Wege in die Medienbranche

UNICHECK - 06.01.2023

Medien Einstieg

In der Medienindustrie warten vielfältige Jobmöglichkeiten | Foto: Thinkstock/eternalcreative

Kommunikationswissenschaften und Medien

Wer gerade Abi gemacht hat, steht vor der Entscheidung: Wie geht's jetzt weiter? Am beliebtesten sind nach wie vor die Medien als späteres Berufsfeld. "Irgendwas mit Medien" hört man häufig. Dabei gilt Journalismus als absolute Traumbranche. Der Weg in die journalistische Ausbildung ist aber steinig und man muss ganz früh ganz viel Eigeninitiative dafür zeigen.

So wie Sebastian Koch (29) aus dem westfälischen Rheine: Sebastian hat Kommunikationswissenschaften im Hauptfach mit Politik und Wirtschaftspolitik in den Nebenfächern in Münster studiert. Dabei nahm er seinen Wunschberuf schon während der Uni ins Visier. "Meine Mutter ist freie Journalistin, durch sie habe ich mitbekommen, wie vielseitig dieser Beruf ist."

So arbeitete Sebastian bereits neben seinen Vorlesungen als freier Mitarbeiter in der Lokalredaktion der "Münsterländischen Volkszeitung" und im Lokalsender bei "Radio Steinfurt". Später bewarb er sich als freier Mitarbeiter im WDR-Studio in Münster und engagierte sich frei in Hörfunk- und TV-Produktion. Dann mischte er sich unter die rund 600 Bewerber, die im Schnitt jährlich beim WDR um ein Volontariat buhlen – und hatte Erfolg! Er absolvierte beim WDR ein "trimediales Volontariat": Das ist eine journalistische Ausbildung in Hörfunk, Fernsehen und Internet mit Seminaren und Redaktionsaufenthalten in WDR-Studios und dauert 18 Monate.

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Früh übt sich, wer irgendwas mit Medien machen will

Brandaktuelle Themen recherchieren, Beiträge drehen fürs TV, den Menschen das Mikro unter die Nase halten für ein Radiointerview – all das steht auf dem Ausbildungsprogramm. "Die tagesaktuelle Produktion hat mich besonders angefixt", erzählt er: "Wenn morgens etwas passiert, wenn wir direkt rausfahren zum Ort des Geschehens, dort drehen, das Stück in der Redaktion schneiden, produzieren und wenige Stunden später wird es im TV gesendet. Oder wenn ich was fürs Radio produziere, mit selbst eingesprochenen Sätzen Stimmungen schaffen kann - das liebe ich!"

Wie Sebastian weiß auch Daniel Klump aus Kamp-Lintfort, wer den Einstieg als junger Journalist schaffen möchte, muss schon früh Erfahrungen sammeln. Deshalb arbeitet der 16-Jährige mittlerweile schon seit zwei Jahren auf seinen Berufswunsch hin. Angefangen hat für ihn alles in der achten Klasse, als seine Schule am Projekt Zeus - Zeitung und Schule - der WAZ-Mediengruppe teilnahm. Im Zuge des Projekts bekommen Schüler die Möglichkeit, selbst Artikel zu recherchieren und in den Lokalzeitungen des Verlags zu veröffentlichen.

Das Projekt hat Daniels Interesse geweckt, sodass er regelmäßig Artikel für ZeusPower, eine WAZ-Plattform für Nachwuchsreporter, schreibt. Mittlerweile hat Daniel zudem bereits Praktika in einer Lokalsportredaktion und bei einem Radiosender gemacht. Nach dem Abitur plant er erstmal ein medienwissenschaftliches Studium. Und danach? "Im Moment sehe ich meine Zukunft entweder im Pressebereich einer Firma, oder beim Fernsehen oder Radio." Als nächstes strebt Daniel ein Praktikum in der Presseabteilung von Fortuna Düsseldorf und eine Hospitanz beim Radiosender WDR 2 an.

