Archäologie studieren: Alle Infos zum Studiengang

UNICHECK - 22.09.2016

Historische Ausgrabungsstätte Pompeji mit Blick auf den Vesuv

Foto: GettyImages/scaliger

Archäologie studieren passt zu dir, wenn...

  • du dich gern mit Geschichte beschäftigst.
  • du im Studium auch mit den Händen arbeiten möchtest.
  • dich ein Beruf im wissenschaftlichen oder musealen Bereich interessiert.
  • du auch fachübergreifend tätig sein möchtest.
  • du Geduld, Ausdauer und Leidenschaft für das Fach mitbringst. 

Archäologie studieren: Eine Reise in die Vergangenheit

Wenn Studienanfänger über ein Archäologie Studium nachdenken, so hat jeder von ihnen sicherlich ein anderes Bild vor Augen.  Meistens liegt die klischebehaftete Vorstellung von Archäologen irgendwo zwischen Indiana Jones und dem drögen Abstauben von alten Relikten. In Wirklichkeit handelt sich bei der Archäologie um eine interdisziplinäre Wissenschaft, die verschiedene Diszplinen verbindet, die sich mit materiellen Fundstücken aus der Vergangenheit und der Erforschung der menschlichen Kultur der verschiedenen Epochen befassen. Heutzutage kommt bei archäologischen Ausgrabungen außerdem modernste Technik zum Einsatz.

Das Archäologie Studium

Das Studium bietet aufgrund der vielen verschiedenen Epochen, die erforscht werden, entsprechend viele Fachrichtungen. Grundsätzlich können die verschiedenen Fachgebiete zeitlich, räumlich und thematisch eingeordnet werden. Neben der klassischen Archäologie werden in den Hochschulen auch die Fachgebiete griechische, römische oder byzantinische Archäologie angeboten. Betrachtet man die Archäologie innerhalb einer epochalen Einordnung, reichen die Fachgebiete bis in die prähistorische Zeit. Die Bandbreite der fachlichen Gebiete erstreckt sich aber auch über die Landschafts- oder Industriearchäologie. Diese Fachrichtungen bieten den Studierenden, neben den üblichen Berufsaussichten, auch noch Zusatzqualifikationen für andere Branchen. Wer sich nicht nur für das Altertum, sondern auch für antike Gebäude und deren Restaurierung interessiert, hat die Möglichkeit die Fachrichtung Archäologische Restaurierung zu belegen.

Je nach Wahl der Fachrichtung im Archäologie Studium werden, neben den klassischen Inhalten des Studienganges, weitere Inhalte und Fertigkeiten vermittelt, die einen engen Bezug zur Archäologie haben. Grundsätzlich vermittelt jedoch jeder Studiengang den Studenten das nötige Fachwissen, eine Ausgrabung effizient und erfolgreich abschließen zu können. Historische Fundstücke sind nicht nur fragil, sondern müssen im Nachgang mit dem nötigen Fachwissen gereinigt und aufbereitet werden. Daher ist die Vermittlung von historischem Hintergrundwissen zu den verschiedenen Epochen unserer Zeit ein Kernelement der Ausbildung. Auch das Erlernen einiger Altertumssprachen wird in vielen Hochschulen als ein wichtiger Faktor für den erfolgreichen Abschluss des Studiums angesehen.

Archäologie kann im Haupt- oder Nebenfach studiert werden und wird meist in zwei Teilabschnitten absolviert. Der erste Abschnitt wird als so genannte Grundausbildung bezeichnet. In dieser Zeit erlernen die Studenten ein allgemeines, methodisches Vorgehen zum Thema Ausgrabungen und Epochen. Praktische Fertigkeiten mit den notwendigen archäologischen Werkzeugen und die richtige Handhabung mit Fundstücken der verschiedensten Arten, werden den Studierenden ebenfalls bereits am Anfang ihrer Ausbildung beigebracht.

Im zweiten Teil des Studiums wird tiefer in die historischen Zusammenhänge eingetaucht und eine Spezialisierung auf bestimmte Themen oder Zeiträume ist durchaus im Rahmen des Möglichen. Die Grenze zwischen den beiden Teilbereichen des Studiengangs ist oft nicht ganz strikt. Meist fließt der allgemeine und der praktische Abschnitt nahtlos in den folgenden, spezialisierenden Abschnitt über.

