessieren.
FAQ: Häufige Fragen
Sportmedizin studieren im Überblick
- Du kannst Sportmedizin nicht als eigenes Studienfach studieren.
- Als Teilbereich der Medizin musst du zunächst ein Studium der Humanmedizin absolviren und dich währendessen spezialisieren.
- Alternativ kannst du dich aber auch für das Sportwissenschaften-Studium entscheiden.
- Die Spezialisierung Sportmedizin umfassst unter anderem die Grundlagen der Sportanatomie und Sportphysiologie sowie sportmedizinische Leistungsdiagnostik, Prävention und Rehabilitation in der Inneren Medizin und Leistungssportmedizin.
- Als Sportmediziner /-in kannst du eine eigene Praxis eröffnen, aber auch in Rehabilitationszentren, Krankenhäusern oder bei Sportvereinen arbeiten.
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