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Berufswahl (nicht) leicht gemacht

Der Einstieg in die Medienwelt kann aber auch anders aussehen. Anna Lena Bärthel (28) aus Marburg hat wie Sebastian Kommunikationswissenschaften an der Uni Münster studiert. "Ich habe mich von Anfang an – anders als viele meiner Kommilitonen – auch für PR interessiert", sagt sie. PR ist die Abkürzung für "Public Relations" und bezeichnet die Öffentlichkeitsarbeit, durch die ein Unternehmen oder eine Bildungseinrichtung Kontakt zu den Medien aufnimmt.

In einer solchen Pressestelle eines Unternehmens hatte Anna Lena Praktika absolviert. "Ich habe mir Zeit genommen, für mich zu schauen, auf welcher Seite des Schreibtisches ich mich denn wohler fühle: auf journalistischer Seite oder auf der Seite, die den Journalisten zuarbeitet."

Nachdem sie ihr Studium in Münster abgeschlossen hatte, bewarb sie sich bei der Öffentlichkeitsarbeit der Universität Hamburg für ein PR-Volontariat – und wurde genommen. Ihre Ausbildung trug auch journalistische Züge, "ich habe zum Beispiel auch Artikel recherchiert und geschrieben", erklärt sie.

Mit der Medienwelt kam Anna Lena vor allem durch Anfragen von Journalisten sowie bei Pressekonferenzen und anderen Veranstaltungen an der Uni in Berührung. Anders als Sebastian, der objektiv berichtet, ein Thema also aus mehreren Perspektiven beleuchtet, musste Anna Lena Kompromissbereitschaft für ihren Job mitbringen, die Universität in der Öffentlichkeit immer gut vertreten. Scheint sie gut gemacht zu haben, denn ab jetzt geht's für Anna Lena weiter an der Uni Hamburg: als fest angestellte Referentin für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit!

So geht's in die Medienwelt

  • Die Ausbildung zum Redakteur erfolgt im Rahmen eines bis zu zweijährigen Volontariats, in dem Interviews, Reportagen und Berichterstattung in Theorie und Praxis gelehrt werden. Volontariatsplätze sind heiß begehrt, aber rar gesät.
     
  • Freie Mitarbeit erfordert flexible Einsatzbereitschaft auch an Wochenenden – für wenig Geld.
     
  • Der Einstieg in den Journalismus kann ein Praktikum sein, das bei gegenseitiger Zufriedenheit in eine freie Mitarbeit mündet.
     
  • Ein Studium ist gern gesehen. "Ein Hochschulabschluss ist heutzutage bei den meisten Verlagen und Sendern die Voraussetzung für ein Volontariat", sagt Cornelia Hass von der "Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di" in Berlin. Allgemein rät Hass: "Lieber einen Studiengang wählen, der eine hohe fachliche Kompetenz in einem Bereich sicherstellt, als auf einen journalistischen Studiengang setzen!"
     
  • Eine journalistische Spitzenausbildung kann man auf einer Journalistenschule bekommen. Der DJV empfiehlt 19 Journalistenschulen in Deutschland, eine der besten ist die Henri Nannen Schule in Hamburg: Die Ausbildung dauert 18 Monate, bewerben können sich alle zwischen 19 und 28. Die Bewerber müssen anspruchsvolle Tests durchlaufen, die Durchfallquote ist heftig – von 2.000 Kandidaten werden 20 genommen.
     
  • Tageszeitungen halten laut DJV immer noch die meisten Volontariatsplätze vor, aber hier kommen, wie fast überall, auf einen Platz mehrere hundert Bewerber. Ein Volontär verdient im Schnitt rund 2.000 Euro, ein Redakteur ab 3.000 Euro aufwärts. Leider umgehen viele Verlage laut Auskunft des DJV immer mehr die Tarifbindung.

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