Vorkenntnisse und Zulassungsvoraussetzungen

Der Studiengang Archäologie wird an Hochschulen und Universitäten angeboten. Daher sollten sich Studierende, die sich für diesen Studiengang entschließen, zumindest die Zulassungsbeschränkungen für die jeweilige Hochschule erfüllen. In den meisten Fällen ist die Allgemeine Hochschulreife Pflicht. Je nach Hochschule oder Fachrichtung können zudem weitere Vorkenntnisse verpflichtend oder zumindest wünschenswert sein. Hierzu zählen häufig das Große Latinum und weitere Fremdsprachen, vor allem altertümliche Sprachen. Das Erlernen der Fremdsprachen kann jedoch meist auch während des Studiums nachgeholt werden.

Ein Basiswissen rund um und ein Faible für Geschichte sind für den erfolgreichen Aufbau des Wissens im Studium in jedem Fall förderlich. Kenntnisse über die ein oder andere Ausgrabung oder Entdeckung und die Bereitschaft flexibel und reisefreudig zu sein, runden das Bild des Studiengangs weitestgehend ab.

Eine Zulassungsbeschränkung hinsichtlich des Notendurchschnitts gibt es für dieses Studium offiziell nicht.

Ablauf des Studiums

Während des Studiums wird neben den theoretischen Inhalten auch viel Praxisbezug vermittelt. So sind – vor allem im zweiten Abschnitt des Studiums - vermehrte Besuche und Praktika in Museen sowie Exkursionen im In-und Ausland keine Seltenheit. Auch das Erlernen des richtigen Umgangs mit den notwendigen Werkzeugen beinhaltet einen großen Teil der praktischen Ausbildung. Die Prüfungsregelungen weichen jedoch nicht von den gängigen Regelungen anderer Studiengänge ab.

Das Archäologie Studium in Deutschland

Der  Studiengang Archäologie wird bundesweit an circa 23 verschiedenen Hochschulen angeboten. Die meisten Hochschulen, wie z. B. die Universität Regensburg, die Universität Tübingen oder die Goethe Universität in Frankfurt am Main bieten die klassische Archäologie an. Fachspezialisierungen auf bestimmte Teilbereiche finden sich unter anderem an der Uni Leipzig (Archäologie der Alten Welt), an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (Industriearchäologie) oder an der Universität Heidelberg (Byzantinische Archäologie und Kunstgeschichte). Die Goethe Universität in Frankfurt und die Universität in Mainz bieten nicht nur einen, sondern verschiedene Studiengänge im Bereich Archäologie an. Die Abschlüsse der verschiedenen Hochschulen sind breit gefächert und erstrecken sich vom Bachlor of Arts bis zum Master of Science.

Weitere Hochschulen, die Archäologie als Studiengang anbieten sind die Freie Uni Berlin, die Universität des Saarlandes oder die Universität Rostock.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal des Studiengangs an den Hochschulen ist unter anderem die Auslegung der Fachspezialisierung. So wird der Studiengang "Landschaftsarchäologie" hauptsächlich von Technischen Universitäten angeboten, die klassische Archäologie von den gängigen Universitäten. Je nach Fachrichtung des Studiengangs variieren auch die Regelstudienzeiten. Diese reichen von drei bis zu acht Semester. Auch die Studienabschlüsse unterscheiden sich je nach Universität und Fachspezialisierung auf gewisse Teilbereiche der Archäologie.

Berufsaussichten nach dem Studium

Da der Studiengang Archäologie als ein Sammelbegriff für verschiedene Wissenschaften angesehen wird, sind auch die beruflichen Aussichten für die Absolventen vielfältig. Der Teil der Archäologen, der nach Abschluss des Studiums, tatsächlich in der praktischen Forschung arbeitet, ist verhältnismäßig gering. Wer sich von Anfang an jedoch für diesen Weg entscheiden möchte, sollte bereits früh darüber nachdenken, das eigene Studium in Richtung Promotion zu lenken. Hauptsächlich arbeiten die abgehenden Archäologen von morgen in verschiedenen Universitäten. Hier können sie sich ebenfalls der Forschung widmen oder ihr Wissen an die nächste Generation als Dozent oder Seminarleiter weitergeben.

Da ein Praktikum in Geschichtsmuseen meist Teil des Studiums ist, verschlägt es viele Absolventen auch in diesen Berufszweig. Hier können sie sich der Instandhaltung von Fundstücken oder, in Zusammenarbeit mit praktischen Archäologieforschern, neuen Projekten widmen. Selbst die Tourismusbranche ist ein attraktiver Arbeitsmarkt für Archäologie-Absolventen. So sind sie beispielsweise Fremdenführer in archäologisch wichtigen Stätten gerne gesehen. 

Wissen

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