Studieren in der Schweiz: Ein Überblick

UNICHECK - 24.04.2017

Studieren in der Schweiz

Foto: Thinkstock/bluejayphoto

Studieren in der Schweiz: Mehr als nur Käsefondue und Ricola!

Die Schweiz lockt mit sagenhaft schöner Landschaft, malerischen Städten und vielfältigem Kukturangebot jedes Jahr tausende Touristen aus Deutschland an. Aber wusstest du auch, dass du als deutsche /-r Studierende /-r in der Schweiz dein Studium absolvieren kannst? Wir geben dir einen Überblick!

Swiss-European-Mobility-Exchange

Mit seinen knapp 8 Millionen Einwohnern ist die Schweiz eines der kleineren Länder im Herzen der EU und doch kein Mitglied des Staatenbundes. Dennoch kann man sein Auslandssemester bedenkenlos in Zürich oder Genf verbringen, denn das Land der vielen Berge ist ein kleiner Geheimtipp in Sachen Erasmus.

Während es seit 2014 keinen offiziellen Erasmus+-Vertrag zwischen der Schweiz und der EU mehr gibt, wurde 2015 eine alternative Variante geschaffen, welche sich nun Swiss-European-Mobility-Exchange-Programme nennt – kurz: SEMP.

Erfreulich ist, dass das SEMP für alle ausländischen Studierenden in der Schweiz sogar einen finanziellen Vorteil bedeuten kann. Nun kommt das monatliche Unterstützungsgeld, welches allen Erasmus+-Studierenden normalerweise zusteht, nicht mehr von der EU, sondern vom Schweizer Staat direkt. Das bedeutet einen höheren monatlichen Zuschuss, welcher bis zu 420 CHF betragen kann. Und obwohl die Schweiz ein teures Fleckchen Erde ist, lässt sich damit sehr viel anfangen.

Die neuesten Zahlen zeigen, dass die Schweiz weiterhin ein attraktives Zielland für internationale Studierende geblieben ist: 2016 kamen so viele Austauschstudierende wie noch nie, um von namenhaften Universitäten, reibungsloser Organisation und einem ausgesprochen freundlichen Gastland zu profitieren.

Welches europäische Land kann schon von sich behaupten drei bedeutende Amtssprachen zu vereinen? Mit Deutsch, Französisch und Italienisch kommen hier drei Sprachen zueinander, die sich im europäischen Kontext großer Beliebtheit erfreuen. Dank dieser Vielfältigkeit ist es möglich, vom deutschsprachigen Landesteil in ein oder zwei Stunden in den französischen zu wechseln und so einer ganz anderen Kultur zu begegnen.

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Hast du dich für einen der deutschsprachigen Kantone entschieden, so bieten sich sowohl Universitäten in Zürich als auch in Basel und Bern an, um diesen Teil der Schweiz zu erkunden. Doch Vorsicht ist geboten, denn wo ein starker Dialekt gesprochen wird, dort wird auch ein gewisser sprachlicher Anpassungswille erwartet. Wer also erwartet, hier auf reinstes Hochdeutsch zu treffen, der sollte sich vielleicht vorher noch das eine oder andere Video zu Schweizer Dialekten und Schwyzerdütsch zu Gemüte führen.

Hast du dich aber einmal sprachlich akklimatisiert, so erwarten dich eine Vielzahl an geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Fächern, welche an den drei Universitäten angeboten werden.

Allein die Universität Zürich unterhält über 400 Partnerschaften in 50 Fächern zu rund 200 Partneruniversitäten in ganz Europa. Zürich ist nicht nur die größte Stadt der Schweiz, sondern bietet Studierenden viele Möglichkeiten das Studium auch abseits der Uni interessant zu gestalten: sowohl Praktika in namhaften Firmen als auch ein reiches Freizeitangebot mit diversen Museen und der direkten Lage am Zürichsee machen einen Auslandsaufenthalt hier zu einer gelungenen Zeit.

An der Universität Basel schreiben sich jedes Semester durchschnittlich 3000 internationale Studierende ein und machen die Stadt zu einer sehr lebenswerten Destination. Besonders interessant ist Basels Ruf als die kleine Kunstmetropole der Schweiz, mit der Art Basel, einer der weltweit größten Kunstmessen.

