Geographie studieren: Das musst du über das Studium wissen!

UNICHECK - 12.10.2016

Klassische Weltkarte

Foto: Thinkstock/RTimages

Geographie studieren passt zu dir, wenn...

  • dich ein interdisziplinärer Studiengang interessiert.
  • du dich mit Geofaktoren wie Erdoberfläche, Wasser und Klima auseinandersetzen möchtest. 
  • du dich beruflich für Klimaschutz einsetzen möchtest. 
  • du gute Mathematik- und Englischkenntnisse mitbringst.
  • du ein Studium mit hohem praktischen Anteil schätzt.

Geographie: Zwischen Naturwissenschaft, Gesellschaft und Kultur

Das Fach Erdkunde bzw. Geographie, was so viel bedeutet wie die Erde beschreiben, kennen die meisten noch aus dem Schulunterricht. Doch Geographie wird auch als eigenständiger Studiengang oder in Verbindung mit anderen Nebenfächern an rund 50 Hochschulen in Deutschland angeboten. Während des Geographie Studiums geht es aber nicht mehr um das Auswendiglernen von Hauptstädten und Flüssen – stattdessen sind vielseitige und spannende Themen rund um die Erd- und auch Bevölkerungsentwicklung Inhalt des Studiums. Wir klären, was man während des Studiums erwarten kann, welche Spezialisierungen und Voraussetzungen es aktuell gibt und wie die Berufschancen für Geographen aussehen. 

Das Geographie Studium

Die Geographie wird in verschiedene Studiengänge mit unterschiedlichen Spezialisierungen unterteilt, die nicht immer an allen Universitäten angeboten werden. Daher solltest du dich frühzeitig über die verschiedenen Thematiken informieren und die einen Überblick über die einzelnen Fachgebiete verschaffen. 

Voraussetzungen

Wer Geographie studieren möchte, sollte natürlich während der Schulzeit bereits Freude an Erdkunde gehabt haben. Auch Kenntnisse in Mathematik und Englisch sind hilfreich. Je nachdem, ob du dich auf Natur- oder Sozialwissenschaften spezialisieren möchtest, solltest du zudem Kenntnisse in Physik, Biologie und Chemie, oder Wirtschaft bzw. Sozialkunde mitbringen. Gerade im Bereich der Forschung solltest du auch mit technischem Gerät umgehen können und ein räumliches Vorstellungsvermögen besitzen. 

Geographie wird in Deutschland derzeit an rund 50 Hochschulen in etwa 150 Studiengängen angeboten. Für das Studium wird eine allgemeine Hochschulreife, teilweise mit NC, vorausgesetzt. Zumeist reicht ein Abitur mit einer Durchschnittsnote von etwa 2,5 aus, um mit dem Geographie Studium beginnen zu können.

Inhalte im Geographie Studium

Die Geographie wird in verschiedene Studiengänge mit unterschiedlichen Spezialisierungen unterteilt, die nicht immer an allen Universitäten angeboten werden. Daher solltest du dich frühzeitig über die verschiedenen Thematiken informieren und die einen Überblick über die einzelnen Fachgebiete verschaffen. 

Physische und Humangeographie

Die beiden größten Gebiete sind die physische Geographie und die Humangeographie. Die physische Geographie umfasst das, was man gemeinhin mit Erdkunde verbindet: Das Studium von Klima, Vegetation und Tierwelt, Landschaftskunde und -ökologie, Geomorphologie, also die Lehre der Oberflächenformen der Erde, und Hydrologie, die Lehre des Wassers in der Biosphäre. In diesem Teilgebiet steht der naturwissenschaftliche Aspekt also klar im Vordergrund. 
Auf der anderen Seite steht die Humangeographie oder auch Anthropogeographie, die eher geistes- und sozialwissenschaftlich ausgerichtet ist. Es wird untersucht, wie sich der Mensch beispielsweise durch sein Wirtschaften auf räumliche Strukturen und die Erdoberfläche auswirkt, aber auch, wie der Mensch durch geographische Gegebenheiten und Veränderungen beeinflusst wird. Die Humangeographie wird in sehr viele Subkategorien unterteilt, unter anderem in Stadt- oder Regionalforschung, historische Geographie und Wirtschafts-, Kultur- oder Sozialgeographie.

Allgemeine und regionale Geographie

Neben der Einteilung in physikalische und Humangeographie gibt es auch die Unterscheidung in allgemeine und regionale Geographie. Die allgemeine Geographie beschäftigt sich grundsätzlich mit den verschiedenen Geofaktoren der Erdoberfläche, wie Wasser, Boden und Klima, und deren Wechselwirkungen, während die regionale Geographie sich auf bestimmte Flächen der Erdoberfläche beschränkt und diese genauer untersucht. 