Dem steht auch Bern als Hauptstadt der Schweiz mit der Universität Bern und deren 260 Partneruniversitäten weltweit in nichts nach. Hier lädt der gut erhaltene mittelalterliche Stadtkern nach der Uni zum Flanieren ein.

Studieren in der Romandie

Wenn es dich jedoch in die Westschweiz und damit in den französischsprachigen Teil des Landes zieht, dann erwarten dich dort ebenso vielseitige wie spannende Studienmöglichkeiten wie im Rest des Landes. Manch Einheimischer beteuert, das Französisch hier werde langsamer gesprochen als in Frankreich und sei daher leichter verständlich. Das ist auch gut so, denn für den Anfang ist etwas langsamer ja manchmal doch entspannter.

Mit kleineren Studentenstädtchen wie Neuchâtel oder Friburg bettet sich der französische Teil der Schweiz ins Alpenpanorama des Landes und macht Wochenendausflüge zum Sikfahren so normal wie sonst einen Ausflug in den nahe gelegenen Park. Auch mit Lausanne und Genf als Hauptsitz zahlreicher internationaler Organisationen bietet die Westschweiz viele interessante Studienorte. Die beiden Städte sind kaum eine Stunde voneinander entfernt und teilen sich neben ihrer direkten Lage am wunderschönen Genfer See auch ab und an die Seminare und Vorlesungen. Wer also auf der Suche nach ein wenig Abwechslung ist, der wählt einen der zahlreichen Kurse, die von beiden Universitäten in Partnerschaft angeboten werden und steigt einmal die Woche in den Zug und lässt sich vor Alpen- und Seepanorama von einer Universität an die nächste fahren.

Mit Sitz des Menschenrechtsrates der UNO und zahlreichen anderen Organisationen wie der WHO und WTO bietet Genf auch neben der Uni zahlreiche interessante Vorträge, Führungen und Kinovorstellungen. Für Politikinteressierte dürfte daher die Universität Genf ein wahres Mekka sein. Auch die Universität Lausanne, an der internationaler Studierende knapp ein Drittel der Studierendenschaft ausmachen, bietet eine internationale Atmosphäre, die dank der Alpenkulisse direkt am Genfer See wohl einmalig sein dürfte.

Wohnen in der Schweiz

In Sachen Finanzierung macht man es sich in der Schweiz unter Umständen nicht so leicht wie in anderen Teilen Europas, aber auch hier bietet sich für jeden Geldbeutel die Möglichkeit zu studieren und zu leben. Glücklicherweise verfügen die Schweizer Universitäten über ein gut ausgebautes Netz an Wohnheimen, die es ermöglichen zwischen 500 und 800 CHF ein Wohnheimzimmer zu ergattern. Mit dem Zuschuss des SEMP-Geldes und einem kleineren Nebenjob, kannst du deine Miete also gut decken. 

Zwar sind die Wohnheimplätze stets begehrt, doch haben internationale Studierende hier immer gute Chancen. Lediglich außerhalb dieser Wohnmöglichkeiten solltest du dich auf saftige Summen von bis zu 1000 CHF pro Zimmer und Monat gefasst machen. Von daher: Möglichst früh alle Hebel in Bewegung setzen, damit einem Auslandsaufenthalt in einem der vielfältigsten Länder Europas nichts im Weg steht!

Das musst du in der Schweiz erleben

  • Auf keinen Fall verpassen solltest du das einmalige und mit großer Sicherheit beste Fondue der Welt: Schweizer Käse trifft auf Schweizer Gemütlichkeit. Einen besseren Abschluss für einen kleinen Skiausflug kann man sich kaum vorstellen.
  • Während der Wintermonate empfiehlt sich ein Ausflug zum Skifahren in die Berge. Besonders die Westschweiz eignet sich als Ausgangsort für kleine Touren und auch einige Universitäten (z.B. die Universität Genf) bieten Tages- und Wochenendausflüge zu überschaubaren Preisen an.
  • Die Schweizer Verkehrsbetriebe, SBB, bieten ein limitiertes Kontingent an Tageskarten schon ab 52 CHF an, mit denen du einen ganzen Tag lang die gesamte Schweiz bereisen kann. So lassen sich die verhältnismäßig kurzen Distanzen schnell überwinden und man kann sich eine der wunderschönen Schweizer Städte anschauen.

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Lieber doch nicht bis in die Schweiz zum Studieren, aber wenigstens nah dran? Dann check mal diese Hochschulstädte: 

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