Verbindung mit anderen Studiengängen

Die Geographie muss nicht alleine stehen, wie sich bereits an den verschiedenen Subkategorien der Humangeographie, die mit Sozial- und Wirtschaftswissenschaften kombiniert werden, zeigt. Auch die Verbindung mit Kultur- oder Politikwissenschaften ist möglich. Neben der Kombination mit gesellschaftswissenschaftlichen Nebenfächern kann ebenfalls eine Spezialisierung auf eine andere Naturwissenschaft, wie beispielsweise auf die Biologie, Chemie oder Physik, erfolgen.
Letzlich ist auch die Geoinformatik, insbesondere durch große technische Fortschritte, in den letzten Jahren immer relevanter geworden. Zu den Aufgabenfeldern dieses Teilgebiets gehört unter anderem die Oberflächen-Modellierung und die Entwicklung von geographischen Informationssystemen und Systemen zur Fernerkundung, mit denen Daten gesammelt, ausgewertet und dargestellt werden können.

Ablauf des Geographie Studiums

Das Studium selbst ist im Bachelor mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern und im Master mit einer Regelstudienzeit von vier Semestern belegbar. Im Rahmen des Bachelors, der mit einem Bachelor of Science abgeschlossen wird, werden vor allem die Grundlagen gelegt, während im Master dann eine Spezialisierung stattfindet. Entscheidest du dich für ein Lehramtsstudium der Geographie, machst du das Staatsexamen nach sieben bis elf Semestern. 
Natürlich spielen innerhalb des Studiums Literatur und theoretische Grundlagen eine wichtige Rolle, doch im Gegensatz zu anderen Wissenschaften gibt es in der Geographie auch einen sehr hohen praktischen Anteil. Auf der einen Seite besteht dieser aus Exkursionen, auf denen beispielsweise Gesteinsproben genommen oder Pflanzen analysiert werden, auf der anderen Seite sind an den meisten Universitäten auch Praktika während des Studiums vorgesehen. Diese geben Studenten die Möglichkeit, bereits während des Studiums einen Einblick in den späteren Berufsalltag zu erhalten und bei der Spezialisierung innerhalb der Wissenschaft zu helfen.

Vertiefungen und besondere Studiengänge

Das Angebot an möglichen Vertiefungen unterscheidet sich je nach Studienort. Physische Geographie wird unter anderem an der Universität Bayreuth (Physische Geographie M.Sc.) oder  an der Friedrich-Alexeander-Universität Erlangen-Nürnberg (Physische Geographie M.Sc.) angeboten, während man Humangeographie beispielsweise an der Philipps-Universität Marburg (Human Geography: Innovation and Spatial Impacts M.Sc.), Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Angewandte Humangeographie M.Sc.) oder an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Humangeographie B.Sc.) studieren kann.

Besondere Fachbereiche werden nur an einzelnen Universitäten angeboten, so wie Geoökologie an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (Geoökologie B.Sc.), oder Kulturgeographie in Nürnberg (Kulturgeographie M.A.). Eine Ausrichtung auf Wirtschafts- und Sozialgeographie bieten die RWTH Aachen (Wirtschaftsgeographie M.Sc.), oder die Universität Osnabrück (Wirtschafts- und Sozialgeographie M.A.) an. Im Rahmen der  eigenen Spezialisierung im Master kann der Wechsel an eine andere Universität nach Abschluss des Bachelors sinnvoll sein. 

Wissen

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Berufschancen als Geograph

Viele Geographie-Absolventen schlagen eine Laufbahn im Lehramt ein. Doch es gibt auch andere Jobmöglichkeiten, die stark von der gewählten Spezialisierung abhängen. Wer beispielsweise einen Studiengang mit Fokus auf Landschaftsökologie oder Botanik abgeschlossen hat, kann einen Job im Umwelt- und Naturschutz finden. Mit einer sozial- oder wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung kommen unter anderem die Städte- und Verkehrsplanung,  die Planung von Bauvorhaben, sowie die Entwicklungszusammenarbeit im Ausland – beispielsweise in Afrika – als Beschäftigungsfelder in Frage. Eine naturwissenschaftliche Ausrichtung hingegen eröffnet einem den Einstieg in die Geoinformation oder auch in die Forschung. Insbesondere für eine Karriere in der Forschung sind allerdings sehr gute Noten während des Studiums Voraussetzung. Da viele dieser Berufszweige außerdem interdisziplinär sind und sich daher nicht nur an Geographen richten, ist es für die spätere Berufswahl wichtig, sich bereits während des Studiums durch Praktika und Nebenfächer weiterzubilden: Oft werden von den Arbeitgebern zusätzliche Kenntnisse gefordert. 

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